Kinderbetreuung meistern, Work-Life-Balance verbessern und zu einem harmonischen Familienleben gelangen.
Im HomeOffice findet das Arbeitgeber auf einmal aus dem eigenen Wohnzimmer heraus statt. Schwieriger wird es, wenn man sich nebenbei auch noch um die Kinderbetreuung kümmern muss. Das kann den Alltag schon ganz schön auf den Kopf stellen.
Die Verbindung zwischen Arbeit und Erziehung ist häufig sehr schwierig. Man möchte am liebsten die ganze Zeit für seine Kinder da sein und sie unterstützen, hat jedoch auch die Arbeit im Hinterkopf. Mehrere Dinge müssen irgendwie gleichzeitig erledigt werden. Hinzu kommt, dass die neue Alltagssituation Stress hervorruft und sich Müdigkeit in einem breit macht. Auch unerfüllte Erwartungen spielen hier manchmal eine Rolle, die die Situation weiter verschärfen.
Wenn man sich in einer solchen Situation befindet, dann kann das verschiedene Folgen haben. Manchmal kommt es dazu, dass man einen der beiden genannten Bereiche vernachlässigt, um sich intensiv um die Kinder bzw. die Arbeit zu kümmern. Daraus resultierender Stress und Ärger kann zu einer Belastung werden. Hinzu kommen können Konflikte mit der Partnerin oder dem Partner, wenn auch die glückliche Beziehung momentan zu kurz kommt und sich die eine Person mehr Unterstützung und Wertschätzung wünscht.
Um besser mit der Kinderbetreuung im stressigen Alltag umzugehen, gibt es verschiedene Lösungen. Eine Erziehungsberatung ist ein möglicher Weg, um mit Probleme umzugehen und einen harmonischen Familienalltag zu generieren. Außerdem könnt ihr für eure Familie zum Beispiel kleine Alltagsroutinen entwickeln, die euch Sicherheit schenken und euren Alltag strukturieren. Auch der Austausch mit der Partnerin oder dem Partner ist wichtig, um bestehende Herausforderungen zu reflektieren und gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten. Wenn ihr euch auch mit anderen Eltern austauscht, dann könnt ihr euch womöglich sogar gegenseitig ein paar Tipps geben.
Euch reichen diese Tipps noch nicht? Dann solltet ihr unbedingt mal in unseren neuen Blog-Beitrag vorbeischauen! Dort haben wir zehn verschiedene Tipps für euch vorbereitet. Hier geht’s direkt zum Artikel: https://www.lebensidealisten.de/blog/stress-bei-der-kinderbetreuung-waehrend-corona-10-tipps-die-euch-als-familie-retten/
Unterhalb findet ihr das Transkript dieser Folge.
Hallo und herzlich Willkommen zu dieser neuen Folge bei den Lebensidealisten! Diese Folge ist genau dann richtig für dich, wenn ihr Eltern seid (also Mutter oder Vater) und eure Kinder euch Stress verursachen und ihr das Gefühl habt euer Familienalltag ist irgendwie unharmonisch und macht euch nicht so richtig viel Freude. Wir werden euch in dieser Folge zeigen, wie ihr Struktur in euren Alltag bekommt und damit auch die Erziehung und die Beziehung mit euren Kindern deutlich einfacher wird. Mein Name ist Florian, Ich bin Ina, wir sind die Lebensidealisten. Wir sind Paartherapeuten und Coaches aus Neumünster. Wir coachen in Schleswig-Holstein und ganz Deutschland über Video-Coachings. Wir helfen Paaren heraus aus der Krise und hinein in eine glückliche und harmonische Beziehung.
Viele Eltern – und wir selber auch – kennen die Situation: Man hat Aufgaben am Tag, die man erledigt haben möchte, und dann hat man ein Kind oder Kinder zu Hause, die natürlich auch noch Bedürfnisse haben. Das kann natürlich ziemlich stressen. Deswegen wollen wir heute einmal mit euch über Struktur im Alltag sprechen und wie das auch eine Auswirkung auf die Erziehung und die Beziehung zu einem Kind hat und natürlich auf die Partnerschaft.
Inhalt im Überblick:
Das Problem: Alltag und Kind unter einen Hut bekommen
Grundsätzlich ist immer so ein bisschen das Problem die Arbeit und die Zeit mit den Kindern zu vereinbaren. Man hat täglich seine Aufgaben, die erledigt werden wollen, man hat seine Arbeit, die erledigt werden will, den Haushalt, Aufgaben, die man allgemein noch erledigen möchte, und so ist es häufig so, dass die Kinder ein bisschen nebenbei laufen. Die haben aber wiederum auch ihre Bedürfnisse, z.B. ihre Treffen mit Freunden, da muss auch ganz viel organisiert werden. Das stresst Eltern, was aber auch ganz natürlich ist, ganz klar ist, weil halt viele Dinge oft gleichzeitig erledigt werden müssen.
Dazu kommt vielleicht auch noch ein grundsätzlicher Stresspegel, der durch die Arbeit mitgebracht ist, Stress in der Partnerschaft oder vielleicht auch Müdigkeit, weil die Nächte immer noch sehr hart sind. Das macht dann aus, dass die Zündschnur etwas kürzer ist und man das Gefühl hat, man ist nur noch wie ein Feuerlöscher unterwegs und schlichtet Streit zwischen den Geschwistern, versucht seine Aufgaben durchzudrücken und alle sind irgendwie unglücklich.
Die Folgen: Der Stress wirkt sich auf alle Personen und alle Lebensbereiche aus
Was hat das für Folgen? In der Folge vernachlässigt man meistens einen oder mehrere Lebensbereiche. Also ob das ist, dass man auf der Arbeit nicht mehr die gleiche Performance liefern kann wie sonst, ob man dann in der Partnerschaft eben nachlässiger wird (z.B. qualitative Zeit verloren geht, man einfach nur noch zu müde ist, zu gestresst ist, um vielleicht einen schönen Abend miteinander zu verbringen) oder tatsächlich dann sehr viel Zeit dafür drauf geht darüber zu sprechen, was man denn nun tun könnte, damit es mit den Kindern einfacher wird und das irgendwie alles keinen Spaß macht. Oder natürlich könnte es auch sein, dass die Kinder vernachlässigt werden aufgrund von lauter Aufgaben, die man vielleicht sonst so durchführt oder weil es vielleicht gerade bequemer ist, etwas anderes zu machen. Man kennt ja die Situation, wenn man gestresst ist und dann möchte das Kind mit einem spielen und einfach der Energiepegel so weit unten ist, dass man denkt „ich möchte jetzt nicht spielen“. Aber gleichzeitig kommt das schlechte Gewissen von wegen „ich habe mir aber heute eigentlich auch schon zu wenig Zeit für dich genommen“. Oder man verschiebt Ausflüge oder man versucht dem Kind zu erklären, dass man noch andere Sachen zu erledigen hat. Dann fallen die Kinder natürlich einfach auch in ihren Bedürfnissen und ihrer Zeit hinten rüber.
Ungute Gefühle, Stress und Müdigkeit entstehen
Das macht Stress, das macht Müdigkeit, das macht Ärger und das bringt Schwere in das Familienleben und die Beziehung hinein. Man gerät nachfolgende immer mehr in Konflikte mit dem Partner wegen dieser Unzufriedenheit. Das ist wie in der letzten Folge, wo es dann um die Arbeit ging und dass man Stress von der Arbeit mit nach Hause bringt und nicht abschütteln kann. So ist es letztendlich auch dann am Abend, wenn man vielleicht sagen würde „die Kinder schlafen jetzt, jetzt ist Zeit für die Erwachsenen, für die Eltern“. Das ist ja nun auch nicht so, dass ich da dann abschütteln kann, was am Tag vielleicht alles schiefgelaufen ist und mir vielleicht Stress verursacht hat, was mir ungute Gefühle verursacht hat. Sondern dann habe ich genau diese Dinge ähnlich wie bei der Arbeit auch, also dass das zurückbleibt und ich vielleicht am Abend eben nicht mehr Lust habe noch über irgendwelche anderen Themen zu sprechen, gemütlich mit meinem Partner / meiner Partnerin Zeit zu verbringen. Dadurch leidet einfach auch meine Freizeit und meine Zeit in der Partnerschaft.
Man fängt an aufzurechnen
Man kennt das auch, dass man dann anfängt, wenn der eigene Energiepegel so niedrig ist, aufzurechnen. Dann ist es ja typischerweise so, wenn man spät abends dann auf der Couch sitzt, weil die Einschlafbegleitungen lange gedauert hat oder beim Essen gab es Stress mit den Kindern, sie wollten sich nicht umziehen lassen oder haben ihre Schultasche noch nicht gepackt, müssen noch irgendwelche Referate schnell fertig machen. Dann ist die Wäsche noch nicht gemacht, die Küche sieht schlecht aus und die Frau sagt dann „ich habe das heute nicht geschafft, ich wollte eigentlich die Wäsche machen, könntest du das machen, ich bin so KO?“ – und der Mann sagt „bei der Arbeit, das ist so schlecht gelaufen, ich kann auch nicht mehr“. Dann fängt man an, dass man gegenseitig aufrechnet wie schlecht es einem ja gegenseitig geht – ein „wer leidet mehr?“-Battle –in der Hoffnung, dass einer einstürzt und sagt „gut, dann mache ich das“.
Das liegt dann auch bisschen daran, dass jeder sich gegenseitig so eine fehlende Wertschätzung dann vorwirft und eine fehlende Unterstützung. Also jeder fühlt sich oftmals in einem Konflikt, wenn das durch eine Belastungssituation in der Familie entsteht, nicht gesehen sowie nicht genug unterstützt. Dann nehmen sich beide Seiten ja ehrlicherweise immer nicht wirklich viel. Also dann ist das halt so ein Ping-Pong-Spiel, was man dann spielt.
Die eigene Zeit wird weniger und man kann sie nicht mehr genießen
Was beide glaube ich auch immer noch gerne hervorbringen ist der Zeitfaktor. Also zu sagen „ich habe auch keine Zeit für mich“, weil beide so in einem Mangelgefühl von Freizeit sind. Das steht aber wiederum dem gegenüber, dass wenn man dann Freizeit hätte am Abend, wenn die Kinder irgendwann schlafen, dass man dann fertig ist. Dann ist die Müdigkeit da und man sagt um 20 Uhr oder 21 Uhr „jetzt habe ich auch keine Lust mehr mich zu verabreden“.
Die Kinder brauchen mehr Unterstützung als die Erwachsenen
Ich finde wichtig, dass das nochmal klar ist (und dass ist auch das, wo wir häufig immer hingucken), dass die eigentliche Ursache nicht die Kinder ist. Das nicht die Kinder uns ärgern wollen, dass die Kinder nicht dafür da sind, dass wir Stress haben und irgendwie das alles nicht rund läuft. Sondern dass es im Regelfall an den Erwachsenen liegt und auch daran, wie die Erwachsenen einfach ihr Leben / ihre Zeit planen, weil einfach die Eltern den Überblick über das Ganze haben. Die Kinder haben diesen Gesamtüberblick nicht, sie wissen nicht was an Aufgaben ansteht und so weiter. Das ist auch gut so. Aber auch die dürfen einfach mal einen schlechten Tag haben. Ich kann mir manchmal noch so viel Mühe geben, wenn man ein Kind vom Kindergarten abholt, was schlechte Laune hat, weil da auch ganz viel kooperieren musste und es schlecht gelaufen ist. Aber es bringt ja nicht die schlechte Laune mit, um uns zu ärgern. Kinder brauchen einfach noch anders als wir Erwachsenen viel mehr Unterstützung dabei diese schlechte Laune abzubauen. Wenn wir schlechte Laune haben, dann sagen wir „Mensch, das ist schlecht gelaufen, ich mache mal eine runde Sport oder ich mache mal dies, um das abzubauen“. Die Kinder brauchen halt die Unterstützung von uns und den Halt von uns.
Das ist genauso, wenn die Kinder krank werden. Wenn du krank wirst damals, dann habe ich gesagt „kann ich dir noch etwas Gutes tun, irgendwie ein Getränk hinstellen, Zwieback, soll ich nochmal ein Wärmekissen machen?“ und dann habe ich gesagt gehe ich zur Arbeit. Dann geht es weiter. Wenn das Kind krank wird, dann ist einer von uns beiden fest gebunden. Und die beste Situation ist, wenn alle krank sind und alle einschlafen wollen und du hast dann so einen kleinen Mann zu Hause, der dann trotz vielleicht Fieber und Spuckerei und alles noch spielen will und Action macht und der einfach nicht Ruhe gibt. Es gibt nichts Schlimmeres, wenn die Eltern krank sind und das Kind schon wieder ein bisschen mehr gesund ist. Das ist so die schlimmste Situation.
Die eigenen Ressourcen werden knapper
Die Ursache ist im Regelfall nicht bei den Kindern zu suchen. Also wir wollen an dieser Stelle weniger darauf hinweisen die Kinder zu verändern, sondern eher zu schauen: Was können die Eltern / die Erwachsenen verändern, um dann mehr Leichtigkeit reinzubekommen? Das ist ja auch ein laufender Prozess, das stellen wir selber in unseren Familienalltag auch immer wieder für uns so klar. Je nachdem, wie unsere Ressourcen sind an dem Tag, verläuft häufig auch der Nachmittag oder der Abend.
Wenn ich zum Beispiel gestresst von der Arbeit komme und mir die Zeitfenster sehr eng geplant habe und dann sage „jetzt noch schnell Abendessen, dann umziehen und dann möchte ich auch wirklich Feierabend haben“, allein schon wenn ich das ausspreche erzeugt da schon Druck. Dann würde ich dir sofort empfehlen, dass du nochmal eine Woche zurück gehst in unsere letzte Podcast-Folge, das geht darum, wie du schaffst weniger Stress von der Arbeit mitzubringen. Höre dir das gerne nochmal dann. Aber wenn ich dann in die Einschlafbegleitung gebe, vielleicht noch ein Buch vorlese und unser Sohn dann sagt „ich will noch ein zweites Buch lesen“, dann triggert mich das vielmehr. Wenn ich dann sage „jetzt ist Schluss, nur ein Buch, ich bin auch müde und ich möchte das nicht“ ist das auch in Ordnung, dass ich mein Bedürfnis äußere. Aber wenn ich dann in einer ruhigen und ausgeglichenen Art reingehe, ist der abends häufig ganz anders.
Die Lösung: Hilfreiche Tipps, um Stress mit den Kindern zu vermeiden
Das wollen wir uns jetzt mal näher anschauen, wie das funktioniert.
Die Lebensidealisten können euch dank Expertenwissen und persönlichen Erfahrungen bei Erziehungsfragen weiterhelfen
Für euch, wenn ihr da Unterstützung braucht, dann können wir euch da perfekt bei unterstützen. Ina ist ausgebildete Erzieherin, hat Soziologie und Pädagogik studiert mit Schwerpunkten, die genau in diesen Bereich hineinpassen, so dass sie da auch extrem viel Erfahrung mitbringt. Gepaart mit unserer Coaching-Ausbildung, die wir beide absolviert haben, sind wir da die idealen Ansprechpartner für euch.
Und wir sind selber genau in der Lebensphase. Wir haben selber einen kleinen Sohn. Wir kennen alle Probleme auch sehr gut, wir haben einen dynamischen Familienalltag. Deswegen wählen glaube ich viele Paare in den 30ern und 40ern uns auch aus, weil wir halt in einer ähnlichen Lebensphase genau drinstecken und das gut nachempfinden können.
Die Situation annehmen, wie sie gerade ist
Deswegen ist ein erster wichtiger Schritt das annehmen dessen, was ist. Also erstmal den Ist-Zustand annehmen und damit zufrieden zu sein. Wenn ich einfach in einem Entwicklungsschub von einem Kind gerade feststecke und wenn ich merke, ich habe Stress bei der Arbeit, dass ich dann sozusagen nicht immer gegen die Situation ankämpfe und mir innerlich sage was alles schlecht läuft und was für eine schlechte Familie wir sind, weil wir kriegen nichts gebacken und hier sieht das auch noch total schlecht zu Hause aus, alle anderen Freundinnen / Freunde kriegen das bestimmt besser hin, …
Das bringt einen nicht weiter! Vergleichen ja sowieso nicht, da haben wir auch schon ganz oft drüber gesprochen, sondern die Situation anzunehmen und zu sagen: „Okay, das ist jetzt gerade der Zustand, wir sind jetzt hier gerade in einer sehr turbulenten Phase, das nehmen wir jetzt erstmal an und lassen das erstmal sacken“.
Ziele, Aufgaben und Lebensdynamik anpassen und die Kinder einbeziehen
Dann ist wichtig die Ziele, Aufgaben und auch die Lebensdynamik anzupassen. Viele von uns laufen mit viel zu vielen Zielen und Aufgaben tagtäglich durch die Welt und haben eine gewisse Lebensdynamik angenommen, die einfach noch schwer mit all‘ den anderen Bedürfnissen zu vereinbaren ist. Wenn ich mir an einem Tag vornehme fünf Dinge zu schaffen, dann ist das vielleicht für mich alleine und auch vielleicht mit Ina zusammen kein Problem. Wenn ein Kind dazukommt, was eigene Bedürfnisse / eigene Wünsche hat, was vielleicht noch nicht mal gefragt wurde, ob es auf diese fünf Dinge, die ich mir vornehme, Bock hat, dann macht es vielleicht wenig Sinn sich immer noch fünf Dinge vorzunehmen. Dann macht es Sinn das anzupassen und zu sagen „dann nehme ich mir zwei oder drei Dinge vor, ich schaue bei den Dingen, ob da etwas ist, wo ich das Kind auch integrieren kann, dass es mitmacht“. Aber auch dann vielleicht zu schauen: Was sind denn die Bedürfnisse unseres Kindes? Worauf hat unser Kind auch Bock? Und eben nicht nur meine eigenen Ziele / meine eigenen Aufgaben zu sehen. Also weniger vornehmen und dafür die Kinder in Ruhe mit einbeziehen.
Ein Einblick in den Familienalltag der Lebensidealisten
Dazu vielleicht nochmal ein bisschen aus der Praxis, wie wir das machen. Wir haben natürlich auch unsere Aufgaben zu Hause, die erledigt werden müssen, das Badezimmer muss mal geputzt werden, Wäsche muss zusammengelegt werden, es muss gekocht werden…
Meine Erfahrung ist, wenn ich daraus so ein bisschen ein Event mache (also eine lustige Sache), dann fühlt sich das für erstens lustiger und leichter an und dann auch für unseren Sohn. Das ist natürlich immer von der Altersstufe abhängig. Aber wenn ich innerlich den Punkt auf der To-Do-Liste habe „Badezimmer putzen“, dann ist das schon für mich immer so ein Punkt, wo ich denke: Da habe ich gar keinen Bock drauf. Wenn ich weiß, ich möchte das unbedingt an dem Nachmittag aber machen und ich habe den kleinen Mann nun zu Hause und der möchte natürlich auch seine Aufmerksamkeit, so haben wir das manchmal gemacht, dass wir so ein bisschen die Regeln gebrochen haben: Ich habe ihm einen Putzeimer gemacht, natürlich passend mit etwas was nicht gefährlich ist, mir natürlich meine Ausstattung hingelegt hat und gesagt habe „hast du Lust, wir sind Reinigungskräfte heute“. Dann habe ich uns beiden so ein Handtuch umgemacht bei der Hose, das fand er total lustig. Ich habe uns Musik angemacht beim Putzen und dann durfte er erstmal die ganze Dusche vollsprühen. Da war nur Wasser bei ihm drin, aber dürfte vollsprühen, er dürfte es erstmal so machen, wie er will. Dann hatte ich noch eine Zahnbürste gekauft extra zum Putzen, da dürfte er die Fugen mit machen. Das fand er total lustig. Also ein bisschen ein Event daraus zu machen und zu sagen „wir machen uns das lustig“.
Genauso beim Kochen kann man das auch super machen, dass man ihn einbeziehen kann. Ich habe ihn so Schnittschutzhandschuhe gekauft, dass er auch selber ein bisschen schneiden kann. Dann haben wir das uns nett gemacht, also den Rahmen. Dann hat man zum Beispiel ein schönes Getränk hingestellt und gesagt „als Köche muss es uns auch immer gut gehen, wir trinken nebenbei was“ – natürlich nichts Alkoholisches. Dann haben wir das uns nett gemacht.
Das klappt aber nur, da bin ich ganz ehrlich, wenn ich Energie habe und nicht diese Einstiegsdynamik mit „da habe ich keinen Bock drauf“ oder unter Zeitdruck bin (und zum Beispiel weiß „ich muss jetzt in einer Stunde das Bad fertig haben und hier gesaugt haben, weil dann haben wir den nächsten Termin“). Da muss ich natürlich dann auch sagen: Ich habe da keinen Druck hinter. Dann schaffe ich halt nur das Badezimmer an dem Nachmittag, aber dann hab ich schaffe ich das Badezimmer vielleicht im besten Fall ohne mich gestritten zu haben, ohne Zehntausendmal ermahnt zu haben und den Frust dann auch in den Abend mitzunehmen. Sonst wäre es auch so, dass ich am Abend dann vielleicht meinem Partner erzählt „heute war so grausam, das Badezimmer war ganz schlimm, da hat er mir nicht geholfen, dann hat er das noch gemacht, dann wollten wir Abendbrot essen und er war überdreht“. Klar, das bringt jetzt nicht so den Einstieg in einen gemütlichen Arm zu zweit.
Einen Wochenplan erstellen, der euch Stabilität schenkt
Wie machen wir das, denn wir sind ja auch relativ gut getaktet mit unseren ganzen Terminen, die wir so haben. Für uns ist der Gamechanger und auch für viele Paare: Unsere Sonntagsplanung oder auch Wochenplan. Bei uns ist immer der Sonntag der Planungstag. Für manche ist auch „Planung“ als Begriff zu unflexibel, deswegen möchten viele das lieber „Sonntagsidee“ oder „Wochenidee“ nennen, das ist natürlich auch völlig in Ordnung. Je nachdem, was sich einfach besser anfühlt.
Das ist für uns ein ganz wichtiges Ereignis das zu planen, weil diese Kommunikation über die kommende Woche erleichtert uns das Leben einfach enorm. Wir laufen einfach in deutlich weniger Probleme hinein. Was machen wir?
- Wir sprechen darüber: Wer hat welche Termine bei der Arbeit, um das mal abzugleichen und zu gucken was folgt daraus. Nämlich wer ist wann bei unserem Sohn? Wer holt wann ihn von der Kita ab? Da haben wir eigentlich einen Rhythmus drin, aber das kann sich auch mal verschieben, so dass wir das genau absprechen.
- Dann auch zu schauen: Was bedeutet das vielleicht auch für denjenigen, der im Büro abends länger ist für das Essen. Nimmt er sich etwas mit? Bestellt er sich was? Kochen wir etwas für zwei Tage, was man für den nächsten Tag noch nehmen kann? Das machen wir, um das so einen Plan reinzubekommen. Gleichzeitig sind dadurch unsere Einkäufe gut oder besser geplant und wir schmeißen weniger weg, kaufen sinnvoller ein, sparen Zeit, weil wir uns für zwei Tage mal Gedanken machen. Wir brauchen uns keine Gedanken machen, was man jeden Tag isst. Wir ersparen uns das dann dazustehen um 17:00 Uhr und zu sagen „was essen wir denn heute, ich weiß nix und du auch nicht, einkaufen und kochen, darauf habe ich keinen Bock, ich muss noch was holen, das macht keinen Spaß“.
Wir entwickeln dadurch halt ständig Alltagsroutinen, die wir aber auch regelmäßig überprüfen. Das heißt wir haben natürlich feste Routinen, aber wir haben auch Routinen, die letztendlich durch unsere Sonntagsplanung immer wieder variieren können. Was natürlich auch da hinein spielt ist natürlich auch, was für Termine noch mit unserem Kind anstehen. Bekommen wird Besuch? Ist man verabredet?
Wir machen jetzt noch, weil unser Sohn noch recht klein ist, diese Sonntagsplanung zu zweit – abends, alleine und in Ruhe. Je älter die Kinder sind, können sie natürlich auch noch einbezogen werden. Dann haben sie auch nochmal Ideen, was man isst und so weiter. Also wir beziehen ihn schon mit ein, aber halt nur nicht so direkt, weil wir ihm gewisse Vorschläge vorher oder danach unterbreiten. Jetzt hatten wir überlegt, dass wir morgen grillen wollen. Das haben wir uns überlegt, aber beziehen ihn mit ein und sagen: Hast du da auch Lust darauf? Und dann sagt er „ja“, weil wir wissen, dass er Lust darauf hat. Dann fragen wir ihn „was möchtest du gerne essen?“ und dann sagt er „ich hätte Lust auf Würstchen und kann man auch einen Leberkäse auf den Grill schmeißen“. Dann bringt er seine Ideen mit ein, dass heißt er wird kindgerecht, so wie es halt für ihn möglich ist, einbezogen.
Familienzeit, Paarzeit und eigene Zeit richtig einteilen
Dann ist natürlich wichtig, dass wir planen: Wann ist Familienzeit, wann ist Paarzeit, wann hat jemand Zeit für sich? Das sind auch Dinge, die häufig zu kurz kommen. Das heißt wir schauen nicht nur „wie können wir unsere ganzen Termine gut umschiffen und dafür sorgen, dass wir genug zum Essen haben und einkaufen und all die ganzen Dinge?“, sondern wir schauen auch dann „wann gibt es Familienzeit und Paarzeit, was machen wir am Wochenende?“. Das machen wir auch, um halt eben nicht am Freitagabend dazustehen und zu sagen: Was machen wir eigentlich am Wochenende, wir haben gar nichts vor? Sondern wir sagen „wir haben uns verabredet, wir fahren zu meinen Eltern, wir haben uns mit Freunden verabredet“. Also da einfach zu schauen: Was findet statt?
Gerade bei Wochen, die vielleicht stressiger sind auch zu schauen: Wer unternimmt wann etwas mit unserem Sohn alleine, damit der andere vielleicht auch Zeit für sich hat? Das ist auch eine ganz schöne Geschichte, so dass jeder auch auf seiner „Tut mir gut“-Liste, die ihr vielleicht aus unserem kostenlosen Kurs kennt, ein paar Dinge für sich erledigen kann. Er kann dann einfach ein paar Dinge für sich machen, in Ruhe, die ihm persönlich gut tun, um wieder Energie zu sammeln und um wieder fitter zu werden. Ich glaube auch, dass das super wichtig ist für die innere Zufriedenheit und auch im Umgang halt mit Stress, was die Kinder betrifft. Wenn man selber ausgeglichen ist und Zeit für sich hatte, Zeit mit Freunden hatte (also z.B. am Wochenende mal Mittagessen gehen mit einer Freundin), wenn ich das habe und den Ausgleich habe sozusagen zu der Rolle als Mutter, zu der Rolle als Unternehmerin, dann ist das natürlich auch leichter für mich auf das Kind einzugehen und das auch wirklich mit einer ruhigen Art zu machen, so wie ich mir das wünsche, wie ich sein möchte.
Ich glaube das ist auch wichtig, dass auch anzusprechen in der Partnerschaft: Was brauche ich gerade? Also brauche ich gerade den Film, den ich mal alleine gucken will, oder bin ich eher der Typ der mal rausgehen möchte. Wie kann ich meinen Stresspickel einfach runterdrücken, sodass ich das Gefühl habe „ich fühle mich wieder wohl“. Und da ganz klar auch dafür zu sorgen, dass man halt als Team zusammenarbeitet und auf sich achtet.
Offenheit für die Bedürfnisse jedes Familienmitglieds mitbringen
Zum Beispiel habe ich das manchmal, dass wenn die Termine doch zu viele waren und spontan einfach noch so viele Aufgaben (wie E-Emails und andere Dinge, die reingekommen sind, Briefe, die ich bearbeiten muss, Steuersachen, was auch immer), dass ich vielleicht mal am Sonntag sagt „ich habe so viele Themen, ich kriege die morgen in meiner Bürozeit nicht abgearbeitet, ich würde gerne ein bisschen länger machen, weil ich dann den Rest der Woche wesentlich entspannter bin, wenn ich am Montag die ganzen Sachen abgehakt habe und nicht diese ganzen To-Dos jetzt auf der ewig langen Liste durch die ganze Woche mitschleppe“. Dann macht es für uns als Familie und als Paar einfach total viel Sinn und für mich einzeln natürlich auch zu sagen „ich kann mir diese Zeit nehmen, um dann aber den Rest der Woche wesentlich entspannter und ausgeglichener zu sein“.
Auf solche Dinge dann immer individuell zu achten. Das kommt ja nicht jede Woche so vor, deswegen ist das keine Routine, aber das gehört halt für uns dazu, das sonntags regelmäßig zu besprechen und zu prüfen: Was braucht jeder von uns, um eine maximal schöne und entspannte Woche zu haben?
Prägungen und eigene Glaubenssätze reflektieren
Ein wichtiger Lösungspunkt ist auch noch zu überlegen, warum dich die Sachen überhaupt antriggern? Also warum triggert mich ein gewisses Verhalten von meinem Kind vielleicht an? Also ist das ein Thema einfach bei mir, warum mich das so wütend, sauer oder traurig macht? Oder ist das ein einfach, weil ich gestresst bin? Ich finde das ist auch immer noch so ein Unterschied.
Also wir haben viele Paare und Einzelpersonen, die herkommen, die natürlich auch ihr Päckchen mitbringen / ihre Prägung mitbringen und wenn natürlich eine Prägung vorhanden ist und das Kind natürlich nicht absichtlich bewusst mich antriggert, dann wird es mir natürlich auch immer schwerer fallen, wenn ich immer so angepiekst bin in der Situation gut zu reagieren. Das ist ein spannender Punkt, den hatten wir gar nicht auf der Liste. Ganz oft sind wir eher wütend auf uns selbst oder unsere eigenen Eltern oder auf irgendwen sonst und unser Kind triggert Gefühle nur an. Dann bringen wir die alten Glaubenssätze, die wir mitbekommen haben (wie „das macht man so und so“ oder „das gehört sich so“) und wo wir eigentlich sagen „das hat uns selber als Kind total gestört, das hat total genervt, dass man das machen musste“, hervor.
Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen
Da kommen wir zu dem letzten Punkt: Nach Unterstützung fragen. Wenn man merkt, dass diese Trigger da sind und man nicht weiß, wie man es verändert, könnte man sich natürlich bei uns als Coaches melden und sagen „ich hatte immer wieder Punkte, da werde ich wütend, und ich weiß gar nicht warum ich so sauer reagiere oder warum mich das so traurig macht, ich würde das gerne mal näher beleuchten und diesen Triggerpunkt für mich innerlich abarbeiten und loswerden“. Aber natürlich auch im kleineren Rahmen nach Unterstützung fragen. Du sagst das immer so schön „sich sein Dorf aufbauen“. Also z.B. zu sagen „jetzt sind wir gerade umgezogen, wer unterstützt uns da?“. Das ist dann meine Schwägerin, also deine Schwester, meine Mutter, mein Vater und so weiter. Wer unterstützt uns und kann vielleicht mal Aufgaben natürlich übernehmen, wie vielleicht etwas montieren, aber auch wer unterstützt uns mal bei unserem Sohn? Das macht dann die Oma, die dann zwei Tage da ist und ihn liebevoll umsorgt und wir dadurch einfach Zeit haben die Aufgaben, die erledigt werden müssen, zu erledigen.
Das ist natürlich im Alltag genauso wichtig, wie in einer besonderen Situation wie jetzt bei einem Umzug. Und so erlebe ich Eltern bei uns auch hier im Coaching, aber auch merkt man das an sich selbst ja auch: Den Anspruch des Perfekten. Also es gibt nicht das Perfekte. Wir alle machen Fehler, wir alle haben mal schlechte Tage. Ich glaube es auch nicht, dass wenn man mal einmal sein Kind einem Tag sagt „man hat keine Lust zu spielen“, dass es dann für sein Leben geprägt ist und unglücklich ist. Also ich finde man muss da auch ein bisschen großzügiger werden und sagen „es ist nicht schlimm, ich kann nach Unterstützung fragen, ich muss nicht den schweren Weg gehen, ich muss das niemandem beweisen sondern ich kann das so für meine Familie gestalten, wie ich es möchte, wie sich das für alle gut anfühlt und wie wir alle glücklich miteinander sind“.
Unser Fazit
Wenn dich das Thema näher interessiert, so haben wir insgesamt zehn Tipps nochmal im Detail in unserem Blog-Beitrag verpackt. Also falls du gerne liest, dann kannst du da nochmal weitere Tipps lesen und dir das alles schriftlich anschauen. Ansonsten findest du uns auch bei Instagram, Facebook oder Pinterest. Solltest du gerne einen entspannteren Familienalltag erleben wollen, Triggerpunkte lösen wollen oder du wünscht dir Unterstützung von Ina, mir oder natürlich auch unseren Coaches im Team, dann kannst du dich natürlich sehr gerne bei uns melden. Ansonsten hören wir uns das nächste Mal. Bis bald!