Meine Frau / Mein Mann redet nicht mit mir: Das könnt ihr tun, damit das Totschweigen aufhört!

Liebevoll verfasst von
Laura
vom
27. Februar 2023

Kommunikation ist der Schlüssel für eine funktionierende Beziehung. Dies gilt nicht nur für Problemsituationen, sondern natürlich auch für den ganz normalen Alltag, den man als Liebespaar zusammen erlebt. Auch wenn die meisten Menschen der hohen Bedeutung von Kommunikation zustimmen würden, gibt es immer wieder Personen, denen es recht schwer fällt Konflikte auszusprechen oder persönliche Themen und Belastungen zu artikulieren. Auf Dauer kann dies nicht nur für einen selbst zur Belastung werden. Gerade dann, wenn sich die Unstimmigkeiten auf Aspekte rund um die Beziehung beziehen, kann auch die Partnerschaft unter der fehlenden Kommunikation leiden. Konflikte stehen dann dauerhaft im Raum und bleiben ungelöst, ungute Gefühle bestehen dauerhaft.

Damit euch dies nicht passiert und ihr genau wisst, wie ihr eure Kommunikation verbessern und zukünftig richtig miteinander sprechen könnt, geben wir euch in diesem Blog-Artikel Tipps und Strategien mit auf euren Weg. Zuerst erklären wir euch, warum man manchmal nur schwer Probleme ansprechen kann und woher diese Verhaltensweise kommen kann. Dann zeigen wir mögliche Folgen von mangelnder Kommunikation auf. Zum Schluss zeigen wir, welche Lösungsansätze euch wirklich helfen, um eine glückliche Beziehung zu führen.

Die Herausforderung: Probleme werden nicht offen angesprochen

Es gib viele Menschen, die ihre Probleme eher für sich zu behalten, anstatt mit anderen Personen darüber zu sprechen. Manchmal steht dahinter um Beispiel der Gedanke, dass man die Partnerin oder den Partner gerade nicht mit seinen Themen belasten möchte oder dass man sich selbst damit auseinandersetzen muss. Auch wenn man in diesem Moment aus guter Absicht handelt, ist es häufig effektiver, wenn man Schwierigkeiten offen anspricht. Wenn dies noch nicht umgesetzt wird, kann die Ursache dahinter eine der folgenden Themen sein:

  • Man hat in der Kindheit gelernt Themen zu verschweigen. Dann sollte man zum Beispiel nach außen hin Stärke präsentieren und keine Schwäche, indem man über Probleme spricht oder überhaupt zugibt, das gerade nicht alles rund läuft. Hat man dies als Kind gelernt, dann fällt es auch heute schwer sich Schwierigkeiten zu stellen. Schließlich wäre dies laut dem erlernten Glaubenssatz wieder ein Zeichen von Schwäche.
  • Das Ansprechen von Themen hat in der Vergangenheit zum Streit geführt. Dann wollte man beispielsweise mit der Ex-Partnerin oder dem Ex-Partner nur in Ruhe etwas besprechen, aber die Situation ist so eskaliert, dass es zur Trennung kam. Um dies in der aktuellen Beziehung nicht nochmal zu durchleben, verschweigt man lieber seine Themen. Der Glaubenssatz, dass das Ansprechen von Problemen zur Krise führt, ist hier also sehr präsent.
  • Es steht die Sorge im Raum, dass die Partnerin oder der Partner das Problem nicht versteht. Dann hat man schlichtweg die Sorge, dass man unverstanden bleibt oder dass die persönliche Herausforderung sogar als “irrelevant” oder “unproblematisch” abgetan wird. Die Angst vor dem Alleinsein mit den eigenen Themen kann hier also sehr präsent sein. Um diese unschönen Gefühle nicht zu riskieren, bleibt man folglich lieber stumm.
  • Das Gefühl, man müsse selbst mit dem Thema fertig werden, ist präsent. Dann trägt man den Gedanken in sich, dass das Problem zum Beispiel nicht wichtig genug ist, um damit andere Personen zu belasten. Oder aber man glaubt, dass man nicht mit anderen darüber reden sollte, da es sich um ein Problem handelt, dass man ohnehin selbstständig lösen muss.

Wenn Probleme und Konflikte nicht angesprochen werden, dann bleiben sie im Verborgenen und nur die betroffene Person weiß dann, was sie beschäftigt. Für die Partnerin oder den Partner ist so eine Situation oft schwierig. Häufig tritt der Fall auf, dass diese die andere Person sehr gerne unterstützen würden. Ist allerdings nicht bekannt, dass es überhaupt ein Problem gibt bzw. was die Herausforderung ist, kann auch nur begrenzt Hilfestellung gewährleistet werden.

Für eine Beziehung kann die fehlende Kommunikation zur Last werden. Es scheint dann so, als würde sich jeder nur selbst mit seinen Problemen auseinandersetzen und als gäbe es keinen Austausch und keine gegenseitige Unterstützung. Gerade dann, wenn einer von beiden sehr kommunikativ ist und die andere Person dies (noch) nicht ist, kann es hier zu Missständen kommen.

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Die Folgen: Das passiert, wenn man nicht über seine Themen reden kann

Wenn Dinge, die einen innerlich belasten, auf lange Sicht unausgesprochen bleiben, dann kann dies verschiedene Folgen mit sich bringen. Besonders präsent sind in solchen Momenten die unguten Gefühle, die bei beiden Personen entstehen: Die Person, die es nicht schafft über ihre Themen zu sprechen, fühlt sich womöglich von Angst und Wut umgeben. Aber auch Trauer darüber, dass die eigenen Probleme ungeklärt bleiben und man sich damit herumschlagen muss, kann präsent sein. Die Partnerin oder der Partner hingegen könnte frustriert sein, weil sie oder er sich womöglich eine offenere Kommunikation wünscht, aber die andere Person einfach nicht mit einem spricht. Auch Trauer darüber, dass die Vertrauensbasis scheinbar nicht stark genug ist, kann dann aufkommen.

Neben den unguten Gefühlen können auch emotionale Verletzungen entstehen, beispielsweise durch die Nicht-Einhaltung der Systemgesetze. Insbesondere wenn Vorwürfe hinzukommen, beispielsweise weil die eine Person immer ihre Themen totschweigt, können dadurch weitere Verletzungen entstehen. Wenn die Partnerin oder der Partner dies einfach nicht verstehen oder akzeptieren kann, ist dies auch für die andere Person belastend. Diese zieht sich dann womöglich noch weiter zurück. Die Folge ist, dass man sich als Paar entfremdet und die Kommunikation nicht weiter belastet wird.

Besonders schwierig kann es sein, wenn es sich nicht nur um persönliche Probleme handelt, die unausgesprochen bleiben, sondern auch um Themen, die die Partnerin / den Partner betreffen. Weiß sie oder er nicht, dass es beispielsweise Verhaltensweisen gibt, die einen selbst belasten und die ungute Gefühle hervorrufen, kann sie ihr Verhalten auch nicht verändern. Probleme und emotionale Verletzungen bleiben dann nicht nur ungelöst, sondern stauen sich regelrecht an und man braucht immer mehr Energie, um die Deckel auf ihnen zu erhalten. Als Paar kann es dazu kommen, dass man immer weiter in die Krise gerät.

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Euer Lösungsansatz: So stärkt ihr eure Kommunikation langfristig!

Wenn es einem schwer fällt Probleme anzusprechen, dann kann es verschiedene Wege geben, durch die man sich gegenüber Gesprächen öffnen kann. Wir unterscheiden nachfolgend zwischen Strategien, die man als Person, die Schwierigkeiten damit hat Problemen anzusprechen, sowie zwischen Strategien für die zugehörige Partnerin oder den Partner. Je nachdem, wer von euch beiden diesen Artikel also gerade liest, erhält ein paar wirksame Tipps, die direkt umgesetzt werden können.

Strategien für diejenige Person, die Probleme eher für sich behält

Hier stellen wir euch Strategien vor, die für euch passend sind, wenn ihr Schwierigkeiten damit habt über Dinge, die euch innerlich belasten, zu sprechen. Wir haben insgesamt drei verschiedene Tipps für euch zusammengestellt, die ihr umsetzen könnt. Dadurch öffnet ihr euch für eine harmonische Kommunikation mit eurer Partnerin oder eurem Partner und sorgt dafür, dass ihr Belastungen lösen könnt.

Tipp 1: Setzt euch mit den Ursachen auseinander, die dazu beitragen, dass ihr nicht reden könnt

In unserem Abschnitt zu den Problemen, die mit einer mangelnden Kommunikation einhergehen können, haben wir euch bereits über mögliche Ursachen aufgelöst, die dahinterstehen können, wenn es jemandem schwer fällt über Schwierigkeiten zu sprechen. Diesen Abschnitt könnt ihr euch nun noch einmal vornehmen und reflektieren, welche Themen bei euch womöglich dafür verantwortlich sein könnten, dass ihr Probleme eher für euch behaltet. Werft dafür in Ruhe einen Blick in eure Vergangenheit - in der Regel findet man hier den Auslöser. Reflektiert beispielsweise vergangene Beziehungen, eure Kindheit oder prägende Erlebnisse. Dadurch werdet ihr wahrscheinlich recht schnell merken, was der Auslöser dafür sein könnte, dass ihr nicht so gut mit einer anderen Person über Belastungen reden könnt. Wenn ihr wisst, welche Ursache dahintersteckt, dann könnt ihr diese effektiv auflösen.

Tipp 2: Löst entstandene emotionale Verletzungen auf und überarbeitet eure Glaubenssätze

In der Regel sind emotionale Verletzungen und Prägungen für unsere Verhaltensweisen im Hier und Jetzt verantwortlich. Wenn ihr (wie in Tipp 1 beschrieben) die Auslöser hinter euren Schwierigkeiten bezüglich der Kommunikation gefunden habt, dann könnt ihr diese nun auflösen. Hierzu eignet sich die SystemEmpowering Methode, mit der ihr an den Punkt geht, an dem es mal gut war und von dort aus die erste Verletzung löst. Wie die Methodik genau funktioniert, könnt ihr in unserem Blog nachlesen. Zusätzlich zu dieser Vorgehensweise eignet sich im Anschluss auch die Infragestellung der eigenen Glaubenssätze: Sind diese positiv oder negativ? Wirken sie womöglich einschränkend? Solltet ihr negative Glaubenssätze finden, dann könnt ihr diese umformulieren. Aus “wenn ich Probleme anspreche, dann kommt es zum Streit” wird dann beispielsweise “wenn ich Probleme anspreche, dann kann ich mit meiner Partnerin / meinem Partner eine Lösung finden”.

Tipp 3: Versucht euch in einem harmonischen Rahmen für ein Gespräch zu öffnen

Nachdem ihr emotionale Verletzungen und Prägungen gelöst habt, wird es euch leichter fallen Schwierigkeiten anzusprechen. Trotzdem kann es durchaus vorkommen, dass die Hemmschwelle noch etwas höher ist. Dann würden wir euch dazu raten, dass ihr die Rahmenbedingungen für ein harmonisches Gespräch so stimmig wie möglich gestaltet. Vereinbart beispielsweise einen Termin mit eurer Partnerin oder eurem Partner, um euch auf die Konversation vorzubereiten. Ihr könnt aber auch eure Gedanken vorab aufschreiben, um nichts wichtiges zu vergessen. Solltet ihr euch außerdem eine ruhige Atmosphäre wünschen, dann bereit beispielsweise Getränke vor und sorgt so dafür, dass ihr euch beide wohl fühlen könnt. Dann findet ein Gespräch nicht mehr zwischen Tür und Angel statt, sondern ihr seid vorbereitet und könnt euch nun darin üben eure Themen richtig zu kommunizieren.

Strategien für diejenige Person, deren Partnerin oder Partner selten über Konflikte spricht

Sollte eure Partnerin oder euer Partner Probleme damit haben persönliche Themen anzusprechen, dann kann das für euch belastend sein. Die nachfolgenden Strategien sind für euch geeignet, um der anderen Person ein sicheres Umfeld zu vermitteln und zu zeigen, dass ihr euch gerne mit ihr über diese Belastungen austauschen würdet.

Tipp 1: Bietet eure Unterstützung dabei an, um an der Kommunikation in der Beziehung zu arbeiten

Wenn ihr die Kommunikation in eurer Partnerschaft optimieren möchtet, dann geht das natürlich nur als Team. Auch wenn emotionale Verletzungen und Prägungen dafür verantwortlich sind, dass einer von euch beiden Schwierigkeiten mit dem Aussprechen von Missständen hat, bedeutet das also nicht, dass diejenige Person alleine arbeiten muss. Viel mehr könnt ihr eure Hilfe anbieten, um beispielsweise emotionale Verletzungen von früher zu lösen und so euch eure Beziehung zu stärken. Der anderen Person gibt das auch die Sicherheit, dass sie euch nicht egal ist und dass ihr dafür bereit seid Schritt für Schritt an diesen Dingen zu arbeiten. Weiterhin ist diese gemeinsame Arbeit natürlich auch wichtig, da auch in eurer Beziehung emotionale Verletzungen entstanden sein können, die zu den aktuellen Schwierigkeiten beitragen. Wenn ihr Hand in Hand diesen Prozess bestreitet, könnt ihr ihn richtig meistern.

Tipp 2: Bietet eurer Partnerin / eurem Partner bewusst an, dass ihr gerne mit ihr / ihm sprechen würdet

Manchmal denken Menschen, dass es doch selbstverständlich ist, dass man für Gespräche offen ist. Aber gerade dann, wenn die Partnerin oder der Partner in diesem Bereich sehr unsicher ist, kann es helfen diese Bereitschaft bewusst zu artikulieren. Ihr könnt dann gegenüber der andere Person klar sagen, dass ihr gerne mit ihr über Belastungen sprechen würdet oder dass ihr bereit seid, euch ohne Wertung die aktuellen Schwierigkeiten von ihr anzuhören. Auch dies schafft bei der anderen Person Sicherheit und sorgt dafür, dass sie nicht das Gefühl hat, dass ein gemeinsames Gespräch zum Zwang wird. Allerdings muss man selbst natürlich auch akzeptieren können, wenn die Partnerin oder der Partner ein Gespräch gerade nicht stimmig findet.

Tipp 3: Achtet bewusst auf eure Haltung innerhalb der Kommunikation

Eine wertschätzende Haltung ist eine Voraussetzung für ein harmonisches Gespräch sowie für die Bearbeitung von Problemen, Schwierigkeiten und Belastungen. Deshalb könnt ihr euch schon jetzt darin üben wertschätzend und anerkennend zu handeln. Achtet beispielsweise im Alltag immer wieder darauf und seid offen für Themen, die eure Partnerin oder euer Partner (aber natürlich auch jede andere Person) ausspricht. Außerdem könnt ihr euch darin üben auf Augenhöhe zu kommunizieren, gezielt Nachfragen zu stellen und wirklich zuzuhören. So schafft ihr eine harmonische Gesprächsatmosphäre, die wiederum zu mehr Offenheit bezüglich der Aussprache von Probleme führt.

mann schaut in die ferne uns seine frau lehnt sich an ihn an

Unser Fazit

Dass Personen Schwierigkeiten mit der Artikulation von Missständen oder persönlichen Belastungen haben ist keine Seltenheit. Verantwortlich hierfür sind oftmals unschöne Erlebnisse aus der Vergangenheit und emotionale Verletzungen, die bis heute präsent sind. Wenn ihr an diesem Thema arbeiten und eure Kommunikation verbessern möchtet, dann schaut euch gerne die Tipps und Strategien an, die wir euch in diesem Blog-Artikel vermittelt haben. Weiterhin kann sich übrigens auch ein Paarcoaching für euch anbieten, um die emotionalen Verletzungen effizient und nachhaltig zu lösen. Dabei schafft ihr es schon innerhalb von wenigen Terminen eine nachhaltige Veränderung für euren Alltag zu entwickeln.

Ihr möchtet noch mehr über dieses Thema erfahren und an eurer Kommunikation arbeiten? Kein Problem! In unserem Blog haben wir schon zahlreiche Artikel verfasst, die sich speziell auf das Thema “harmonisch kommunizieren” beziehen. Dort lernt ihr, welche Kommunikationsstrategien besonders wirksam sind und wie ihr die richtige Gesprächsatmosphäre für einen Austausch herstellt. Solltet ihr lieber Podcasts hören, dann könnt ihr auch dahingehend bei uns fündig werden. Wir laden jede Woche eine neue spannende Folge mit einem Thema rund um die Paarbeziehung hoch. Hört dort also gerne mal rein, wenn euch dies näher interessiert!

Wer sind die Lebensidealisten?
Die Lebensidealisten sind zertifizierte Paartherapeuten und Empowerment Coaches. Wir begleiten euch auf dem Weg zu eurer Wunschbeziehung. Bereits mehr als 1000 Paare haben mit uns Affären, Konflikte und anderen Krisen verarbeitet und führen nun einen harmonischen Alltag voller Energie, Leichtigkeit und Glück.
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Ina & Florian

Wir sind Ina und Florian, die Gründer der Lebensidealisten. Wir durften bereits weit über 1.000 Paare auf dem Weg zu einer harmonischeren und glücklicheren Beziehung begleiten. Mithilfe der SystemEmpowering Methode lösen wir dabei immer wieder gezielt emotionale Verletzungen und ungute Gefühle auf.
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