Der Bau des ersten gemeinsamen Hauses ist ein Ziel, welches viele Paare verfolgen. Sie wünschen sich, dass sie sich selbst im Eigenheim verwirklichen können und sich einen sicheren Ort für die Ewigkeit erschaffen. Auch wenn der Hausbau so ein bedeutsames Ziel ist, geht diese Phase hin und wieder mit stressigen Situationen und Konflikten einher. Das liegt zum Beispiel daran, dass sie manchmal gleichzeitig mit der ersten Geburt abläuft oder man sich neben dem Hausprojekt auch um seine kleinen Kinder kümmern muss.
Der Mann übernimmt beim Hausbau oftmals eher die körperliche Arbeit. Aber auch die Frau stellt sich gelegentlich handwerklichen Tätigkeiten oder übernimmt andere, anfallende Aufgaben sowie die Planung des Alltages. Häufig ist sie in dieser Phase auch zu einem größeren Anteil für die Kinder sowie deren Erziehung und den Haushalt zuständig.
Das große Projekt „Hausbau“ sowie die veränderte Rollenverteilung, welcher die Eltern meistens begegnen, belasten viele Paare und können eine glückliche Beziehung beeinträchtigen. In dieser Phase gibt es nicht nur weniger Zeit zu zweit. Auch neue Abläufe im Alltag können immer wieder zu Unstimmigkeiten in der Beziehung führen. Natürlich kann auch das schlussendliche Zusammenziehen in sein Haus Herausforderungen mit sich bringen. Daher möchten wir euch in diesem Blog-Beitrag zeigen, wie ihr mit ihnen umgeht und Konflikte und Probleme in der Beziehung vorbeugt.
Inhalt im Überblick:
Gleicht eure Vorstellungen ab
Ein Haus baut man nicht alle paar Wochen, sondern in vielen Fällen nur einmal im Leben. Daher ist es nicht verwunderlich, dass das Haus perfekt werden soll und die Erwartungen und Vorstellungen beider Partner im Vordergrund stehen. Die Ideen und Visionen, die man selbst für das gemeinsame Haus hat, können jedoch in vielen Bereichen von den Gedanken der Partnerin oder des Partners abweichen.
Unstimmigkeiten können schon bei der Auswahl der richtigen Farbe für die Wände auftreten. Der eine mag es vielleicht lieber in einem schlichten weiß, der andere vergnügt sich an Farbakzenten und wünscht sich daher verschiedenfarbige Wände. Konflikte können jedoch auch bei noch essenzielleren Dingen, wie bei der Erstellung des Grundrisses für das Haus oder der Wahl des Wohnortes, auftreten.
Um Unstimmigkeiten und Streit zu vermeiden, solltet ihr euch schon vor dem Hausbau genug Zeit nehmen und darüber nachdenken, was ihr euch für ein Haus wünscht. Wenn ihr euch dabei ein paar leitende Impulse wünscht, könnte der Artikel aus unserem Blog für euch spannend sein. Dort haben wir für euch viele wichtige Fragen zusammengestellt und sprechen über die wichtigsten Themen, die es vorab zu klären gilt.
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Schafft euch Momente zu zweit
Ein Hausbau ist typischerweise nicht von heute auf morgen erledigt, sondern nimmt viele Monate oder auch Jahre ein. Dabei ist es auch ganz normal, dass die gemeinsame Zeit als Paar in dieser Lebensphase ein wenig reduziert wird. Das Hauptaugenmerk liegt dann eher auf dem Hausbau oder anderen wichtigen Aufgaben wie beispielsweise der weiteren Planung und der Kindererziehung. Wichtig ist jedoch, dass ihr gemeinsame Momente während dieser Phase nicht vollständig aus eurem Leben entfernt. Damit diese aufregende Zeit also nicht zu einem durch und durch stressigen Erlebnis wird, solltet ihr genug Pausen, Paar- und Familienzeiten einplanen.
Diese Momente als Paar bzw. als Familie können schon ganz kleine Dinge sein. Wie wäre es, wenn ihr mit eurer Partnerin oder eurem Partner ein leckeres Abendessen zubereitet und dieses bei einem guten Glas Wein genießt? Auch ein schöner Filmabend oder ein langer Spaziergang im Wald können tolle Momente sein, die euch als Paar zusammenschweißen und euch eure verdiente Auszeit verschaffen.
Sich bewusst Momente als Paar zu schaffen kann manchmal dazu führen, dass der Hausbau ein paar Wochen länger dauert. Dies ist aber überhaupt nicht schlimm! Durch gemeinsame Momente stellt ihr sicher, dass eure Beziehung auch während der anstrengenden Phase gestärkt wird. Die Erlebnisse bieten außerdem genug Raum, um sich ausgiebig auszutauschen. Würdet ihr euch beim Hausbau alleinig auf dieses Projekt konzentrieren, könnte die Beziehung darunter leiden, weil ihr nicht mehr richtig ins Gespräch kommt, Unstimmigkeiten nicht geklärt werden und euch aus den Augen verliert.
Redet offen über Probleme und Herausforderungen
Sich ein Problem einzugestehen oder zuzugeben, dass man mit etwas nicht so gut zurecht kommt wie geplant, ist für manche ein schwieriger Schritt. Trotzdem ist es sehr wichtig, dass ihr über Probleme und Herausforderungen sprecht und euch aktiv austauscht. Sucht hierfür am besten das Gespräch mit eurer Partnerin oder eurem Partner. Diese/r weiß am allerbesten, in welcher Situation ihr euch gerade befindet.
Beim gemeinsamen Austausch könnt ihr detailliert über die Dinge sprechen, die für euch im Alltag gerade eine Belastung darstellen oder Unsicherheit in euch auslösen. Das hat für euch den Vorteil, dass damit verbundene, ungute Gefühle direkt aufgelöst werden und euch somit nicht mehr beanspruchen. Gleichzeitig könnt ihr auch mit eurer Partnerin oder eurem Partner über mögliche Lösungsansätze sprechen.
Liegt das Problem zum Beispiel darin, dass ihr große Unzufriedenheit verspürt, weil der Zeitplan für den Hausbau nicht mehr passt und ihr in Verzug geraten sied? Nehmt euch Zeit und analysiert gemeinsam, an welchen Stellen ihr mehr Zeit einplanen müsst und passt euren Plan so nach und nach an. So wisst ihr beide über den aktuellen Arbeitsstand Bescheid und könnt die entstandene Unzufriedenheit sofort aus dem Weg räumen.
Teilt euch wichtige Aufgaben auf
Nicht jeder von euch kann sich um alle Dinge gleichzeitig kümmern - das ist auch ganz normal. Schließlich sind neben dem Hausbau auch wichtige Aufgaben bei der Arbeit, im Haushalt oder in der Familie zu erledigen. Damit ihr eine gute Struktur für euren Alltag erhaltet, solltet ihr euch die wichtigsten Aufgaben gleichmäßig aufteilen.
Vor dieser Aufteilung könnt ihr euch darüber Gedanken machen, welche Aufgaben ihr persönlich am liebsten übernehmt. Wenn einer von euch zum Beispiel gerne alles sauber hält, dann kann er sich nun verstärkt um den Haushalt kümmern, während die andere Person sich weiter mit den handwerklichen Aufgaben beim Hausbau auseinandersetzt. Wichtig ist hierbei, dass die Aufgaben gleichmäßig und für euch stimmig aufgegliedert werden. Auch die Themen Anerkennung und Wertschätzung spielen eine große Rolle. Sage deiner Partnerin oder deinem Partner also regelmäßig, dass du dankbar für ihren/seinen Einsatz bist oder überrasche sie/ihn doch mal mit einem kleinen Geschenk. Das gibt neue Energie und macht glücklich.
Achtung: Eine Aufteilung der anfallenden Aufgaben bedeutet natürlich nicht, dass ihr euch nicht gegenseitig unterstützen könnt oder die einzelnen Bereiche isoliert voneinander betrachten sollt. Die Aufteilung dient lediglich dazu, dass jeder von euch einen persönlichen Fokus setzen kann und sich nicht um alle Dinge gleichzeitig kümmern muss.
Achtung: Eine Aufteilung der anfallenden Aufgaben bedeutet natürlich nicht, dass ihr euch nicht gegenseitig unterstützen könnt oder die einzelnen Bereiche isoliert voneinander betrachten sollt. Die Aufteilung dient lediglich dazu, dass jeder von euch einen persönlichen Fokus setzen kann und sich nicht um alle Dinge gleichzeitig kümmern muss.
Nehmt den Druck raus
Manchmal denken Paare, dass alles von heute auf morgen erledigt sein muss. Alles soll möglichst perfekt werden, ohne Umwege. Wenn man sich immer mit diesem Druck umgibt, dann kann das die Beziehung belasten. Das hängt häufig damit zusammen, dass man nicht mehr richtig abschaltet, noch offene Aufgaben mit nach Hause nimmt und sich nicht mehr richtig auf die Partnerschaft konzentrieren kann.
Der Schlüssel liegt darin, sich bewusst Auszeiten zu nehmen und den Hausbau zu einem spannenden Projekt zu machen. Die folgenden Tipps können euch dabei helfen, den Druck aus dem Projekt zu nehmen und während dieser Phase auch an euch und eure Beziehung zu denken:
- Erstellt euch einen realistischen Zeitplan, der nicht knapp bemessen ist, sondern auch mit Pausen und Auszeiten gut einhaltbar ist.
- Schafft euch Momente zu zweit, in denen ihr nicht an euer Projekt denkt, sondern euch um eure Beziehung kümmern könnt.
- Tut euch und eurer Partnerin / eurem Partner regelmäßig etwas Gutes.
- Sprecht mit eurer Partnerin / eurem Partner über eure Erwartungen bezüglich des Hausbaus und gleicht eure Vorstellungen ab, um ein klares Bild vor Augen zu haben.
- Nehmt möglichst keine Arbeit mit nach Hause, sondern erledigt die wichtigsten Dinge vor Ort, um Abends wirklich richtig abschalten zu können.
Unser Fazit
Der Hausbau kann verschiedene Konflikte und Herausforderungen mit sich bringen. Diese werden gerade in der Kombination mit anderen Lebensphasen (wie der ersten Geburt) verstärkt und können die Balance in der Paarbeziehung aus dem Gleichgewicht bringen. Daher solltet ihr während des Baus eures Hauses darauf achten, dass ihr euch ausreichend Zeit für euch und eure Partnerschaft nehmt und Probleme sowie Herausforderungen immer offen und ehrlich ansprecht.
Wenn ihr gerne noch mehr zu diesem Thema erfahren möchtet, dann könnt ihr euch im Artikel „Das Zuhause für die Ewigkeit: Flexibel für die Bedürfnisse als Paar“ umsehen. Dort zeigen wir euch, worauf es beim Hausbau noch ankommt und welche Fragen vorab geklärt werden sollten. Im Blog-Beitrag „Richtig streiten - So führt man ein Streitgespräch“ erfahrt ihr, wie ihr am besten vorgeht, falls es im Alltag doch einmal zu einer stressigen Situation kommen sollte. In diesem Zusammenhang kann der unser Artikel "Konflikte durch unterschiedliche Zukunftsvorstellungen" für euch passend sein, wenn ihr euch noch nicht ganz darüber einig seid, wie ihr eure Zukunft gestalten möchtet.