4 klassische Streittypen, die jeder von uns kennt

Liebevoll verfasst von
Laura
vom
23. November 2020

Jeder Mensch streitet anders und auf seine ganz eigene Art und Weise. Unser Streitverhalten haben wir durch die Prägungen unserer Eltern übernommen und unser ganzes Leben lang selbst weiterentwickelt. Trotzdem gibt es auch typische Verhaltensmuster in Streitsituationen, die viele Personen unabhängig voneinander nutzen.

In diesem Beitrag möchten wir euch vier herkömmliche Streittypen vorstellen und euch zeigen, was ihr tun könnt, wenn sich euer Konfliktpartner genau auf diese Weise verhält. Dadurch könnt ihr in Zukunft einfacher einen Konflikt lösen und habt bereits die richtigen Strategien parat, um nicht in eine Beziehungskrise zu geraten.

Streittyp 1 - Der, der einfach aus dem Raum geht

Manche Personen zeichnen sich in Streitsituationen vor allem dadurch aus, dass sie den Raum zwischendurch einfach verlassen und der Diskussion auf diese Weise aus dem Weg gehen. Durch das Verlassen des Raumes wird der Konflikt für eine gewisse Zeit unterbrochen.

Der Grund für dieses Verhalten könnte beispielsweise darin liegen, dass die Bereitschaft für das Streitgespräch von einer der Personen gerade nicht vorhanden ist. Durch den Alltagsstress oder andere Termine könnte es der Person im Augenblick schwer fallen, sich auf den Streit zu konzentrieren. Durch das Verlassen des Raumes entflieht er aus der Situation und kann sich wieder anderen Dingen widmen.

Ein weiterer Grund für dieses Verhalten könnte in der Kommunikationsfähigkeiten der beiden Konfliktparteien liegen. Vielleicht tut sich eine der Personen schwer damit, die eigene Meinung darzulegen. Vielleicht fühlt sie sich auch vom Gesprächspartner missverstanden. Dieses negative Gefühl könnte durch die Unterbrechung des Konfliktes kompensiert werden.

Das Verhalten der Person könnte auch aus bereits bestehenden emotionalen Verletzungen resultieren. Vielleicht fühlt sich die Person nicht richtig zugehörig oder wünscht sich mehr Anerkennung. Da sie diese Elemente jedoch auch im Streitgespräch nicht von ihrem Partner erhält, könnte die Situation zu hitzig werden. Das Verlassen des Raumes symbolisiert dann, dass die hitzige Diskussion unterbrochen werden kann.

Richtig mit Streittyp 1 umgehen

Wenn dein Gesprächspartner in Diskussionen immer wieder den Raum verlässt, dann gibt es einige Dinge, die du tun kannst, um die Situation zu entschärfen. Oftmals bringt es nicht besonders viel, dem Partner nachzugehen und das Gespräch zwanghaft weiterzuführen. Viel passender kann es hingegen sein, andere Veränderungen zu bewirken.

  • Erfrage die Bereitschaft deines Gesprächspartners
    Möglicherweise hat sich dein Partner gerade in dem Gespräch einfach überfordert gefühlt, da er noch viele andere Dinge im Kopf hatte. Wenn du deinen Partner schon vor dem Streit fragst, ob er gerade bereit für in Gespräch ist, kann er von sich aus einordnen, ob er sich gerade bereit fühlt oder nicht.
  • Vereinbare einen Termin für ein Gespräch
    Wenn dein Partner gerade keine Zeit für ein Gespräch hat, dann könnt ihr gemeinsam einen Termin vereinbaren, an dem das Gespräch stattfinden soll. Dadurch kann sich jeder von euch in Ruhe darauf vorbereiten. Der Termin sollte so festgelegt werden, dass er für euch beide optimal in den Alltag passt und keinen zusätzlichen Stress verursacht.
  • Löst bereits bestehende Konflikte auf
    Wenn es im Inneren eures Partners noch andere Konflikte gibt, die ungeklärt sind, dann sollten diese vorab aufgelöst werden. Dies gelingt am besten mit der System Empowering Methode. Hierbei werden alle bestehenden Unsicherheiten chronologisch aufgelöst. Durch diesen Prozess erhaltet ihr neue Energie und könnt euch anschließend dem gerade bestehenden Konflikt widmen.
Paar nach einem Konflikt.

Streittyp 2 - Der, der seine Meinung einfach nicht äußert

Neben den Personen, die dem Streitgespräch aus dem Weg gehen, gibt es auch diejenigen Personen, die das Gespräch einfach über sich ergehen lassen. Oftmals äußern sie ihre Meinung jedoch nur sehr verhalten oder machen dicht. Das führt häufig dazu, dass der Konflikt eher totgeschwiegen wird, als das eine richtige Lösung gefunden wird.

Der Grund für dieses Verhalten könnte darin liegen, dass diejenige Person gerade gar nicht bereit dazu ist, ein solches schwieriges Gespräch zu führen. Durch das Schweigen und dicht machen könnte die Person versuchen, dem Gespräch möglichst schnell zu entgehen und sich wieder denjenigen Dingen zu widmen, die sie im Hinterkopf hatte.

Ein weiterer Grund für die verhaltenen Meinungsäußerungen könnte auch bereits bestehende emotionale Verletzungen sein. Wenn die Meinung der Person in früheren Gesprächen zum Beispiel  nicht wertgeschätzt und anerkannt wurde, dann fällt es ihr heute schwerer, diese Meinung preiszugeben.

Die passende Lösung für Streittyp 2

Wenn dein Gesprächspartner sich in schwierigen Situationen nur wenig äußert und seine Meinung eher für sich behält, dann kann es verschiedene Wege geben, um dieses Verhalten zu verändern. Wenn jemand sich schwer damit tut, seine eigene Haltung darzulegen, dann hat dies oftmals mit bereits existierenden emotionalen Verletzungen zu tun.

Eine emotional Verletzung entsteht dann, wenn eine der Systemgesetze nach Dr. Dieter Bischop missachtet und verletzt wird. Damit eine solche Verletzung nachhaltig aufgelöst werden kann, solltet ihr an den Punkt in der Vergangenheit zurückgehen, an dem es mal gut war. Von dort an könnt ihr die emotionale Verletzung mit Hilfe der System Empowering Methode auflösen. 

In unserem vorliegenden Beispiel könnte die Verletzung beispielsweise darin liegen, dass die von er Person geäußerte Meinung nicht anerkannt wurde. Wenn diese emotionale Verletzung aufgelöst wird, dann erhält die Person neue Kraft und Energie und kann in Zukunft daran arbeiten, die eigene Haltung darzulegen.

genervte frau nach einem streit mit ihrem mann

Streittyp 3 - Der, der die Schuld immer auf andere schiebt

„Du hast letzte Woche aber auch vergessen, dass der Müll noch mit nach draußen genommen werden muss.“
Eine solche Aussage fällt typischerweise immer dann, wenn der Gesprächspartner Schwierigkeiten damit hat, ein negatives Feedback und Kritik aufzunehmen. Das von dem Partner erhaltene Feedback wird dann umgewandelt und dem Feedbackgeber zurückgeworfen. Dieses Streitverhalten hat oftmals zur Folge, dass es viele Themenwechsel in einem Konflikt gibt, da immer wieder auf bereits vergangene Situationen hingewiesen wird, in der sich die andere Person nicht optimal verhalten habe.

Der Grund für dieses Streitverhalten kann unter anderem darin liegen, dass der Gesprächspartner nicht ausgeglichen kraftvoll ist. Ausgeglichen kraftvoll ist er erst dann, wenn er seine Ahnen hinter sich stellen kann und auch selbst sowohl eine Herz- als auch eine Schwert-Seite hat. Wie genau man ausgeglichen kraftvoll wird, könnt ihr in unserem Beitrag über die Genea-Methode erfahren.

Der Ursprung dieses Verhaltens könnte auch in einer mangelnden Kritikfähigkeit liegen. Typischerweise werden wir durch unsere Vorfahren, besonders aber durch unsere Eltern geprägt. Wir erben nicht nur äußere Merkmale, wie die Augenfarbe oder die Haarfarbe, von ihnen, sondern auch Verhaltensweisen. Wenn die Eltern sich während eines Konflikts beispielsweise stets gegenseitig die Schuld zugeschoben habe, dann kann es durchaus sein, dass wir diese Verhaltensweise von unseren Eltern geerbt haben. Aber auch diese Prägung kann durch die Genea-Methode und die SystemEmpowering Methode gelöst werden.

Harmonisch mit Streittyp 3 kommunizieren

Wenn dein Gesprächspartner immer wieder die Schuld auf dich schiebt und Schwierigkeiten damit hat, ein Feedback anzunehmen, dann gibt es einige Lösungen, um besser mit diesem Verhalten umzugehen.

  • Bearbeitet bestehende Prägungen
    Falls dein Partner sein Streitverhalten von seinen Eltern übernommen hat, dann könnt ihr gemeinsam daran arbeiten, dieses vermeintlich negative Verhalten zu verändern. Dazu eignet sich am besten die Ahnenarbeit.
  • Nehmt eine ausgeglichen kraftvolle Haltung ein
    Damit die Kritik in einem Streitgespräch angenommen werden kann, muss eine Person ausgeglichen kraftvoll sein. Nur dann kann sie die negativen Gefühle und das entstandene Leid von dir nehmen und eine Veränderung bewirken. Die Voraussetzung dafür, dass man selbst ausgeglichen kraftvoll ist, ist, dass auch die Vorfahren genug Energie haben.
  • Führt richtige Streitgespräche
    Durch ein paar Tricks und Tipps kann ein Gespräch, welches im ersten Moment vielleicht schwierig und herausfordernd erscheint, in eine andere Richtung gelenkt werden. Durch ausreichend Zeit, eine harmonische Atmosphäre und ein paar Kommunikationsregeln lassen sich Konflikte schnell auflösen oder sogar gänzlich vermeiden.
paar formt mit den haenden ein herz

Streittyp 4 - Der, der laut und beleidigend wird

Ein häufig vorkommendes Verhalten in Streitsituationen besteht darin, dass einer der Gesprächspartner laut und ausfallend wird. Im Gespräch selbst fallen dann vielleicht auch Beleidigungen oder abwertende Worte.

Warum wird eine Person in einem Konflikt laut? Die Gründe dafür können vielseitig sein. Einerseits könnte dein Gesprächspartner dieses Streitverhalten bei seinen Eltern beobachtet haben. Wenn er immer wieder gesehen hat, wie sich seine Eltern angeschrien haben, dann könnte er dieses Streitverhalten dadurch mit der Zeit für sich als „richtig“ anerkannt und übernommen haben. 

Andererseits könnte der Grund auch darin liegen, dass ein Punkt aus der Vergangenheit in einem Streitgespräch angetriggert wird. Durch das Antriggern fällt es deinem Gesprächspartner schwer, seine negativen Gefühle, die er mit dieser einen Situation verbindet, weiterhin zu deckeln. Die Deckel kochen über und die Gefühle äußern sich dann in Wut, lauten Äußerungen und negativen Worten.

Streittyp 4 kraftvoll begegnen

Das oben beschriebene Verhalten hat seinen Ursprung typischerweise in dem Verhalten der Ahnen. Einerseits könnte dein Gesprächspartner sein Streitverhalten von seinen Eltern und Großeltern geerbt haben. Andererseits könnte er das Verhalten immer wieder selbst beobachtet haben und es dadurch für sich selbst übernommen haben. 

Damit eine solche Prägung aufgelöst werden kann, sollten die Ahnen kraftvoll ausgeglichen aufgestellt werden. Dadurch kann dein Gesprächspartner eine Herz- und eine Schwert-Seite entwickeln und die möglicherweise vorhandenen, gedeckten Gefühle zielführend auflösen. Dies führt zukünftig dazu, dass er eine neue Haltung einnehmen und ein neues Verhalten zulassen kann. Für diesen Prozess eignet sich besonders die Genea-Methode.

Falls der Ursprung des Verhaltens noch nicht ganz eindeutig ist, kann er mit Hilfe der systemischen Aufstellungsarbeit transparent gemacht werden. Durch die Aufstellungsarbeit können Konflikte oder Blockaden sinnbildlich dargestellt werden - so verhält es sich auch mit Verhaltensmustern.

5 Videos für eine glücklichere Beziehung
Florian und Ina
Du wünscht dir eine direkte und vor allem positive Veränderung für deine Beziehung? Wir haben fünf wirksame Methoden aus unseren Coachings für dich zusammengestellt und in kurzen Videos für dich aufgezeichnet.

1550+ Paare haben mit diesen Videos ihre Beziehung gestärkt.




Durch die Anmeldung zum Newsletter erhältst du die Inhalte kostenlos. Du kannst den Kurs ohne Newsletteranmeldung für 36 Euro kaufen.
Du kannst dich jederzeit abmelden.

Negative Verhaltensmuster in Konflikten auflösen

Wenn ihr euch oder euren Partner in einem der Muster wiedergefunden habt, dann könnte es ein passender Weg für euch sein, diesem Verhalten auf den Grund zu gehen. Beachtet hierbei jedoch unbedingt, dass auch euer Partner bereit für diesen Schritt sein sollte. Um einen solchen Schritt einzuleiten, könnt ihr eine Termin für ein klärendes Gespräch vereinbaren. In diesem Gespräch könnt ihr euch darüber austauschen, welches Verhalten ihr in Streitsituationen habt.

Wenn ihr gemeinsam beschlossen habt, dass ihr etwas an eurem Streitverhalten verändern möchtet, dann könnt ihr durch die verschiedenen methodischen Ansätze einen passenden Lösungsansatz finden. Besonders die Genea-Methode, die systemische Aufstellungsarbeit und die SystemEmpowering Methode eignen sich dazu, um festgefahrene Verhaltensmuster zu verändern. 

In manchen Situationen kann es auch passend sein, eine solche Veränderung mit einer externen Person zu bewirken. Ein Coach kennt sich typischerweise gut mit diesen Methodiken aus und kann euch dabei unterstützen, genau das Ziel zu erreichen, was ihr euch für eure Zukunft wünscht.

Wer sind die Lebensidealisten?
Die Lebensidealisten sind zertifizierte Paartherapeuten und Empowerment Coaches. Wir begleiten euch auf dem Weg zu eurer Wunschbeziehung. Bereits mehr als 1000 Paare haben mit uns Affären, Konflikte und anderen Krisen verarbeitet und führen nun einen harmonischen Alltag voller Energie, Leichtigkeit und Glück.
Über uns
Mehr zum Thema
Deine Lebensidealisten-Gründer

Ina & Florian

Wir sind Ina und Florian, die Gründer der Lebensidealisten. Wir durften bereits weit über 1.000 Paare auf dem Weg zu einer harmonischeren und glücklicheren Beziehung begleiten. Mithilfe der SystemEmpowering Methode lösen wir dabei immer wieder gezielt emotionale Verletzungen und ungute Gefühle auf.
Jetzt anhören
In unserem Podcast erfährst du, wie wie dafür vorgehen und was gebraucht wird, damit du wieder deine Wunschbeziehung führen kannst. Bis gleich!
Jetzt Kennenlerngespräch vereinbaren >