Homeoffice zu zweit - Wie regelt man das als Paar, gerade im Hinblick auf die Work-Life-Balance?
Durch die derzeitige Corona-Krise sind viele aufs Homeoffice umgestiegen. Es kommt also auch häufiger vor, dass beide Partner im Homeoffice sind und da kann man sich schon hier und da in die Quere kommen.
Es ist nämlich gar nicht so leicht, wenn das Zuhause auf einmal zum Arbeitsplatz wird und Beziehung und Arbeit gemischt werden.
Deshalb möchten wir euch in diesem Video erklären, wie ihr etwas Struktur in euren gemeinsamen Alltag bekommt und wie ihr besser zu zweit im Homeoffice klar kommt. Durch diese Tipps könnt ihr eure Work-Life-Balance verbessern.
Außerdem siehst du, was ein paar Regelungen wie ein fester Tagesplan und die Trennung von Arbeit und Partnerschaft ausmachen, um den Alltag miteinander harmonischer zu machen und wieder eine glückliche Beziehung zu führen.
Unterhalb findet ihr das Transkript dieser Folge.
Herzlich willkommen zu einem weiteren Podcast der Lebensidealisten! Mein Name ist Florian, ich bin Ina, wir sind Paartherapeuten und Coaches und helfen Paaren raus aus der Krise hin zu einer glücklichen und harmonischen Beziehung. In diesem Podcast soll es um das Thema „Homeoffice zu zweit“ oder „Homeoffice als Familie“ gehen. Wie könnt ihr das so regeln, dass ihr auf möglichst wenige Probleme und Konflikte dabei stoßt?
Wenn du diesen Podcast hörst, liegt das wahrscheinlich daran, dass du dich im Homeoffice befindest. Vielleicht ist dein Partner / deine Partnerin auch im Homeoffice und ihr merkt, dass es gar nicht so einfach ist alles gut zu regeln und wenig Konflikte zu haben, wenn man zu zweit oder sogar als Familie im Homeoffice ist. Dazu muss man sagen, das ist ja auch kein wirkliches Homeoffice-Szenario, das würde ja normalerweise ohne Corona ganz anders aussehen. Dann wäre es eher typisch, dass man einige Tage der Woche im Büro vielleicht verbringt oder einfach in der Firma ist, andere Tage vielleicht auch beim Kunden ist und wiederum dann ein oder zwei Tage die Woche mal im Homeoffice verbringt. Da hätte man einen ganz anderen Mix. Nun ist es ja häufig so, dass wir ja eigentlich ausschließlich im Homeoffice sind.
Das ist eine Situation, die für Paare und für Familien sehr außergewöhnlich ist. Also das gab es ja zuvor so noch nicht, da war ja das Homeoffice noch was Besonderes. Manche Firmen haben sich ja vor Corona regelrecht dagegen gewehrt und gesagt „arbeiten ist was soziales“, wie der Chef von Adidas sagt, und da muss man zusammenkommen, aber Corona stellt alles so ein bisschen auf den Kopf.
Wir wollen jetzt einmal über die Probleme sprechen, die beim Homeoffice auftreten können und wie man damit umgeht und was für eine Lösung es dafür gibt.
Inhalt im Überblick:
Probleme und Schwierigkeiten: Damit haben Paare im Homeoffice zu kämpfen
Als Erstes haben wir jetzt auch unsere Probleme so ein bisschen zusammengesucht, was wir gehört haben von anderen (wir beide arbeiten ja nur nicht im Homeoffice), aber durch die Coachings erfahren wir natürlich sehr viel und durch den Freundes- und Bekanntenkreis.
Eine unstimmige Raumaufteilung im Homeoffice
Da gibt es schon das Problem der Raumaufteilung häufig, dass einer - wenn es jetzt zum Beispiel nur eine Arbeitsraum gibt und beide sind im Homeoffice - vielleicht im Büro arbeitet und der andere im Wohnzimmer. Problematisch wird es denn schon, wenn einen in der Küche arbeiten muss, weil damals ist so ein Durchgangszimmer belegt, wo man sich mal zwischendurch was zum Essen und zum Trinken holt. Derjenige, der da arbeitet, wird immer wieder rausgerissen, weil es natürlich ablenkt, wenn die Tür aufgeht und man natürlich dann auch gerne mit dem Partner spricht.
Smalltalk als Auslöser für Arbeitsunterbrechungen
Da kommen wir auch schon zum nächsten Punkt, der Smalltalk. Also bei der Arbeit läuft man ja regelmäßig anderen Kollegen über den Weg und da ist die Küche ein sehr guter Treffpunkt. Das fällt halt einfach weg und dadurch bleibt letztendlich der Partner oder die Partnerin übrig, um dann diesem Bedürfnis nach „mal kurz sich unterhalten“, „mal kurz sich austauschen“, „mal über etwas sprechen abseits von der Arbeit“ - da bleibt halt nur noch der Partner oder die Partnerin übrigens.
Ich hab es zumindest so kennengelernt, dass in den Video Calls, die man so führt, und auch in den Messengern, die man jetzt so einsetzt, dass dort sehr wenig Smalltalk vorkommt. Man ist doch eher in so einem Meeting-Modus und macht den Call, macht vielleicht doch nochmal so ein oder zwei Sätze, aber dann geht man doch recht schnell zum Thema über und bringt das Thema hinter sich.
Also an sich ist Smalltalk mit dem Partner oder mit der Partnerin auch nichts Schlechtes, aber das kann halt für einen von beiden auch eine Belastung sein, dass derjenige das Gefühl hat „okay, ich werde jetzt wieder so zum Schnacken aufgefordert und eigentlich bin ich jetzt gar nicht so in dem Modus drin gerade“. Gerade wenn man wirklich in der Küche sitzt und man immer wieder angesprochen wird, auch weil der andere auf dem Weg zum Kühlschrank ist, auf dem Weg zum nächsten Getränk ist, und man eigentlich gar nicht die Bereitschaft hat, weil man hochkonzentriert vielleicht gerade an einer wichtigen Aufgabe arbeitet.
Gesprächsthemen am Abend nehmen zunehmend ab
Der nächste Punkt ist auch, dass man dadurch sich abends auch nicht mehr so viel zu erzählen hat. Wenn das sonst so ist, dass man abends nach Hause kommt und jeder sagt „Mensch, wie war dein Tag, was hast du gemacht?“ und dann vielleicht manchmal erst den ersten Kontaktpunkt am Tag hat, ist es denn so, dann hat man da den gesamten Tag gefühlt miteinander verbracht und durch diese Smalltalk-Pausen auch schon das wichtigste ausgetauscht. Viele Paare berichten das, die sitzen dann abends auf der Couch und da ist dann keine Kommunikation mehr.
Das Leben spielt sich nun noch Zuhause ab
Der Punkt ist dadurch auch, dass man das Haus nicht mehr so wirklich verlassen muss oder darf. Normalerweise ist die Arbeit ja einer der Gründe, warum ich morgens früh aufstehe, dusche mich fertig mache und dann losfahre. Wenn ich jetzt zu Hause bin, dann stört das keinen, wenn ich auch in meinen Schlafklamotten erstmal loslege zu arbeiten. Und ich bin eh nur 3 Meter vom Sofa entfernt und kann mich zwischendurch mal hinlegen oder mich ablenken lassen. Oder auch der Arbeitstag findet keinen so richtigen Start und keinen so richtigen Abschluss, weil ich am Abend einfach 3 Meter rüber gehe zum Sofa und lass mich ins Sofa fallen. Das macht auf Dauer nicht so ganz glücklich.
Das kenne ich ja noch aus der Zeit, als wir in Kiel waren und ich so mit meiner Selbstständigkeit gerade begonnen habe, diese in Vollzeit zu switchen und der Büroraum letztendlich mit in der Wohnung war. Das haben wir glaube ich knapp ein Jahr gemacht und da waren nämlich genau diese Nachteile. Dass es wirklich Tage gab, wo ich wirklich zwei oder drei Tage gar nicht aus dem Haus musste, weil eingekauft war, es stand jetzt abends mit Freunden an, o wir waren auch relativ frisch zusammen und haben sehr viel Zeit miteinander verbracht abends. Es gab so gesehen keine Notwendigkeit, aber irgendwie so nach zwei oder drei Tagen fällt einem trotzdem auch mal die Decke auf den Kopf zusammen.
Das war einer der Gründe, dass ich auch nach knapp einem Jahr gesagt habe, ich würde ganz gerne einen Arbeitsplatz außerhalb der Wohnung haben wollen. Ich möchte gern irgendwo ein Büro anmieten und will wieder das Gefühl haben, ich fahre zur Arbeit hin bereite mich gedanklich darauf vor, weg von Zuhause hin zur Arbeit. Und ich habe abends auch genau diesen Rückkehrer-Effekt, ich kann mich von der Arbeit lösen, habe den Computer dagelassen und bin dann zu Hause und bin auch wirklich zu Hause. Weil wiederum ich auch immer mal abends in der Versuchung war dann abends zu sagen „oh, ich hab grade einen Impuls gekriegt, das mach ich jetzt schnell“. Dann sitzt man wieder ein bis zwei Stunden dran, gerade wenn man sein Hobby zum Beruf gemacht hat und da auch einfach Spaß dran hat.
Zeiten zum Abschalten und Entspannen bleiben aus
Genau, du hattest gerade schon was gesagt mit der Fahrzeit. Für viele Menschen ist es ja auch so, dass die Fahrzeit von der Arbeit nach Hause (natürlich ist das so ein Übel für viele, dass sie sagen „oh, jetzt sitzt sie noch im Auto eine Stunde, eine halbe Stunde“ oder ), aber manche sagen ja auch ganz bewusst „ich brauch diese Zeit, um runterzukommen, um zu entspannen und einen Abschluss zu haben von der Arbeit“. Und das fällt jetzt ja auch weg und dieser Stressabbau wird selten kompensiert mit etwas zu Hause. Also dass man dann sagt „okay, normalerweise hätte ich jetzt meine halbe Stunde Arbeitsweg und jetzt baue ich das in unsere Situation zuhause ein“.
Was natürlich auch gerade schwierig ist, wenn da ein Alltag läuft, wenn da Kinder sind, die natürlich da auch überall langwuseln. Was genau wieder so ein Punkt ist, das einfach da man wieder neu über den Ausgleich von Geben und Nehmen sprechen muss und schauen muss, wie geht man jetzt mit dieser neu gewonnenen Zeit dann auch irgendwie um? Also normalerweise ist man es vielleicht gewohnt, dass der Partner 10 Stunden aus dem Haus ist, weil er 8 Stunden arbeitet, eine halbe Stunde Pause hat, anderthalb Stunden Fahrzeit hat. Nun ist auf einmal so, dass man sagt „Pause verbringt man zusammen, die Fahrzeit fällt weg, also ist ja 2 Stunden mehr Familien-, mehr Paarzeit sozusagen da“. Die Frage ist, ist das wirklich stimmig das einfach so zu erwarten und in diesen Modus einfach zu gehen?
Das hatten wir auch im Coaching genau dieses Thema, dass jemand auch eine längere Fahrzeit hat und diese Rückfahrt wirklich genutzt hat, um den Tag zu reflektieren, dann noch Lösungen gefunden hat für Probleme, die aufgetreten sind, und damit ja ein stückweit frei von dem Arbeitsstress Zuhause ankam. Und jetzt in der neuen Situation im Homeoffice es so war, dass derjenige die Arbeitszimmertür öffnete und auf einmal war er im Familienleben. Und genau diese Zeit, die vorher gebraucht wurde, die fehlt entsprechend. Dadurch ist Stress und Belastung gestiegen, weil diese Zeit zum Runterfahren nicht mehr da war und das haben wir dadurch gelöst, dass wir gesagt haben, in dem Fall mindestens 20 - 30 Minuten sind einfach nochmal Zeit, die nach der Arbeit dann gebraucht wird, um runterzufahren und um dann wirklich frei ins Familienleben starten zu können. Was auch immer man in diesen 20 - 30 Minuten macht, ob wieder meditieren, Yoga, Sport, Pause, sich kurz hinlegen, schlafen - also irgendwas tun, was einem dabei hilft frei von Stress, frei von den Gedanken der Arbeit ins Familienleben zu starten.
Und dass man das als Paar natürlich auch für sich definiert und das auch ganz klar ist, dass das sozusagen wie zur Arbeitszeit dazu gerechnet wird, damit da keine Missverständnisse entstehen – ja oder zu dieser Zeit weg zu sein.
Haushaltsaufgaben und andere Anforderungen werden im Homeoffice nebenbei erledigt
Dann haben wir den Punkt, dass manchmal, wenn einer im Homeoffice neu ist und der andere geht weiter zur Arbeit, das dann die Erwartungen entstehen kann, man könne vieles, was man sonst am Abend gemeinsam gemacht hat, wie den Haushalt, jetzt doch zwischendurch erledigen. Warum nicht zwischendurch kurz Waschmaschine anstellen, kurz darauf den Geschirrspüler ausrüumen, saugen und so weiter. Da muss man halt auch schauen, wie man damit umgeht, dass da einfach keine Erwartungshaltungen entstehen, die der andere gar nicht erfüllen kann, weil er sagt „Mensch, das geht nicht, ich hab hier trotzdem meine Termine einzuhalten, ich habe trotzdem mein Pensum an anrufen, an Video Calls, Meetings, an Emails und ich kann nicht zwischendurch dauernd was anderes machen“. Wiederum gibt es andere Menschen, für die ist das total möglich und stimmig und die sagen „ich finde das total super, ich kann zwischendurch mal schnell saugen, wenn ich eh gerade über ein Problem nachdenken muss, dann kann ich dabei auch saugen und dann über das Problem nachdenken“. Genau, so unterschiedlich ist das halt, da hat jeder seine eigene Einstellung.
Wo wir dann so langsam zu den Lösungen übergehen, einen Punkt haben wir vorher aber noch. Nämlich Homeoffice mit Kindern.
Homeoffice und Kinder unter einen Hut bringen
Was sehr sehr schwer ist. Also wenn man an Homeoffice mit Kindern denkt, dann merken alle Menschen immer gleich so „Puh“. Dasa kommt natürlich auf das Alter der Kinder an, wenn die natürlich schon 10 Jahre aufwärts sind, ist da natürlich ein ganz anderes Verständnis. Aber auch diese Kinder haben ihre Bedürfnisse und müssen gesehen werden. Aber mit Kleinkindern wird das natürlich umso schwieriger und da geht es natürlich darum zu schauen, wie kann man es einfach vereinbaren, ohne dass jemand oder eine Sache total vorne rüber fällt. Also wie kann ich das aufbauen, ohne dass vielleicht auch den ganzen Tag ein Medienkonsum läuft? Sondern wie schaffen wir das einfach zusammen, diese Herausforderung anzugehen und wie können wir uns aufteilen.
Ich glaub das Thema Aufteilung nimmt da noch eine große Bedeutung ein, also wer hat welche Aufgaben, wer übernimmt wann die Kinder wirklich, damit jeder auch sich gesehen fühlt in dem System. Ich glaube das ist auch ein gewisser Annäherungsprozess. Man muss einfach Dinge versuchen, merken das funktioniert oder funktioniert nicht und dann intensiv miteinander kommunizieren und überlegen, was können wir tun, lernen oder verändern, damit das in Zukunft besser funktioniert und vielleicht gewisse Einschränkungen treffen. Und das kann auch mal eine Woche funktionieren und eine Woche nicht. Also es kann ja sein, dass die Kinder die ersten drei Tage Homeoffice super mitmachen, aber dann merken sie an Tag vier, dass fühlt sich doch nicht so geil an, wenn Mama irgendwie nur halb da ist. Wenn dann ein schlechter Tag ist, dann muss man das eh wieder alles umstellen und das ist glaube ich auch die ganz große Herausforderung, dass vieles unsicher ist zu dieser Zeit und das Leben sich aber weiterdreht.
Das sollte man dann offen auch mit dem Arbeitgeber besprechen und schauen, ob man das volle Pensum leisten kann, ob man dann nur noch ein Teilzeitpensum schafft. Da muss man einfach auf einen verständnisvollen Arbeitgeber hoffen, so wie es die Politik letztendlich auch sagt, und auch eine/n verständnisvolle/n Partner/in. Das ist einfach eine Ausnahmezeit, das ist ja nichts, was von Dauer ist. Wir haben ja jetzt wahrscheinlich mit den Impfungen einen guten Lösungsansatz und können darauf hoffen, dass im Laufe des Jahres sich die Lage wieder etwas entspannt. Also viel Kommunikation ist da gefragt und viel Kreativität vielleicht im Schichtdienst-Homeoffice zu arbeiten. Da gibt es viele Ansätze, die man da gehen kann, und das ist glaube ich ein reines Trial-and-Error-Prinzip und ist für jeden super individuell was funktioniert und was nicht funktioniert.
Wiederum habe ich gerade gestern ein Coaching gehabt, die im ersten Lockdown auch schon beide im Homeoffice waren, beide gearbeitet haben. Damals hat der Arbeitgeber einen Sonderurlaub angeboten, den haben sie nicht in Anspruch genommen. Und jetzt mit den Erfahrungen aus dem ersten Lockdown sagte sie ganz klar „wenn das wieder seitens des Arbeitgebers angeboten wird, wird sie es diesmal in Anspruch nehmen“, weil sie einfach nach der letzten Phase, wo beide im Homeoffice waren und ein kleines Kind zu betreuen war, gemerkt haben die Energie war raus. Sie haben sich ein Stück weit übernommen und das hat keinen Sinn gemacht. Deswegen wird sie jetzt dieses Angebot des Sonderurlaubs auch eingehen.
Man darf ja auch nicht vergessen, dass Corona auch mit Kindern etwas macht. Wo jetzt auch zum größten Teil in Deutschland die Betreuungsmöglichkeiten eingeschränkt sind, das macht natürlich auch mit Kindern was und die brauchen auch einen Ausgleich in dem System.
Lösungsansätze: So meistert ihr die Zeit im Homeoffice zu zweit!
Jetzt kommen wir mal zu den Lösungen. Wir haben fünf ganz konkrete Punkte rausgesucht, die euch dabei helfen können, eure Homeoffice – Paarzeit ein bisschen konfliktfreier zu gestalten.
Trennt Arbeitszeit und Beziehungszeit voneinander
Das erste ist, dass ihr Arbeitszeit von Beziehungszeit trennt. Also man sollte darüber sprechen, welche Zeiten man wie einhält, sollte feste Zeiten vielleicht sogar einplanen, Grenzen setzen und dafür vielleicht sogar gewisse Signale und Hinweise einbauen. Also meinetwegen sogar ein Schild, ähnlich wie beim Hotel „bitte nicht stören“ oder so, dass man wirklich weiß: Wenn da jetzt das Schild hängt, wenn die Tür zu ist, wenn jemand einen Kopfhörer auf hat, was auch immer, das man Signale vereinbart, die dem Partner oder der Partnerin zeigen „ich bin gerade hochkonzentriert, ich bin gerade im Call, ich steh grad für einen Smalltalk, für ein Gespräch nicht zur Verfügung“. Dass da einfach Klarheit herrscht.
Verbringt als Paar aktiv Zeit zu zweit
Dann natürlich auch der Punkt „aktiv miteinander Zeit verbringen“. Also in der Beziehungszeit geht es natürlich auch darum, die Zeit zusammen zu nutzen und das gerne mal wirklich aktiv machen. Also zusammen rausgehen, raus aus dieser ganzen Blase Homeoffice zu kommen und mal an die frische Luft zu gehen, spazieren zu gehen, sich was einfallen zu lassen in den Möglichkeiten, die natürlich dann gegeben sind. Und auch zu überlegen, wie können wir wirklich wieder in den Austausch kommen miteinander. Also wonach ist uns als Paar? Ist es eher ein Filmabend auf der Couch? Ist es eher ein Gespräch? Wollen wir irgendeine Dokumentation gucken? Ein Spiel spielen? Also da ein bisschen kreativer werden und zu überlegen, wie können wir aktiv miteinander Zeit verbringen, worauf haben wir Lust?
Geht aktiv in den Austausch mit anderen Personen
Genau, dann haben wir das Thema Smalltalk gehabt und da geht es ja genau darum. Dieses aktiv mit einer Zeit verbringen ist ein Stück weit schwieriger, wenn wir zwischendurch schon dauernd Smalltalk gemacht haben und am Ende des Arbeitstages da sitzen und sagen „ja, was machen wir jetzt, worüber sprechen wir eigentlich noch“.
Ein Ansatz könnte sein an der Stelle: Sicherlich hast du Freunde oder Bekannte, die auch im Homeoffice arbeiten, die eine ähnliche Problematik und Herausforderung gerade haben. Warum sich nicht zu gewissen Zeiten wie der Mittagspause oder in der Kaffeepause mit diesen Freunden per Video Call verabreden und den Smalltalk entsprechend mit anderen führen zwischendurch, um damit am Ende des Tages ausreichend Gesprächsstoff für deine Partnerin oder deinen Partner zu haben? Dann werden die Abende nicht zu lange, also gefühlt dass man nur nebeneinander sitzt und kein Thema da ist.
Wenn man diesen Smalltalk mit anderen macht, dann kann man auch darüber noch ein bisschen berichten und hat dann einfach wieder mehr Gesprächsstoff am Abend und hat das Gefühl, man hat was erlebt. Dadurch entsteht glaube ich auch im Gefühl eine bessere Trennung von Arbeitszeit und von Paarzeit, weil man das Gefühl hat, da entsteht nicht mehr so ein Mix, auch in diesem Smalltalk sozusagen.
Plant euren Tag gemeinsam und werdet euch über den Ablauf bewusst
Der nächste Punkt wäre diese tägliche Planung des Tages. Also dass man einmal einen Tagesplan macht: Wie lange arbeiten wir? Wann wollen wir Mittagessen, wollen wir zusammen Mittagessen? Wann gehen wir einkaufen? Also eine Struktur in den Alltag zu bringen, damit man das Gefühl hat, es ist irgendwie natürlich eine Ausnahmesituation, aber die Regelungen sind klar. Man weiß genau, wann was ansteht, und da kommen keine Fragen auf „was wollen wir jetzt heute wieder machen?“. Sondern dass jeder auch so ein bisschen Planungssicherheit für sich hat, um das auch bei der Arbeit dann gut einzubauen.
Weil sonst ist es ja auch so, man konzentriert sich auf die Arbeit und macht sich doch irgendwie zwischendurch wieder Gedanken um den Tagesablauf, weil man ja auch einfach angetriggert wird, wenn man zu Hause ist. Man sieht irgendwas, man denkt „ach das könnte ich dann machen, das wollte ich noch machen“. Und so weiß man, dass es eingeplant ist im Alltag.
Nehmt euch Auszeiten und verlasst den Arbeitsplatz bewusst
Und der letzte Tipp den wir haben ist: Schaut, dass ihr ein oder zweimal am Tag (meinetwegen auch noch öfter), aber mindestens einmal am Tag weg kommt von eurem Arbeitsplatz. Also im Prinzip vor allem Zuhause. Wenn ihr gemeinsam beschließt, ihr macht zusammen die Mittagspause, versucht doch - wenn das Wetter das hergibt – zusa,,em eomem Spaziergang zu machen, irgendetwas einzubauen, wo ihr mal das Haus zumindest für eine halbe Stunde verlasst und das Gefühl habt, ihr seid auch mal draußen gewesen.
Holt euch was zum Mittagessen irgendwo zum Abholen vielleicht, das kann man ja, da unterstützt man auch noch die anderen Restaurants oder sowas. Das gibt es auch, dass man sagt „okay, man bestellt nicht jeden Tag vielleicht was, sondern man geht mal zwei oder drei Tage die Woche sich einen Mittagstisch holen, man holt das mal ab“, sowas zum Beispiel. Also einfach mal gucken, welche Ideen kann es geben, dass man nicht nur zuhause Zeit verbringt und abends das Gefühl hat: Ich hab das Haus gar nicht verlassen. Oder nach drei Tagen merkt: „Wir waren ja nur noch zu Hause und sind aus dem Pyjama gar nicht mehr rausgekommen. Wir haben nur unser Hemd kurz übergeschmissen, um im Videocall cool auszusehen.“
Aber da einfach zu schauen, wenn es geht täglich ein oder zwei Mal das Haus zu verlassen, um einfach eine Abwechslung für sich zu haben, dafür zu sorgen, dass man andere Dinge sieht, dass man frische Luft tankt, auch das tut sehr gut. All diese Dinge können dazu beitragen, dass das Homeoffice sich nicht ganz so eintönig anfühlt.
Unser übergeordneter Hinweis: Kommuniziert miteinander!
Als letzten Punkt glaube ich, was so über allen Tipps immer so drüber steht, ist in die Kommunikation zu gehen, also aussprechen/ansprechen, wenn ein ungutes Gefühl entsteht und das nicht mit sich rumzuschleppen und zu sagen „okay, die ganze Situation ist halt schwierig und das ist halt doof“. Sondern das anzusprechen und auch gemeinsam eine Lösung zu finden, wie man Sachen verändern kann. Es ist eine neue Situation, ihr hattet das vielleicht vorher noch nicht und das ist ja auch keine normale Situation. Aber darüber muss gesprochen werden. Tendenziell umso intensiver, je neuer eine Situation ist.
Also immer, wenn ich etwas schonmal erlebt habe, dann kann ich ja aus alten Mustern, aus alten guten Lösungen mir Dinge zurecht suchen und habe schon einen ganz guten Plan vor Augen. Aber sobald eine Situation völlig neu und noch nie dagewesen ist, wie, dass beide gleichzeitig im Homeoffice arbeiten und das nicht nur an einem Tag, sondern jeden Tag die Woche und über Wochen hinweg, muss das ganze umso intensiver besprochen werden, denn das hilft einfach enorm. Genauso wie beim Punkt eine tägliche Planung zu machen. Die tägliche Planung dauert 5 - 10 Minuten, kann aber den ganzen Tag so viel leichter erscheinen lassen, wenn man sich diese Zeit nimmt und das ist bei der Kommunikation halt ganz genauso.
Unser Fazit
Wir hoffen, dass der Podcast euch gefallen hat und ihr unseren Podcast schon abonniert habt. Ansonsten habt ihr jetzt die Möglichkeit dazu. Wir freuen uns auf das nächste Thema zusammen. Falls ihr tatsächlich beide im Homeoffice seid, berichtet doch sehr gerne mal von euren Erlebnissen, sehr gerne würden wir das ein oder andere Mal in unserem Podcast vorstellen und darüber sprechen, wie ihr das erlebt habt, wie es gelöst habt. Also da wir halt selber nicht im Homeoffice sind, aber wissen, dass das für viele andere ein Problem ist, freuen wir uns sehr auf eure Eindrücke und Erfahrungswerte, um einfach noch mehr an andere weitergeben zu können. Vielen Dank, dass ihr dabei wart! Wir freuen uns, wenn ihr auch beim nächsten Podcast dabei seid. Bis bald!