Mit diesen Tipps und Hinweisen gestaltet ihr die Trennung harmonisch und schafft es, weiterhin ein starkes Elternpaar für euer Kind zu sein.
Wenn eine Trennung harmonisch verläuft, muss sie nicht zwingend einen negativen Einfluss auf die kindliche Entwicklung und das Wohl des Kindes haben. Allerdings ist dies oft leichter gesagt, als getan. Häufig leiden Kinder unter den Folgen der Trennung und fühlen sich von den Konflikten der Eltern, dem (räumlichen) Verlust eines Elternteils oder der Gründung einer Zweitfamilie belastet. Eine Trennung im Guten zu gestalten und trotz allem ein starkes Elternpaar zu werden, ist nicht immer leicht. Wir zeigen euch, wie ihr diesen Schritt schaffen könnt und die Trennung meistert.
Zu Beginn unserer Podcast-Folge gehen wir darauf ein, welche Probleme und Herausforderungen eine Trennung mit sich bringen kann. Haben sich die Eltern für die Trennung entschieden, dann zeigt dass, das die Beziehung aus irgendeinem Grund nicht mehr funktioniert hat. Ist die Trennung noch ganz frisch, dann sind diese Probleme oft noch immer sehr belastend und stehen im Vordergrund. Als ehemaliges Liebespaar gilt es nun wichtige Absprachen zu treffen. Wie geht es mit Wohnung, Finanzen, Erziehung und allgemein der Zukunft weiter? Als Elternpaar steht man hier vor der besonderen Herausforderung, dass man die Bedürfnisse vom Kind nicht aus den Augen verliert. Außerdem sollte man sich für dessen Gefühle öffnen und ihm so viel Sicherheit wie möglich schenken.
Hat man die Trennung realisiert und bereits ein paar Veränderungen eingeleitet, dann wird die Situation immer realer. Bei den Eltern kann es vorkommen, dass sie trotzdem noch enttäuscht wegen der Situation sind. Vielleicht hätten sie sich eine andere Lösung gewünscht oder wären gerne weiterhin stark für ihr Kind, aber das fällt momentan schwer. Konflikte sind in dieser Phase der Trennung noch sehr präsent. Aber auch für das Kind ist eine Trennung sehr schwer und führt häufig zu Verunsicherung und Trauer. Das Bild, was es von seinen Eltern hatte, zerbricht und vielleicht hat es auch das Gefühl, es müsse sich entscheiden. Bei einer Trennung kann es auch zu einer länger andauernden Phase der Ungewissheit (z.B. bzgl. der Wohnsituation) kommen. Hier wird es erneut für alle Beteiligten schwierig. Auch als Elternpaar muss man zuerst einmal mit der neuen Situation klarkommen, die Trennung verarbeiten und sich an alles gewöhnen. Schließlich ist man zwar als Liebespaar getrennt, aber bleibt weiterhin als Elternpaar mit seinem Kind verbunden.
Damit ihr ein starkes Elternpaar werden und die Situation meistern könnt, verraten wir euch im letzten Abschnitt unserer Podcast-Folge, wie ihr die Trennung meistert. Wir erklären euch dafür, wie euch die SystemEmpowering Methode hilft und warum auch professionelle Hilfe in so einer Situation geeignet ist. Außerdem geben wir euch drei wirksame Tipps, die ihr nach der Trennung anwenden könnt. So erschafft ihr zeitnah wieder eine gute Routine für euren Alltag und könnt als Elternpaar die besten Lösungswege für euch und für euer Kind finden.
Falls ihr nach der Podcast-Folge mehr zu diesem Thema erfahren möchtet, dann könnt ihr gerne mal in unserem dazugehörigen Blog-Beitrag vorbeischauen. Dort haben wir alle wichtigen Punkte noch einmal detailliert für euch aufgegriffen. Außerdem erfahrt ihr dort auch, wie ihr die Trennung gegenüber den Kindern kommunizieren könnt.
Unterhalb findet ihr das Transkript dieser Folge.
Hallo und herzlich willkommen zu dieser neuen Folge bei den Lebensidealisten. In dieser Folge geht es um Trennung im Guten als Eltern – So werdet ihr ein starkes Elternpaar. Mein Name ist Florian, ich bin Ina, wir sind Paartherapeuten und Coaches und helfen euch raus aus der Krise, hinein in eine glückliche und harmonische Beziehung.

Wenn das Liebespaar sich trennt und noch Kinder hat, wird es meistens eine große Herausforderung, weil man ja nicht mehr Liebespaar ist, aber man noch Elternpaar bleibt. Man kann eigentlich sagen, wenn eine Trennung harmonisch verläuft, also wenn beide Elternteile sich dazu entscheiden, noch als Elternpaar aktiv zu sein und die Verantwortung zu übernehmen, muss es nicht zwingend einen sehr negativen Einfluss auf die kindliche Entwicklung mit sich bringen. Was aber natürlich ist, ist dass Kinder erstmal leiden, wenn Eltern sich trennen, was daran liegt, dass Unsicherheit entsteht, Ängste vielleicht aufkommen und man denkt als Kind: „Warum verändert sich jetzt hier so viel? Was machen meine Eltern gerade?“. Also ein Verlust eines Elternteils kann halt auch zum Umzug führen oder zur Gründung einer Zweitfamilie. Aber - und das ist das Positive – fast alle Folgen davon können von Eltern positiv verändert werden. Und wie das geht, zeigen wir euch in dieser Podcast-Folge einmal.
Was ist das Problem?
Ein erster Knackpunkt ist für manche – und das höre ich manchmal in den Coachings – das Wort „Elternpaar“. Da steckt das Wort Paar noch drin. Das sagen ganz viele „Paar - das steckt da noch drin - Wir trennen uns.“ Insbesondere, der- oder diejenige von dem sich getrennt wird, der/die möchte nochmal ganz klar hervorbringen: Nein, das ist kein Paar mehr. Obwohl „Paar“ eigentlich nur „Zwei“ heißt. Aber das ist halt diese Abgrenzung „Liebespaar und Elternpaar“, das haben so viele nicht so im Kopf und die wollen eigentlich, dass sich dann das ganze Paar trennt, auch aus der Verletztheit heraus, aber das ist eben in dem Moment, wo man Kinder hat, nicht mehr möglich. Aber auch andersherum, oder? Dass manche sagen „Ja, aber für die Kinder wäre das doch auch schön, wenn wir jetzt zusammenbleiben.“ Das ist natürlich das andere Extrem, für die Kinder dann zusammenzubleiben oder für die Kinder eine richtige WG bilden, dass man sagt „Mensch, wir können ja eine WG machen, das läuft ja trotzdem alles ganz gut zwischen uns, aber das Liebespaar trennt sich dann.“. Aber das ist dann auch nicht ganz das Wahre, nicht?
Und da ist glaube ich auch der Punkt, wo wir vielleicht anfangen sollten: Was wichtig ist für Kinder. Nicht, dass die Eltern noch ein Liebespaar bleiben, sondern ein starkes Elternpaar sind. Also das Liebespaar wird für Kinder nicht gebraucht, sondern das Elternpaar - das starke Elternpaar, was zuverlässig ist, was gegenseitig Wertschätzung und Respekt sich gegenüber zeigt - Das ist für Kinder wichtig.
Genau, der Liebespaar-Anteil ist natürlich insofern wichtig, dass Kinder das auch sehen, um eben zu sehen, wie Beziehungen funktionieren. Das muss aber nicht zwangsläufig so sein, dass das die biologischen Eltern miteinander erleben, sondern das kann auch die Mutter mit einem anderen Mann erleben oder der Vater mit einer anderen Frau, solange das stimmig, harmonisch funktioniert und in dieser Patchwork-Konstellation dann auch die jeweiligen Liebespaare mit dem eigentlichen Elternpaar gut zusammen funktionieren. Jetzt liegt es aber natürlich auch nahe, dass manche sagen: „Ja, aber mein Kind sagt doch immer, dass es so gerne möchte, dass wir zusammenbleiben.“. Das hat natürlich nichts mit Liebespaar an sich zu tun, sondern „Was möchte das Kind? Was ist das Bedürfnis?“. Die Gewohnheit -Das Kind startet ja meistens mit Mama und Papa als Paar. Und da ist natürlich erstmal der normale Gedanke zu sagen: „Ne, das möchte ich nicht, dass sich das trennt, weil ich kann das ja gar nicht einschätzen. Was bedeutet das?“ oder „Ich hab sogar schon bei einem Freund oder einer Freundin gesehen, wenn sich das trennt, das ist ganz schlimm.“.
Man muss vielleicht nochmal unterscheiden an der Stelle auch zwischen „Die Trennung erzeugt beim Kind Leid“ und „Die Trennung erzeugt beim Kind eine nachhaltige negative Prägung fürs Leben“. Das sind ja nochmal so zwei Unterschiede. Ich denke schon, dass weil eine Trennung aus der Gewohnheit rausreißt und schon typischerweise das eine oder andere Elternteil weniger Zeit mit dem Kind zur Verfügung hat, man nicht mehr so einfach entscheiden kann, wie früher – also sonst konnte man vielleicht immer entscheiden: Papa bringt mich ins Bett, Mama bringt mich ins Bett, das war für alle okay und da war die Entscheidung da – und auf einmal ist die Entscheidung vorher bestimmt, weil eben heute Mama-Tag ist und Freitag, Samstag ist wieder Papa-Tag. Also ich kann dann nicht mehr wählen. Also es entsteht schon, denke ich, Leid, auch wenn man ein stabiles Elternpaar bleibt, was man natürlich auffangen kann und neue Routinen entwickeln kann usw., das entsteht denke ich schon, aber worauf wir hinauswollen ist, dass wenn ein stabiles Elternpaar bleibt, und auch wenn man eben kein Liebespaar mehr ist, ist man eben nicht zwangsläufig nachhaltig negative Prägungen bei den Kindern verursacht. Ich glaube, das ist eher der Bestandteil, vor dem viele Eltern Angst haben, auch aus eigenen Erfahrungen heraus. Gerade Kinder von Scheidungseltern, die macht das ganz besonders traurig, wenn die eben merken, die Beziehung hält nicht mehr, sie trennen sich und gucken dann von ihrem eigenen Erleben, wo sie selber vielleicht fünf waren, sechs waren, sieben waren, gucken auf ihr Inneres, wie sie sich in dem Alter gefühlt haben und projizieren das natürlich auch als Angst auf das Kind in Form von „Das Kind könnte jetzt dasselbe fühlen, wie ich es gefühlt hab“. Nur meistens muss man da ja sagen, haben genau diese Trennungen der Eltern ja eben nicht so funktioniert, dass die Gefühle der Kinder begleitet wurden und dass man ein stabiles Elternpaar geblieben ist.
Kommen wir nochmal ganz kurz zum Problem zurück, der Trennung als ein einschneidendes Erlebnis und es gibt natürlich Gründe, warum die Beziehung nicht mehr funktioniert. Und die Probleme sind oft natürlich noch belastend, wenn man sich getrennt hat und stehen im Vordergrund. Was aber nun wichtig ist, ist erstmal Absprachen zu treffen. Das bringt einfach der Prozess mit sich, wenn Eltern oder ein Paar sich entscheidet, sie möchten nicht mehr ein Liebespaar sein, dann geht es darum „Okay, wie möchten wir dann zusammen leben?“. Da sind dann so Fragen wie die Wohnsituation, Wie läuft es mit den Finanzen?, wie die ganze Lebenssituation abläuft, Erziehung, Zeit, alles, ja? Also wie wird auch der Umgang mit Oma und Opa sein? Und so weiter.
Welche Folgen entstehen für die Familie?
Was sind die Folgen, die jeweils für Eltern und Kinder entstehen? Die Eltern sind natürlich erstmal enttäuscht von der Situation. Der Eine meistens mehr als der Andere, weil der Eine hat sich vielleicht schon länger mit der Trennung angefreundet als der Andere. Häufig wird auch eine andere Lösung gewünscht: Noch zusammenbleiben, eine WG, irgendwas anderes, aber nicht diese Trennung. Dann dieses Stark sein wollen oder müssen für das Kind, also sich sehr zurückzunehmen und auf die Gefühle zu achten und fürs Kind stark sein müssen, häufig fehlendes Wissen, „Wie geht es nun weiter?“, weil eben diese ganzen Dinge, die du eben aufgezählt hast, ungeklärt sind.
Wir haben dazu nochmal einen Blog-Beitrag geschrieben: „Trennung im Guten als Eltern: So werdet ihr ein starkes Elternpaar“ und da könnt ihr nochmal genauer erfahren, wie man als Elternpaar die Trennung harmonisch gestalten kann und wie man eben auch bestehende Probleme und Herausforderungen löst, weil die sind mit der Trennung ja ein Stück weit gelöst, weil man den Alltag nicht mehr miteinander teilt, aber sobald Kinder mit dabei sind, so ist es trotzdem wichtig, diese zu klären, denn manche Dinge sind dann ja auch zukünftig vielleicht wichtig, manche Werte sind zukünftig wichtig, Erziehungsstile usw., denn man möchte ja sein Kind auch mit einem guten Gefühl dem anderen Part überlassen und nicht mit einem schlechten Gefühl. Und das geht eben nur dadurch, dass die Verletzungen gelöst sind.
So löst ihr diese schwierige Situation
Und da sind wir auch bei der Lösung: Verletzungen lösen, starkes Elternpaar werden mit der SystemEmpowering Methode. So wird das Ganze bei uns im Coaching dann durchgeführt.
Wir haben immer so zwei Verläufe im Coaching. Einmal natürlich Paare oder ehemalige Paare, die sich bei uns melden, die sagen so: Für uns steht eigentlich klar, wir sind getrennt oder möchten uns trennen und wir brauchen eine Begleitung, damit wir ein starkes Elternpaar sein können. Aber auch der andere Fall, der eben eine Variante sein kann, dass ein Paar während des Prozesses sich trennt, weil einer sagt, die Gefühle reichen nicht mehr aus, ich möchte das nicht mehr. Und dann schwenkt es häufig sozusagen erstmal um zum starken Elternpaar. Dann hat man vielleicht schon angefangen durch die Paartherapie erste Verletzungen zu lösen, aber dann kommt sozusagen diese Entscheidung „dazwischen“.
Da ist ja häufig dieses „Drei Meilenstein Paket“, was wir aktuell anbieten, wo dann erstmal die Klarheit geschaffen wird: Klarheit, ob zusammenbleiben oder nicht. Wenn einer von beiden oder beide sich sehr unsicher sind, und dann ist nach diesem Drei-Termin häufig klar, in welche Richtung es läuft und wie dann der nächste Ablauf sein soll. Entweder man bleibt zusammen und arbeitet weiter an den Verletzungen, damit das mit einem guten Fundament funktioniert, man trennt sich und macht sozusagen fast das gleiche, also sorgt auch da weiterhin dafür, dass sich das Fundament stabilisiert und man eben diese ganzen Fragen im Guten klären kann oder aber natürlich, manche entscheiden sich, sich zu trennen und möchten dann aber in dem Trennungsprozess keine Begleitung mehr - woran auch immer das liegen mag, manchmal wird das einfach nicht gewünscht.
Die Problematik, die halt noch da ist, wenn man im Prozess ist und schon die ersten Verletzungen gelöst hat und dann trennt man sich, dass man dann akut ja manchmal sich erstmal mit Entscheidungen beschäftigen muss, die so dazwischen gehen. Also, dass man dann nicht immer die Zeit hat, erst alle Verletzungen aufzulösen komplett, sondern erstmal akut vielleicht Entscheidungen treffen muss, die gebraucht werden, wie z.B. „Wie machen wir es mit der Schlafsituation jetzt? Wie wollen wir das vereinbaren? Wollen wir es jetzt den Kindern sagen? Können wir noch warten? Wie sieht das aus mit unseren Routinen, Abläufen, Alltag, wollen wir die beibehalten, wollen wir da jetzt schonmal etwas aufteilen? Weil meistens ist es ja so, dass die Person, die die Beziehung beendet, schon zeitnah eine Veränderung natürlich möchte und jetzt nicht im Gefühl ist „Ach, ich warte nochmal zwei oder drei Monate, bis wir alle Verletzungen aufgelöst haben und dann besprechen wir sozusagen, wie einer auszieht. Das läuft so ein bisschen parallel. Und man kann natürlich in sich hineinhorchen bei einer Entscheidung und so in der Selbstreflexion auf sich achten und prüfen: Habe ich zu dem Punkt eine Verletzung? Fordere ich gerade mehr als ich eigentlich fordern würde? Oder wenn ich mir jetzt Freunde angucken würde und denen etwas raten würde, würde ich denen etwas anderes raten, als das, was ich gerade fordere? Dann bin ich wahrscheinlich zu stark noch verletzt. Und dann kann man natürlich schauen: Gibt es dazu etwas, was eben da hineinpasst? Also gibt es Verletzungen, die genau da eine Rolle spielen? Man kann sich zum Beispiel darauf fokussieren und erstmal schauen, dass man nur alle Verletzungen zum Thema Kindererziehung aus der Beziehung herauslöst und sagt: Damit bereite ich das so vor, dass ich überhaupt ein Erziehungsmodell und so weiter finden kann, weil diese Verletzungen dafür schonmal gelöst sind. Dass man da sehr gezielt und konstruktiv vorgeht.

Das Thema Verletzungen lösen spielt da eben eine ganz wichtige Rolle, denn mit vorhandenen Verletzungen wird eben alles schwierig, Patchworkfamilie später zu werden wird schwierig, mit einem guten Gewissen das Kind oder die Kinder zum Partner, zur Partnerin bringen wird schwierig. Man muss sich ja trotzdem vielleicht mal begegnen, weil man vielleicht die Einschulung trotzdem gemeinsam da sein möchte. Es ist einfach sehr sehr wichtig, dass das gelöst wird, auch wenn man eben nicht mehr in einer Beziehung zueinander ist.
Man muss ja auch einfach festhalten, es ist ja auch bei den aller aller meisten ein geteiltes Sorgerecht. Das heißt auch, dass der Andere Informationen bekommen muss, was in der Schule läuft, was im Kindergarten läuft, wenn es um Unterschriften geht usw. also man kann ja jetzt nicht sagen: „Ich hab das Aufenthaltsbestimmungsrecht und der Andere sieht das Kind mal alle zwei Wochenenden und das war’s.“. Das Aufenthaltsbestimmungsrecht sagt ja nur, wo das Kind seinen gewöhnlichen Alltag verbringt. Und es ist halt ein Kind und kein Verwaltungsakt, nicht? Es ist kein Paket, was man hin- und herschiebt oder ein kleiner Erwachsener halbwegs, der auf Dienstreise ist. Man muss auch, finde ich, immer überlegen: Was für ein Kind habe ich da? Wie ist mein Kind einfach aufgestellt? Was kann es aushalten? Was mute ich dem Kind zu? Und da auch wegkommen von der Rolle des verletzten Ex-Partners in die Rolle des verantwortungsvollen Erwachsenen und zu sagen: „Ich könnte nicht alle drei Tage mal woanders immer wieder schlafen und meine Sachen neu packen als Alltag.“, nicht?
Ja, sich da selber mal reinfühlen: Wie würde ich mich denn fühlen, wenn ich jetzt das Kind wäre in der Situation? Und was wäre da das Beste wirklich? Und natürlich kann man, wenn man gewisse Gefühle nachher begleitet hat usw., auch einfach mal das Kind fragen, je nach Alter natürlich: „Was stellst du dir denn vor?“. Natürlich heißt das nicht, dass das geht und gemacht wird, aber dass man das ab einem gewissen Punkt, ab einem gewissen Alter auch mit einbezieht und versucht, einen Rahmen so zu stellen, dass auch das Kind eben sich da mit einbezogen fühlt und nicht ausgeschlossen wird in Form von, dass die Eltern völlig alleine entscheiden, wie das Leben des Kindes nun auszusehen hat, nicht?
Das war zum Beispiel auch mal eine Frage von einem Paar in einem Coaching, wo die Kinder, ich glaube eines zehn, das andere zwölf und ein Kind noch jünger war: „Was ist denn mit den älteren Kindern, wenn wir uns hier nicht einigen können über das Modell, welches wir haben wollen vom Umgang? Ja, im nächsten Schritt würde dann das Jugendamt mit einbezogen werden und dann würde das nachher vor Gericht geklärt werden. Da muss einfach auch klar sein, man bringt auch wenn man sein Recht möchte, das Leid mit. Das heißt in dem Alter von 10 oder 12 Jahren dürfen Kindern durchaus schon mit entscheiden, aber möchte man sein Kind in die Lage bringen, dass es von fremden Personen befragt wird, wie man leben möchte und wo man eher sein möchte? Weil das heißt ja auch immer ein bisschen, ich entscheide mich gegen eine Person, obwohl man ja vielleicht weiß, was der Wunsch von Mama und was der Wunsch von Papa ist. Also da finde ich es immer sehr sehr gefährlich, wie weit man sein eigenes Recht und Gefühl in den Vordergrund stellen sollte, in welche Situation man seine Kinder dann bringt, nicht?
Ja, und man muss sich bewusst machen, dass im Zweifelsfall dann eine Richterin oder ein Richter entscheidet, der natürlich die Familie überhaupt nicht kennt – nur das, was er gefragt hat – vielleicht auch nicht mal selber Kinder hat und gar nicht weiß, wie sowas irgendwie einzuschätzen wäre, natürlich als Richter kein pädagogisches Fachwissen hat, das soll dann irgendwie das Jugendamt mit reinbringen, also das ist eine ganz schwierige Situation. Da würde ich immer versuchen, die Verletzungen zu lösen und das alleine zu klären oder mit der Unterstützung eines Coaches.
3 Tipps von den Lebensidealisten
Wir haben nochmal drei Tipps für euch zusammengefasst, die wir jetzt auch immer wieder genannt haben, aber hier nochmal in der Zusammenfassung:
1. Setzt euch mit der neuen Organisation eures Lebens und des Lebens eures Kindes auseinander
Betreuung, Berufstätigkeit, Zeit mit beiden Elternteilen, alleine, Wohnsituation, also es gibt da eine ganze Reihe - Wir könnten eigentlich auch mal eine Checkliste zusammenstellen, was da alles zu tun ist in einer Trennung und was auch alles mit den Kindern zu klären ist. Ich glaube mit den Emotionen, die da hochkommen, ist das auch schwierig, über all das, was so gebraucht wird, den Überblick zu behalten.
Da zum Beispiel noch ganz kurz der Fall: Was ist okay, was ist nicht okay? Also es werden Emotionen beim Kind hochkommen. Wie ist denn das, wenn das Kind das erste Mal am Wochenende bei Papa ist und abends die Mama vermisst? Darf Mama mal anrufen? Darf Mama vielleicht mal eine Sprachnachricht schicken? Wie ist das gewünscht? Das muss man vorher absprechen. Und das geht alles besser, wenn man die Verletzungen löst. Wenn man mal überlegt, das ist ja auch wie so eine Art Eingewöhnung in den Kindergarten, nicht? Wo man sich ja auch Zeit lässt, dem Kind eben die Möglichkeit lässt, sich da behutsam dran zu gewöhnen. So ist es eben in der Situation ja auch, also im Optimalfall darf natürlich die Mama angerufen werden usw., um eben diese Eingewöhnung zu haben in diese neue Lebenssituation hinein, bis sich das Kind irgendwann daran gewöhnt hat - und das wird automatisch der Fall sein. Verweigert man das, wird es sicherlich deutlich länger dauern, schwerer werden, mehr Leid erzeugen usw.
2. Versucht, Streitpunkte möglichst schnell zu klären, dann dann könnt ihr diese ganzen behutsamen Regeln für euer Kind einführen und dafür sorgen, dass es so wenig Belastung wie möglich in dieser grundsätzlich belastenden Situation erfährt.
Und da kann eben auch eine Familienberatung helfen, um Lösungen zu finden, an welcher Stelle man das eben für sich wahrnimmt. Ob das nun bei uns oder einem anderen Coach ist, ob das bei ausgebildeten Pädagogen ist, bei wem auch immer ihr euch Hilfe holt - es gibt ja überall entsprechende Stellen. Alles ist besser als nichts zu tun oder vom Richter entscheiden zu lassen.
3. Macht euch über das Erziehungsmodell Gedanken und greift nicht das erstbeste und nicht das, was gerade hip ist, sondern nehmt das, was wirklich gerade für euch das Stimmige ist.
Und ich glaube auch, da muss man nochmal schauen und nicht sagen: „Meine Kinder sind fünf und sieben, ich brauche nicht ein Erziehungsmodell, welches bis 18 voll durchhält.“, sondern: „Ich brauche eins, was jetzt gerade stimmig ist und in der Vorstellung auf jeden Fall auch die nächsten ein bis zwei Jahre wahrscheinlich stimmig sein wird.“. Denn es können sich immer wieder neue Lebenssituationen ergeben, es können sich Wünsche der Kinder ergeben, wenn sie älter werden usw., aufgrund dessen, dass man natürlich auch eine gewisse Flexibilität braucht, um zu sagen, man kann das auch mal wechseln. Sicherlich nicht alle drei, vier Wochen mal wechseln - das ist fürs Kind dann auch nicht so gut und für euch, aber das lässt sich einfach auch je nach Lebenssituation natürlich anpassen, sofern ihr so harmonische miteinander umgehen könnt, dass ihr das in Ruhe besprechen könnt.
Und das ist ja der Punkt, nicht? Wie man das innerhalb der Beziehung macht, auch wenn man sich getrennt hat und Elternpaar ist, sich auf neue Lebensabschnitte und -veränderungen einstellen muss. Also wenn auf einmal jemand eine Karrierechance hat, dann ist es doch gut, wenn das der andere trotzdem noch supportet und sagt: „Kann ich verstehen, ich übernehme mal ein bisschen mehr.“, und es immer noch einen Ausgleich von Geben und Nehmen gibt und all diese Dinge weiterhin stattfinden können, sodass man immer noch dem Anderen das bestmögliche Leben wünscht und sich selbst auch, und dadurch eben immer noch so ein gewisser Support stattfindet und nicht ein Gegeneinanderarbeiten. Das ist ein Idealfall, der sehr schön wäre - da wollen wir ja hinkommen. Für diesen Idealfall treten wir im Coaching ja an. Ob er am Ende dann durchführbar ist, entscheidet ihr ganz alleine.
Unser Fazit
Wir hoffen wir konnten euch damit einigermaßen helfen. Du hattest gesagt, manche kommen schon mit dem Trennungsgrund zu uns und wollen das begleitet haben, Andere stellen es im Coaching fest, dass sie sich trennen werden, und lassen sich begleiten. Eine dritte Variante hattest du eigentlich ausgelassen: Dass man sich schon lange getrennt hat und sagt: „Wir wollen das trotzdem nochmal aufarbeiten, denn wir haben eben das mit dem Elternpaar nicht gut hinbekommen, wollen das aber jetzt erreichen.“. Also auch wenn man seit ein paar Jahren getrennt ist, kann man das immer noch durchführen. Warum dann nicht zusammen in ein Coaching gehen? Vielleicht passt dann der Begriff „Paartherapie“ nicht mehr so sehr, dann müsste man sagen „Elternpaar-Coaching“ oder so. Um dann zu sagen: Wir holen uns da nochmal Unterstützung. Oder auch letztendlich: Wie sagt man es den Kindern? - Das nochmal aufarbeiten. Da habe ich auch gerade ein Paar im Coaching. Ich glaube, das ist tatsächlich eins der vielen spannenden Themen bei uns, was auch sehr in die Tiefe geht und was auch einfach eine große Relevanz hat, weil es hier eben auch so unmittelbar für die Kinder wichtig ist.
Das war das zweite gute Schlusswort. Wir sehen uns in der nächsten Folge wieder. Bis bald!