Partnerin / Partner hat ADHS: 5 Tipps für einen harmonischen Alltag

Liebevoll verfasst von
Laura
vom
11. März 2024

Die Dynamik in einer Liebesbeziehung, in der ein Partner ADHS (also eine Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) hat, kann sowohl herausfordernd als auch bereichernd sein. Innerhalb der Paartherapie erleben wir immer wieder, dass es sich oftmals um eine dynamische Balance zwischen den Schwierigkeiten, die die Störung mit sich bringen kann, und den einzigartigen positiven Aspekten, die durch die Persönlichkeit des Partners mit ADHS entstehen, handelt. Auf der einen Seiten stehen dann typische Herausforderungen wie Konzentrationsprobleme, Ablenkbarkeit, Missverständnisse, unstrukturierte Pläne, Gefühlsschwankungen, intensive Emotionen und Schwierigkeiten mit dem Zeitmanagement. Auf der anderen Seite kann eine Partnerin oder ein Partner mit ADHS aber auch viel Kreativität, Spontaneität, Enthusiasmus, Energie und innovatives Denken mit sich bringen.

Es ist wichtig zu beachten, dass ADHS von Person zu Person unterschiedlich ausgeprägt ist. Deshalb können die Erfahrungen innerhalb von Liebesbeziehungen natürlich variieren. In unseren Coachings hat sich allerdings unabhängig von der Ausprägung der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung gezeigt, dass eine bewusste Auseinandersetzung mit den Herausforderungen den Weg zu einer harmonischen und erfüllten Partnerschaft ebnen. Wir zeigen euch, wie es geht!

10 typische Herausforderungen bei ADHS in der Beziehung

In Beziehungen, in denen eine Partnerin oder ein Partner mit ADHS involviert ist, können bestimmte Herausforderungen auftreten, die sowohl für die betroffene Person als auch für die Person ohne ADHS eine besondere Dynamik schaffen. Die Ausprägungen von ADHS sind vielfältig und können von Konzentrationsproblemen bis zu impulsivem Verhalten reichen. Diesbezüglich stehen Paare oft vor spezifischen Situationen, die Verständnis, Anpassung und bewusstes Handeln erfordern.

Im Folgenden stellen wir euch zehn typische Herausforderungen vor, die in Beziehungen mit ADHS auftreten können, und erklären euch genauer, warum diese Themen im Rahmen einer Partnerschaft herausfordernd und kraftraubend zugleich sind. Dabei möchten wir ausdrücklich darauf hinweisen, dass es bei der Erklärung dieser Probleme in keiner Weise darum geht die Partnerin oder den Partner mit ADHS zu beschuldigen oder ihm die Verantwortung an den Beziehungsproblemen zu geben. Stattdessen geht es uns ausschließlich darum, ein Verständnis für typische Herausforderungen aufzubauen.

Wiederkehrende Kommunikationsprobleme

Menschen mit ADHS haben unserer Erfahrung nach häufiger Schwierigkeiten damit, aufmerksam zuzuhören und sich auf längere Gespräche zu konzentrieren. Dies kann dazu führen, dass wichtige Informationen übersehen werden und Missverständnisse in der Kommunikation entstehen. Die betroffene Person lässt sich schnell ablenken, was für die Partnerin oder den Partner ohne ADHS frustrierend sein kann - insbesondere dann, wenn es um wichtige Themen geht.

Unstrukturierte Lebensweise

Die Neigung zur Impulsivität und die Schwierigkeiten bei der Organisation von Alltagsaufgaben können zu einem unstrukturierten Lebensstil führen. Dies bedeutet, dass der Alltag oft ohne klare Pläne oder Routinen verläuft. Für die Partnerin oder Partner ohne ADHS kann dies Unsicherheiten und Stress verursachen, da gemeinsame Verantwortlichkeiten möglicherweise nicht klar geregelt sind und spontane Entscheidungen den Alltag beeinträchtigen.

Fehlendes Zeitmanagement

Schwierigkeiten im Zeitmanagement können zu verspätetem Erscheinen, verpassten Terminen und genereller Unzuverlässigkeit führen. Die Unfähigkeit von Menschen mit ADHS, effektiv mit der Zeit umzugehen, kann starke Frustration und Konflikte in der Beziehung auslösen. Die andere Person kann sich in so einer Situation vernachlässigt und nicht richtig wertgeschätzt fühlen.

Emotionale Intensität

Eine Partnerin oder ein Partner mit ADHS kann eine erhöhte emotionale Intensität erleben, was zu schnellen Stimmungswechseln und impulsiven Reaktionen führen kann. Dies kann für die andere Person sehr herausfordernd sein, insbesondere wenn es darum geht, angemessen mit diesen starken Emotionen umzugehen. Hier wird ein hohes Maß an Verständnis benötigt.

Aufgabenverteilung und Verantwortlichkeiten

Die Schwierigkeiten bei der Organisation und Planung von konkreten Dingen können die Aufgabenverteilung und Verantwortlichkeiten in der Beziehung beeinträchtigen. Die Partnerin oder der Partner mit ADHS hat dann vielleicht Schwierigkeiten, sich an vereinbarte Pläne zu halten, was zu einem Ungleichgewicht und möglichen Konflikten über unerledigte Aufgaben führen kann. Dies erfordert klare Absprachen und möglicherweise eine flexiblere Herangehensweise an die Aufgabenbewältigung.

Selbstwertgefühl und Frustration

Aufgrund wiederkehrender Herausforderungen im Alltag kann die Partnerin oder der Partner mit ADHS Frustration und ein niedriges Selbstwertgefühl erleben. Die Schwierigkeiten beim Bewältigen von Aufgaben können zu Zweifeln an den eigenen Fähigkeiten führen, was sich auf die Stimmung und die Gesamtdynamik der Beziehung auswirkt. Unterstützung und Hilfsbereitschaft sind in solchen Momenten besonders wichtig.

Bedarf an Verständnis und Unterstützung

ADHS kann für die betroffene Partnerin oder den betroffenen Partner eine konstante Quelle von Stress und Herausforderungen sein. Es ist entscheidend, dass die andere Person immer wieder Verständnis und Unterstützung zeigt, um die Beziehung zu stärken. Gemeinsame Anstrengungen und die Bereitschaft, sich in die Perspektive des Partners mit ADHS zu versetzen, können die gegenseitige Unterstützung fördern.

Ungewollte Unterbrechungen und Ablenkbarkeit

Aufgrund der starken Ablenkbarkeit bei ADHS kann die Partnerin oder der Partner mit dieser Störung während Gesprächen oder gemeinsamen Aktivitäten leicht abgelenkt werden. Dies kann dazu führen, dass die andere Person zunehmend das Gefühl entwickelt, dass sie nicht ausreichend gehört oder beachtet wird.

Impulsivität in Finanzangelegenheiten

Die Impulsivität bei ADHS kann sich auch auf finanzielle Entscheidungen erstrecken. Die Partnerin oder der Partner mit dieser Störung könnte dazu neigen, impulsiv Geld auszugeben, ohne dies im Voraus zu planen. Dies kann zu finanziellen Spannungen in der Beziehung führen, die sich auf den Alltag auswirken und zu wiederkehrenden Streitigkeiten beitragen.

Verzögerungen bei der Problemlösung

Die bereits angesprochenen Schwierigkeiten beim Fokussieren und Organisieren von Menschen mit ADHS können zu Verzögerungen bei Problemlösungen führen. In Konfliktsituationen kann die Partnerin oder der Partner mit ADHS dann Schwierigkeiten haben, ruhig zu bleiben und effektiv mit Problemen umzugehen. Dadurch bleiben emotionale Verletzungen oder ungute Gefühle womöglich ungelöst.

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Langfristige Konsequenzen, wenn die Partnerin oder der Partner ADHS hat

Verschiedene Studien zeigen, dass ADHS-Beschwerden sich mit dem Älterwerden zwar verringern oder verändern können, aber häufig nicht verschwinden. Dadurch wird umso bedeutsamer, dass ihr als Liebespaar aktiv werden solltet, wenn ADHS eure Beziehung belastet und ihr gerne wieder zu einem rundum harmonischen Alltag ohne ständige Streitigkeiten und Kommunikationsprobleme zurückkehren möchtet. Gelingt das nicht und wartet ihr ab, ohne stimmige Veränderungen zu erzielen, dann kann das dazu führen, dass sich die im vorherigen Abschnitt angesprochenen Probleme verschärfen. Wir zeigen euch, welche Konsequenzen dadurch für eure Beziehung und euch selbst entstehen könnten.

Konsequenzen für euch als Liebespaar, wenn ADHS eure Partnerschaft langfristig bestimmt

Die Dynamik einer Liebesbeziehung, in der ADHS eine prägende Rolle spielt, kann eine einzigartige Palette von Herausforderungen und Veränderungen mit sich bringen, die die Beziehung langfristig beeinflussen.

ADHS kann die Fähigkeit zur aufmerksamen Kommunikation beeinträchtigen, was langfristige Auswirkungen auf die Beziehungsdynamik haben kann. Missverständnisse können sich aufstauen, da es für die Partnerin oder den Partner mit ADHS schwierig sein kann, länger zuzuhören oder sich auf ausgedehnte Gespräche zu konzentrieren. Dieser anhaltende Kommunikationsstress kann eine emotionale Distanz zwischen euch schaffen und dazu beitragen, dass es auch bei leichten Themen häufiger zum Streit und zur Eskalation kommt.

Die Impulsivität und emotionale Intensität, die mit ADHS einhergehen, können daher insgesamt auch zu einem erhöhten Konfliktpotenzial führen. Die Fähigkeit, Konflikte ruhig und gelassen anzugehen, wird beeinträchtigt, was zu einer Spirale von Auseinandersetzungen führen kann. Langfristig könnten wiederkehrende Konflikte die Harmonie eurer Beziehung beeinträchtigen und zu einer angespannten Atmosphäre führen.

Mit ADHS geht oftmals auch die Unfähigkeit zur effektiven Planung und Organisation im Alltag einher. Auch das kann eine Belastung für eure Beziehung darstellen. Routinen und Strukturen, die in vielen Beziehungen für Stabilität sorgen, können durch die impulsiven Entscheidungen und das fehlende Zeitmanagement in Mitleidenschaft gezogen werden. Dies könnte langfristig zu Stress und Frustration führen, da die Unsicherheit über den Alltag zunimmt.

Langfristig könnte die anhaltende Belastung durch ADHS zu einer Beziehungskrise führen, wenn man als Paar nicht aktiv wird und die aufkommenden Herausforderungen löst. Die Partner stehen vor der Herausforderung zu entscheiden, wie sie mit ADHS als dauerhaftem Faktor umgehen wollen. Die Frage, wie es weitergeht und ob man als Paar überhaupt einen harmonischen Alltag ohne ständige Auseinandersetzungen und Probleme erleben kann, steht dann ungeklärt im Raum.

Langfristige Konsequenzen für die Partnerin oder den Partner ohne ADHS

Wenn die Herausforderungen von ADHS nicht proaktiv angegangen werden, dann ist dies für alle Beteiligten belastend. Durch die Herausforderungen, die die Störung mit sich bringt, kann es vorkommen, dass die Partnerin oder der Partner ohne ADHS dauerhaft emotionale Verletzungen und ungute Gefühle in sich trägt. Hierzu kommt es insbesondere dann, wenn diese nicht vom Liebespaar angegangen und gelöst werden. Die wiederholte Unfähigkeit, Absprachen einzuhalten oder gemeinsame Ziele zu verfolgen, könnte dazu führen, dass der nicht betroffene Partner sich nicht ausreichend anerkannt und respektiert fühlt. Das Vertrauen in die Stabilität der Beziehung könnte langfristig erschüttert werden.

Fehlt eine bewusste Auseinandersetzung mit ADHS, kann außerdem das Unverständnis zunehmen. Ablenkung oder scheinbare Vernachlässigung durch die Partnerin oder den Partner mit ADHS kann dann leicht missverstanden werden. Ohne den Rahmen des Wissens um die Störung besteht die Gefahr, dass der nicht betroffene Partner das Verhalten als Desinteresse oder Gleichgültigkeit interpretiert. Diesbezüglich kann es außerdem schwierig sein, angemessen auf die Bedürfnisse der Partnerin oder des Partners mit ADHS einzugehen. Es könnte langfristig schwierig sein, ihre bzw. seine Denk- und Verhaltensweise vollständig zu verstehen, was zu einer schleichenden Distanz in der Beziehung führen kann.

Die anhaltenden Schwierigkeiten, die aus dem Umgang mit ADHS resultieren, könnten langfristig die bereits entstandenen unguten Gefühle verschärfen. Angst, Trauer, Wut, Frustration, Resignation und möglicherweise eine zunehmende Entfremdung könnten sich breitmachen, da die emotionale Belastung nicht aktiv angegangen wird. Die Vernachlässigung der emotionalen Bedürfnisse kann schließlich zu einem Gefühl der Unzufriedenheit und des Unglücks in der Beziehung führen.

Langfristige Konsequenzen für die Partnerin oder den Partner mit ADHS

Auch für die Partnerin oder den Partner, die bzw. der ADHS hat, ist die Situation nicht einfach und die Beziehungsprobleme sind ebenso präsent wie für die andere Person. Wenn ADHS in der Beziehung nicht aktiv angegangen wird, kann die Person mit ADHS langfristig einer dauerhaften Überforderung ausgesetzt sein. Das Unverständnis der Umwelt für die mit ADHS verbundenen Herausforderungen kann zu Selbstzweifeln und Schuldgefühlen führen. Das Gefühl, den Anforderungen nicht gerecht zu werden, kann das Selbstwertgefühl langfristig beeinträchtigen.

Trotz des bewussten Erlebens der Herausforderungen kann sich die Partnerin oder der Partner mit ADHS gleichzeitig auch machtlos fühlen, wenn keine gezielten Maßnahmen ergriffen werden. Das anhaltende Fehlen von Unterstützung und Verständnis könnte zu anhaltenden unguten Gefühlen führen. Die emotionale Belastung, ohne aktive Bewältigungsstrategien, kann langfristig zu Unwohlsein und einer Verschlechterung des emotionalen Wohlbefindens beitragen.

Wenn die besonderen Bedürfnisse und Herausforderungen, die ADHS mit sich bringt, nicht offen angesprochen und bearbeitet werden, könnte die Partnerin oder der Partner mit ADHS langfristig eine Angst vor Ablehnung entwickeln. Die Befürchtung, dass die andere Person das Verhalten aufgrund von ADHS als unüberwindbare Belastung empfinden könnte, könnte zu einem Gefühl der Unsicherheit in der Beziehung führen. Der Wunsch nach Harmonie verstärkt sich dann langfristig und das Ziel besteht darin, endlich eine harmonische Beziehung mit ADHS zu führen.

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Eure Lösung: 5 Tipps für mehr Harmonie im Alltag

In einer Partnerschaft, in der ADHS eine Rolle spielt, können der Alltag und die Beziehungsdynamik besonders herausfordernd sein. Die Besonderheiten, die ADHS mit sich bringt, erfordern nicht nur Verständnis, sondern gleichzeitig auch gezielte Strategien, um den Alltag harmonischer zu gestalten. In diesem Kontext bieten sich verschiedene Lösungsansätze an, um als Paar eine positive und unterstützende Umgebung zu schaffen. Wir haben fünf dieser Ansätze für euch zusammengefasst. Nutzt diese gerne, um eure Beziehung mit ADHS harmonischer und positiver zu gestalten und dafür zu sorgen, dass euer Beziehungsfundament stabilisiert wird.

Tipp 1: Gemeinsame Strategien entwickeln

Wenn ADHS eure Beziehung beeinträchtigt, dann würden wir euch dazu raten Strategien für euren Alltag zu entwickeln, die zu mehr Organisation, Sicherheit und Stabilität beitragen. Dies könnte die Nutzung von Kalendern, Erinnerungsapps oder To-Do-Listen umfassen, um Aufgaben zu planen und Fristen einzuhalten. Die Entwicklung von gemeinsamen Routinen kann ebenfalls helfen, Struktur in den Alltag zu bringen.

Damit das gelingt, könnt ihr euch als Liebespaar zusammensetzen und zuerst einmal prüfen, in welchen Situationen es bei euch wiederkehrend zu Streitigkeiten und Auseinandersetzungen kommt. Begebt euch hier auf die Suche nach Mustern. Kommt es zum Beispiel oft zum Konflikt, wenn ihr ohne Plan in den Tag startet? Oder sorgen zu viele Aufgaben typischerweise für Überforderung? Habt ihr die Auslöser gefunden, könnt ihr euch das erste Thema vornehmen und an einem stimmigen Kompromiss hierfür arbeiten. Achtet dabei unbedingt darauf, dass alle Bedürfnisse zu diesem Thema gehört und auch berücksichtigt werden. Gelingt dies nicht, schließt ihr einen faulen Kompromiss und das Thema wird nicht nachhaltig gelöst. Erschafft ihr im Gegensatz dazu einen stimmigen Kompromiss und könnt einen Konflikt lösen, könnt ihr euren Alltag entzerren und dafür sorgen, dass ein Streitpunkt eliminiert wird.

Ihr möchtet damit beginnen genau solche Kompromisse zu erschaffen und eure Beziehung dadurch stärken, wisst aber nicht, wie ein solcher stimmiger Kompromiss aussieht? In unserem kostenlosen Videokurs gehen wir unter anderem auf genau dieses Thema ein. Schaut dort also gerne mal vorbei, wenn euch dies näher interessiert und ihr noch heute starten möchtet!

Tipp 2: Harmonische Kommunikation fördern

Auch die Kommunikation ist in Beziehungen mit ADHS oftmals eine Herausforderung. Deshalb würden wir euch dazu raten, dass ihr euch regelmäßig zusammensetzt, um offen über eure Bedürfnisse, Erwartungen und Herausforderungen zu sprechen. Eine klare und direkte Kommunikation hilft beiden Personen, ein besseres Verständnis füreinander zu entwickeln. Formuliert dabei Bedürfnisse und Wünsche so konkret wie möglich. Versucht außerdem Störfaktoren und andere Dinge, die schnell zu Ablenkungen beitragen könnten, möglichst zu eliminieren.

Hinsichtlich eurer Kommunikation und gemeinsamen Gesprächen ist es auch wichtig, dass ihr die Herausforderungen der Partnerin oder des Partners mit ADHS berücksichtigt. Wenn sie oder er zum Beispiel ständig in Bewegung sein möchte oder Konzentrationsprobleme hat, solltet ihr entsprechend darauf reagieren. Eure Gespräche könnten zum Beispiel auch bei einem schönen Spaziergang durch den Wald stattfinden. Hinsichtlich der Konzentrationsprobleme kann es passend sein, die Gespräche in kleinere Bröckchen aufzuteilen, damit ein Gespräch nicht zu lang wird. Hier seid ihr die Experten für eure Bedürfnisse! Wenn ihr immer wieder an euch arbeitet und nach und nach Lösungen für auftretende Herausforderungen findet, könnt ihr eure Kommunikation auf das nächste Level bringen.

Tipp 3: Gemeinsame Aktivitäten planen und durchführen

Die Planung und Durchführung gemeinsamer Aktivitäten ist ein weiterer entscheidender Schritt, um mehr Harmonie in den Beziehungsalltag mit ADHS einzubringen. Durch die bewusste Auswahl von Aktivitäten, die euch beiden Freude bereiten und nicht zu Überforderung führen, wird nicht nur die emotionale Verbindung gestärkt, sondern es entstehen auch positive Erlebnisse, die als gemeinsame Erinnerungen fungieren können. Regelmäßige Aktivitäten bieten dann eine willkommene Abwechslung zum oft stressigen Alltag und schaffen Momente der Entspannung.

Diese gemeinsamen Unternehmungen dienen dann nicht nur dazu, den Fokus auf die positiven Aspekte der Beziehung zu lenken, sondern auch als Ausgleich zu den Herausforderungen, die ADHS mit sich bringen kann. Besonders wichtig ist die Strukturierung dieser Aktivitäten, um den Bedürfnissen der Partnerin oder des Partners mit ADHS entgegenzukommen. Klare Pläne und vorherige Absprachen helfen, spontane Unruhe zu minimieren. Außerdem schaffen sie eine verlässliche Grundlage für gemeinsame Unternehmungen. Die Struktur gibt beiden Partnern weiterhin Orientierung und ermöglicht es, die Aktivitäten so zu gestalten, dass sie für beide Seiten angenehm und stressfrei sind. Dies fördert nicht nur die Zufriedenheit in der Beziehung, sondern bietet auch Raum für positive Interaktionen und gemeinsame Erlebnisse.

Tipp 4: Gegenseitiges Verständnis entwickeln

Das Entwickeln gegenseitigen Verständnisses ist ein Schlüsselelement, um eine unterstützende und harmonische Beziehung zu fördern, besonders wenn ADHS eine Rolle spielt. Die nicht betroffene Person kann sich aktiv über ADHS informieren, um die Besonderheiten und Herausforderungen, die mit dieser Störung einhergehen, besser zu verstehen. Dies schafft nicht nur ein fundamentales Wissen über die Symptome, sondern ermöglicht es auch, die zugrunde liegenden Mechanismen und die Perspektive der Partnerin oder des Partners mit ADHS besser nachzuvollziehen.

Gleichzeitig ist es entscheidend, dass die Partnerin oder der Partner mit ADHS offen über seine eigenen Bedürfnisse und bewährten Selbstregulierungsstrategien kommuniziert. Dies schafft eine transparente Kommunikationsbasis, auf der die nicht betroffene Person besser einschätzen kann, wie sie unterstützen kann. Durch das Teilen von Erfahrungen und Bedürfnissen entsteht ein tieferes Verständnis für die individuellen Anforderungen des Partners mit ADHS. Akzeptanz und Verständnis sind diesbezüglich die Schlüsselkomponenten. Dies bildet den Grundstein für eine unterstützende und liebevolle Beziehung, die die individuellen Bedürfnisse beider Partner berücksichtigt.

Tipp 5: Paartherapie nutzen

Die Entscheidung, eine Paartherapie in Anspruch zu nehmen, kann für Paare, bei denen ADHS eine Rolle spielt, sehr hilfreich und unterstützend sein. Ein professioneller Paartherapeut oder Coach bringt nicht nur eine objektive Perspektive in die Dynamik eurer Beziehung, sondern verfügt auch über die Expertise, um gezielt auf die spezifischen Herausforderungen einzugehen, die ADHS mit sich bringen kann. Im Rahmen einer Paartherapie unterstützen wir euch insbesondere bei den folgenden Themen:

  • Strategien zur Bewältigung entwickeln: Wir helfen euch dabei maßgeschneiderte Strategien zu entwickeln, die darauf abzielen, den Alltag effektiver zu organisieren und den besonderen Bedürfnissen von euch beiden gerecht zu werden. Diese Strategien beinhalten oftmals den Umgang mit Konflikten und die Förderung einer gesunden Kommunikation. Die individuelle Anpassung dieser Strategien ist entscheidend, um den spezifischen Anforderungen eurer Beziehung gerecht zu werden. Deshalb setzen wir nicht auf Pauschallösungen, sondern auf individuelle Wege.
  • Detaillierter Blick auf euer Beziehungsfundament: In einer Paartherapie werfen wir einen detaillierten Blick auf das Beziehungsfundament. Dies ermöglicht es uns, bestehende Dynamiken zu identifizieren und zu verstehen, wie ADHS spezifisch auf euch und euren Beziehungsalltag wirkt. Dadurch können wir die tieferliegenden Ursachen von Konflikten und Missverständnissen erkennen und diese gezielt angehen.
  • Stabilität des Beziehungsfundaments prüfen: Ein wichtiger Punkt innerhalb der Paartherapie besteht auch darin, euer Beziehungsfundament zu überprüfen und - falls notwendig - wieder die benötigte Stabilität herzustellen. Hierbei analysieren wir auch, wie gut eure Partnerschaft sowie eure alltäglichen bestehende Strukturen auf ADHS angepasst sind. Dies kann helfen, einen klaren Weg für die Zukunft zu gestalten und mögliche Verbesserungen zu implementieren.
  • Auflösung vorangegangener emotionaler Verletzungen: Eine Beziehung kann unserer Erfahrung nach nur dann ausgeglichen und harmonisch sein, wenn bestehende emotionale Verletzungen nachhaltig gelöst werden und man ein stabiles Beziehungsfundament entwickeln. Deshalb helfen wir euch dabei, genau diese Verletzungen zu identifizieren und sie nachhaltig aufzuarbeiten.

Ihr möchtet mehr über eine Paartherapie bei uns erfahren und herausfinden, ob wir zu euch passen und euch bei euren individuellen Herausforderungen begleiten können? Dann schaut doch gerne mal in unserem Kalender vorbei und vereinbart einen kostenlosen Termin für ein Kennenlerngespräch mit uns. Dabei prüfen wir gemeinsam, wie ein Coaching mit uns abläuft, ob wir euch in eurer Situation helfen können und wie wir eure Beziehung auf das nächste Level bringen können.

Unser Fazit

Eine Beziehung mit ADHS birgt viele Herausforderungen, die andere Beziehungen oftmals nicht mit sich bringen. Diese Herausforderungen sind nicht nur auf die Störung und die damit verbundenen Symptome zurückzuführen, sondern auch auf die Dynamik, die hierdurch innerhalb einer Partnerschaft entsteht. Dennoch ist eine Beziehung mit ADHS nicht schlechter als eine Partnerschaft ohne ADHS, sondern kann ebenfalls harmonisch, erfüllend und bereichernd sein. Wie das gelingen kann, habt ihr in diesem Blog-Artikel erfahren. Solltet ihr hierzu noch Fragen haben oder den nächsten Schritt gehen und eure Beziehung mithilfe einer Paartherapie auf das nächste Level bringen wollen, dann kontaktiert uns sehr gerne!

Ihr möchtet euch noch weiter mit diesem Themenbereich auseinandersetzen und herausfinden, wie ihr eine rundum harmonische Beziehung führen könnt? Keine Sorge! In unserem Blog haben wir schon zahlreiche Artikel vorbereitet, die sich ebenfalls mit diesem Thema auseinandersetzen. Schaut dort gerne mal vorbei und erfahrt beispielsweise mehr darüber, wie ihr euch im Alltag mehr Zeit füreinander nehmen könnt und was es braucht, um tiefgründige Gespräche zu führen. Solltet ihr gerne Podcasts hören, seid ihr auch hier bei uns richtig. In unserem Podcast sprechen wir wöchentlich über spannende Beziehungsthemen und geben euch exklusive Einblicke in unsere Arbeit als Paartherapeuten. Hört gerne mal rein!

Deine Lebensidealisten-Gründer

Ina & Florian

Wir sind Ina und Florian, die Gründer der Lebensidealisten. Wir durften bereits weit über 1.000 Paare auf dem Weg zu einer harmonischeren und glücklicheren Beziehung begleiten. Mithilfe der SystemEmpowering Methode lösen wir dabei immer wieder gezielt emotionale Verletzungen und ungute Gefühle auf.
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In unserem Podcast erfährst du, wie wie dafür vorgehen und was gebraucht wird, damit du wieder deine Wunschbeziehung führen kannst. Bis gleich!
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