Podcast: So kannst du endlich mit deiner vergangenen Beziehung abschließen

Liebevoll verfasst von
Florian
vom
19. Januar 2021
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Das Ende einer Beziehung löst in uns häufig Unsicherheit, Angst und Liebeskummer aus. Diese unguten Gefühle vergehen bei manchen Menschen sehr schnell. Bei anderen haben diese Emotionen jedoch bestand, so dass man noch nach vielen Monaten Liebeskummer verspürt und oft an den Ex-Partner oder die Ex-Partnerin zurückdenkt.

Wenn der Alltag plötzlich ohne den Partner funktionieren muss, kann das im ersten Moment zu einer großen Herausforderung werden. Daher sprechen wir in dieser Podcast-Folge ausführlich darüber, was man tun kann, um eine Trennung besser zu verarbeiten und dadurch wieder eine ausgeglichene Balance im eigenen Leben zu erhalten.

Zuerst sollte man jedoch genauer auf die Frage eingehen, warum es manchen Menschen überhaupt so schwer fällt eine Trennung zu verarbeiten. Die Gründe hierfür liegen häufig in der Vergangenheit und in prägenden Ereignissen, die man während seines Lebens durchlebt hat. Ein solches Ereignis könnte zum Beispiel die Trennung der Eltern gewesen sein. Auch ist die Verarbeitung für manche Menschen schwer, da es bereits viele Konflikte gibt und ein stimmiger Weg zur Auflösung dieser Konflikte noch nicht gefunden werden konnte.

Wenn man eine Trennung verarbeiten möchte, dann solltet ihr euch aktiv mit der Trennung auseinandersetzen und die neue Situation annehmen. Auch wenn dies ein schmerzhafter Schritt ist, ist es wichtig die vergangene Beziehung zu reflektieren.

Um endgültig mit dem Ex abschließen zu können solltet ihr außerdem versuchen richtig loszulassen. Der Gedanke nach Rache oder einer ähnlichen Handlung, die dem Ex-Partner Leid zufügen soll, bringt euch in eurer Situation nicht weiter und löst die bestehenden emotionalen Verletzungen nicht auf.

Zuletzt könnt ihr bei einer Trennung auch prüfen, ob wirklich die Trennung das Problem ist, oder ob es eine Angst gibt, von der ihr euch umgeben fühlt. Es könnte sich hierbei zum Beispiel um die Angst handeln dauerhaft alleine zu sein oder nie den richtigen Partner zu finden. Ist eine bestehende Angst gefunden worden, kann sie mit Hilfe der System Empowering Methode nachhaltig aufgelöst werden.

Abschließend geben wir noch einen kurzen Ausblick darauf, woran man erkennt, dass man bereit für eine neue Beziehung ist. Dies merkt man vor allem daran, wenn man sich wieder an jemandem binden möchte, dieser Gedanke vollkommen stimmig ist und man den Liebeskummer überwinden konnte. Auch zeigt ein respektvolles Verhalten gegenüber dem Ex-Partner, dass man mit der vergangenen Beziehung abgeschlossen hat. Um in eine neue Beziehung zu starten, sollte man außerdem ein gesundes Selbstvertrauen haben und sich selbst lieben.

Unterhalb findet ihr das Transkript dieser Folge.

Herzlich Willkommen zu dieser Podcastfolge der Lebensidealisten! Mein Name ist Florian, ich bin Ina, wir sind Paartherapeuten und Coaches und helfen Paaren raus aus der Beziehungskrise hinein in eine glückliche Beziehung. In dieser Folge soll es darum gehen, wie du mit einer vergangenen Beziehung nachhaltig abschließen kannst. Regelmäßig hängen Menschen noch in alten Beziehungen fest und sind daher noch gar nicht wirklich offen für die neue Beziehung und das belastet die neue Beziehung. Wir wollen schauen, wie eine Trennung nachhaltig funktioniert und man sich lösen kann.

Eine Trennung löst ja viele Gefühle aus, was ja auch total normal ist. Also bei vielen Liebeskummer, Unsicherheit, Ängste vielleicht. Das ist natürlich schwierig, auch etwas loszulassen - nachhaltig - , wenn diese Gefühle erstmal auskommen. Bei manchen vergehen die unguten Gefühle nach einer Trennung schnell und man hat das Gefühl, man ist auch relativ schnell wieder offen für etwas Neues. Und manche Leute hängen einfach auch ein bisschen länger an der alten Partnerschaft, nehmen viele ungute Gefühle aus der Partnerschaft mit, kommen viel ins Grübeln vielleicht. Die können natürlich dann ganz anders oder viel schwerer in eine neue Beziehung starten.

Also, was kann man tun um besser in eine neue Beziehung zu starten haben wir uns gefragt. Und da ist die erste Frage, warum es überhaupt manchen Personen schwerer fällt, eine Trennung zu verarbeiten und anderen leichter. Also was machen die anders, denen es leichter fällt?

junges paar trennt sich lebensidealisten neumuenster

Trennung verarbeiten: Warum fällt es manchen Menschen so schwer?

Also das hängt ja häufig damit zusammen, das ist ja typabhängig, wie Trennung einem fällt, also ob es mir schwerfällt oder weniger schwerfällt. Das ist glaube ich ganz entscheidend davon abhängig, wie meine Trennungserfahrungen bisher im Leben waren. 

Also gab es prägende Ereignisse in meinem Leben, die das Thema „Trennung“ in mir schonmal ausgelöst haben (wie zum Beispiel die Trennung der Eltern). Gab es Trennungsereignisse in meiner Kindheit/Jugend, die mich nachhaltig geprägt haben? Und so gehe ich natürlich auch dann im Erwachsenenalter, wenn ich mich selber trenne oder der Partner / die Partnerin sich von mir trennt, dann mit Trennung um. Also das können ja auch Dinge sein, die ein Muster auslösen, die man gar nicht jetzt direkt auf eine Trennung beziehen würde, aber die in dieses Muster „ähnlichen Schmerz“ hineinfallen.

Also zum Beispiel: Nehmen wir jemanden, der im Kindergarten 4 Jahre alt ist und gerade angekommen ist, hat Freunde gefunden und wird dann aufgrund eines Umzugs dort einfach herausgerissen und bekommt auf einmal das Gefühl „ich war gerade zugehörig und jetzt werde ich von denen getrennt, jetzt muss ich woanders hin und muss was Neues starten“. Vielleicht ist sogar der Start in den neuen Kindergarten nicht so gut, sondern es verknüpft sich damit „okay, ich werde aus etwas Gewohntem rausgerissen und starte was Neues, was nicht gut funktioniert“. Das wäre natürlich vielleicht wieder anders, wenn man aus dem alten Kindergarten herausgerissen wird zwar, aber man auf einmal total viele neue Freunde findet und das richtig gut funktioniert und man sich noch viel wohler fühlt. Dann wird man vielleicht sogar mit einer positiven Erfahrung am Ende rausgehen und könnte dadurch für sich mitnehmen „okay, was Neues zu starten kann auch gut sein“. 

Es geht eigentlich immer um die Begleitung in der Trennung, also wie gehe ich mit der Trennung um? Ich glaube auch, was viel mit reinspielt, sind Erwartungen, also unerfüllte Erwartungen bei Trennungen. Dass ich immer dachte, es wäre so und so, und dann verlief es anders. Und dass manche Menschen deswegen auch die Ängste entwickeln „es fällt mir schwer mich zu trennen, weil ich weiß ja nicht was danach kommt“, vielleicht nicht so genau den Fahrplan zu haben. 

Ein Beispiel aus der Paartherapie: Trennungen sind nicht immer leicht

Wir haben da ein Beispiel aus einem Coaching, was das sehr gut verdeutlicht und wo einige dieser Muster da waren. Das ist ein sehr sympathisches Paar gewesen, das habe ich auch immer noch in Erinnerung. Das Paar war bei dir, aber er war im Einzelcoaching bei mir. Genau, das hat sich so ein bisschen aufgeteilt. Ich glaube aber auch wir haben zusammen mit dem Paar gestartet eigentlich ganz am Anfang – nee, ich kenne sie nicht. Okay, dann habe ich das falsch in Erinnerung. Ja, es sind ja ein paar mehr Paare manchmal schon bei uns. Auf jeden Fall ein ganz ganz sympathisches Paar. Ich erinnere mich gerne auch an das Coaching zurück, weil das war wirklich eine ganz tolle Gesprächsatmosphäre beim Coaching und einfach auch ein toller Weg, den die beiden gemacht haben. Also vielleicht nochmal kurz zum Paar. Genau, es ist schön, dass das Coaching so viel Spaß gemacht hat, aber erzähl doch mal worum es ging.

Die Ausgangssituation

Genau, also die beiden haben sich halt relativ früh in der Jugend kennengelernt und waren ich glaube 20 Jahre zusammen und die haben sich bei uns gemeldet. Es ging darum, eine Trennung zu begleiten. Also sie hatte schon einen neuen Partner, man muss dazu sagen sie haben eine gemeinsame Tochter im Grundschulalter. Es ging darum, wie man die Trennung sozusagen hinbekommt, wie beide positiv aus der Trennung herausgehen können, weil ihm ist es sehr sehr schwer gefallen von der Beziehung loszulassen. 

Er wollte die Trennung definitiv am Anfang nicht, das hat auch immer wieder betont, dass er das gar nicht möchte. Für sie war das aber – man muss sagen, sie waren schon ein- oder zweimal getrennt in der Beziehungszeit - jetzt klar, sie möchte die Trennung. Sie möchte aber, weil die sich schon so lange kennen seit der Jugendzeit und auch sich als Menschen einfach sehr mögen und sich sehr gut kennen, möchte nicht, dass es nachteilig für ihn vor allen Dingen auch so stark verläuft, das eher so schlecht aus der Trennung rauskommt und natürlich auch, weil sie ein gemeinsames Kind haben und dauert dann im Kontakt sind.

Ihr fiel die Trennung natürlich auch schwer muss man sagen. Sie saß da jetzt nicht und ihr viel das superleicht, weil sie ja auch das Leid bei ihm sehen konnte. Da muss man dazu sagen, dass er sich der Trennung nicht einfach nur so versperrt hat, sondern da wirklich deutliche Ängste und Sorgen hatte. Sein Leben war vorbei, so wie er es formuliert hat. Also das für ihn wirklich das allerschlimmste Szenario eingetreten ist. 

Das Einzelcoaching: Wir finden heraus, warum die Trennung so schwer fällt

Er war bei mir im Einzelcoaching und dann ist das ja so ein typischer Punkt, also warum ist die Trennung so schwer zu verarbeiten, für ihn ja auch überhaupt so schwer anzunehmen? Einerseits war der Punkt, dass er nie wirklich alleine war. Also er hatte bei seiner Mutter gelebt, die Eltern haben sich getrennt. Das war der erste Punkt, also er selber Trennungskind und hat das erlebt, er hat bei seiner Mutter weitergelebt und hat aber nie wirklich alleine gelebt, weil er dann direkt mit seiner Frau zusammengezogen ist. Sie haben sich mit 16/17 schon kennengelernt und sind dann Anfang 20 Stunden zusammengezogen. 

  • Genau, es fehlte quasi einmal die Vorstellung, wie es ist überhaupt mal alleine eine Zeit zu leben. 
  • Es fehlt die Selbstsicherheit, dass er alleine leben kann und das alles funktioniert, auch wenn niemand mit dabei ist.

Dann war das so, dass der starke Wunsch natürlich da war, dass das eigene Kind eine Trennung nicht erlebt, aus der eigenen Prägung und Erfahrung heraus. Weil er halt eben nicht erleben durfte, dass wenn sich die Eltern trennen, dass das Liebespaar sich trennt, aber die Eltern gemeinsam ein starkes Elternpaar bleiben können. Hier ist leider auch das starke Elternpaar mit der Trennung verloren gegangen und das ist etwas, was für Kinder meistens prägend ist, also dass dieses starke Elternpaar zusammen gemeinsame Werte vertritt und immer noch für die Erziehung sorgt, dass das geht. Das Liebespaar ist meistens das i-Tüpfelchen obendrauf, das ist richtig gut, wenn es da ist, aber ist nicht zwingend erforderlich. 

Dann gab es verschiedene Überzeugungen, die sehr hinderlich auch waren. Das eine ist, dass man nur einen Menschen lieben kann, auch auf Kinder bezogen: Man kann nur ein Kind lieben, deswegen gab es kein zweites Kind bei den beiden. Die Liebe reicht nur für ein Kind, weil das muss man auch sagen, die drei haben eine sehr starke Verbindung untereinander mit dem Kind auch. Er war der Überzeugung, dass er nie wieder jemanden finden könne, der ihn so gut kennt wie seine aktuelle Frau. Weil die natürlich seit 20 Jahren zusammen sind und sich in der Kindheit bereits kennengelernt haben. 

Emotionale Verletzungen lösen im Einzelcoaching bei den Lebensidealisten

Was haben wir gemacht? Wir haben alte Verletzungen erstmal gelöst, also die Trennung der Eltern, als Kind alleine sein und sich nicht mehr auf beide verlassen können, die Eltern nicht mehr als starkes Elternpaar zu erleben. Das setzt natürlich Triggerpunkte, die dann wiederum Ängste auslösen und Sorgen. Das haben wir gemeinsam mit der SystemEmpowering Methode gelöst. Wir haben die Eltern erstmal innerlich gestärkt, haben dafür gesorgt, dass die Eltern dann seine Verletzungen, die entstanden sind, lösen können. Das passiert alles innerlich. 

Dann haben wir neue Überzeugung gebildet, neue Glaubenssätze. Das ging natürlich dadurch dann ganz gut, dass er seine Eltern stark hinter sich hat und stark sehen kann und die Verletzungen, die Prägungen gelöst sind. Und daraus konnten wir dann die Überzeugung entwickelt, dass für das Kind die beiden als starkes Elternpaar wichtig sind und dass wir dadurch auch beim Kind dafür sorgen können, dass es gut, gesund und mit wenigen negativen Prägungen aufwächst und nicht die Ängste und Sorgen erlebt, wie er sie erlebt hat. Und dass einfach dieses starke Elternpaar so wichtig ist. Das hat gut funktioniert.

Starkes Elternpaar werden im Elterncoaching

Du hast das dann weiter begleitet. Wir sind dann ja sozusagen weitergegangen. Wir haben die Verletzungen untereinander noch gelöst, also was bei den beiden natürlich durch ihre Beziehungsgeschichte aufgetreten ist. Damit sie auch ein starkes Eltern sein können. Weil es ging natürlich – klar, wie bei vielen Paaren oder auch Eltern darum - auch Lösungen zu finden. Wir brauchten ja auch praktische Lösungen, also wie ist so der Umgang mit dem Kind in Zukunft? Was für ein Umgangsrecht möchte gelebt werden vom Vater? Ihm war das sehr wichtig, dass er nicht das Gefühl hat, erst ist so ein Wochenend-Daddy. Sondern er möchte wirklich aktiv daran beteiligt sein, weil sie halt auch so eine enge Verbindung haben. 

Stimmige Alltagslösungen für Eltern und Kind finden

Natürlich kann man sagen, muss man dafür ins Coaching gehen? Aber es gibt ja rechtliche Bestimmungen, wie ein Umgang aussieht zwischen Vater und Kind sowie Mutter und Kind. Aber das ist ja oftmals nicht die Ebene, die einen glücklich macht und die Verletzungen löst. Weil wenn ich dann einfach sage „dein Umgang ist so und so, alle zwei Wochen das Wochenende und einen Tag die Woche oder so“ und es fühlt sich für den anderen nicht stimmig an, denn es sind ja immer wieder die Verletzungen, die jede Woche hochkommen. Man sieht sich, man macht die Übergaben, die immer wieder dann aufgerissen werden. Und wir haben auch gemerkt im Coaching, das es manchmal nur ganz kleine Stellschrauben braucht, damit sich das für alle rund anfühlt.

Also einfach mal zu sagen „okay, was ist dir wichtig im Umgang mit deiner Tochter?“ – „ja, mir ist wichtig: ich möchte sie auch morgens mal zur Schule fahren“. Dann hat sich herausgestellt, dass war für sie sogar eine Entlastung, weil sie auch früh morgens anfängt zu arbeiten. Also wir konnten ganz tolle Lösungen finden, die natürlich auch so im rechtlichen Rahmen sind, weil das natürlich ganz allgemein formuliert ist, damit jeder Elternteil sich da wiedersehen kann, gar nicht so individuell möglich ist. Deswegen haben wir auch darüber gesprochen „Werte“, was für Werte möchte man als Eltern vertreten dem Kind gegenüber, aber auch sich selber, was fühlt sich passend an? Da kam der Vorschlag dann nachher auch von ihm zu sagen „mir ist es wichtig, dass wir einmal im Monat zusammen Abendbrot essen und das wir das Kind gemeinsam ins Bett bringen und dass wir uns beide als Elternpaar hinsetzen und mal über Dinge sprechen, die das Kind betreffen“. Und das fühlte sich für sie auch total stimmig an, weil wir auch die Verletzung vorab gelöst haben. Und das war ganz toll, weil man richtig gemerkt hat, dass das Elternpaar wächst und das hat sich dann auch gut für beide anfühlt.

Ich finde was ganz wichtig ist, dieser rechtliche Rahmen der gebildet wird, das ist für mich so ein Notfallrahmen eher. Also regelt das Nötigste im Streitfall. Aber der regelt nicht, dass es allen Beteiligten richtig richtig gut geht, dem Kind vor allen Dingen auch. Also das ist nur fürs Mindestmaß gedacht. Und warum konntet ihr so auf der Beziehungsebene und auf der Sachebene überhaupt die Dinge so gut klären und solche Dinge vereinbaren? Weil ihr das Fundament halt gemeinsam hergestellt habt, dass es ein starkes Elternpaar bleiben kann. 

Nach der Trennung eine/n starke/n Partner/in finden

Und was mir auch gerade noch eingefallen ist so: Ich dachte es wird auch erforderlich, dass die letztendlich starke Partner danach finden. Weil natürlich die neuen Partner auch damit zurechtkommen müssen, dass die beiden ein starkes Elternpaar sind, eine starke Verbundenheit haben und nicht in diesem typischen Streitmodus drin sind. Man kann dann nicht gemeinsam über den Ex-Partner, den Vater des Kindes, die Mutter des Kindes irgendwie lästern, das funktioniert alles nicht, das wird alles nicht gebraucht und ist dann fehl am Platz. Deswegen wird auch ein starker neuer Partner oder eine starke neue Partnerin gebraucht. 

Die Trennung gegenüber dem Kind richtig kommunizieren

Es ging ja auch so weit in dem Coaching, das ein großes Bedenken oder ein Thema ja auch war, weil er ja vor allem schwer von der Beziehung loslassen konnte, wie sagt man das denn dem Kind? Also wie sollen wir denn unserem Kind sagen, unsere Tochter sagen, dass wir uns trennen möchte, wenn einer von uns beiden doch gar nicht die Kraft hat selbst die Trennung durchzuführen? Das klingt nach einer neuen Podcast-Folge. Das war aber auch sehr spannend, um das nochmal ganz kurz reingeworfen zu haben. Das habe ich auch mitbegleitet, also das haben wir besprochen: Wie sagt man das kindgerecht dem Kind, dass man sich trennt? Wie fängt man Gefühle auf? Wie kann man sich gegenseitig als Elternpaar in dem Moment auch stützen, wenn einem vielleicht die Stimme wegbricht oder man merkt „oh Gott, jetzt kann ich das auch nicht“? Wir haben alles Szenarien so ein bisschen individuell vorher durchgespielt und das lief auch sehr gut ab, da fühlten sich beide auch sehr wohl. 

Also falls wir uns vielleicht nicht kennt, warum machen wir das überhaupt, warum kann Ina das? Wir sind nicht nur ausgebildete Coaches und lösen emotionale Konflikte und Verletzungen, sondern Ina als gelernte Erzieherin, hat Soziologie und Pädagogik mit Schwerpunkt auf psychologische Beratung studiert. Von daher ist der Bezug zu Familien und Kindern halt sehr gut und dein Verständnis dafür, wie man so etwas mit Kindern gut löst, ist natürlich nochmal was anderes, als wenn ich mit meiner einfachen Coachingausbildung das mache. 

junges paar streitet sich in der wohnung lebensidealisten neumuenster

Trennung verarbeiten: Diese drei Tipps helfen euch wirklich weiter

Genau, was sind eure Top-3 Tipps zum verarbeiten einer Trennung? 

Setzt euch aktiv mit der Trennung auseinander

Also der erste ist: Aktiv mit einer Trennung auseinandersetzen und diese erstmal annehmen. Das ist schwer, haben wir im Coaching-Beispiel eben erlebt. Das kann sehr schwer sein, das anzunehmen und sich damit auseinanderzusetzen. Aber das ist der erste Schritt, um überhaupt die nächsten Steps gehen zu können, dass man sagt „ich nehme das an“. Also diese „Nichtannahme“ im Coaching-Beispiel, dass er gesagt hat „ich will das nicht, ich nehme das so nicht an“, er ist im Kampf drinnen geblieben, in dem Fall in sehr starken Hoffnungen und so weiter. Obwohl das rational eigentlich alles klar war, also der Kopf, der hat das schon alles verstanden, aber das Gefühl hat nicht mitgespielt. 

Versucht loszulassen und Rache zu vermeiden

Loslassen, keine Rache, nicht weiter verletzen, das ist ja auch oft ein Gefühl, was in einer Trennung hochkommt. Ich kann den anderen nicht loslassen, ich muss immer wieder Nachrichten schreiben, ich muss ihn stalken in den sozialen Medien, ich kann von dieser Beziehung einfach nicht lassen, weil ich möchte was behalten. Oder auch im anderen Fall, wenn man im Streit auseinandergeht, will man so das letzte Wort haben („der andere soll auch nochmal ins Leid gehen“). Also dieser Rachegedanke ist doch meist bei vielen dann vorhanden, wenn man selber so stark verletzt ist. 

Manche machen das dann gerne über Kinder, aus ihrer eigenen Verletztheit, positive Absicht für sich natürlich. Aber da gibt es schon sehr sehr schlimme und grausame Sachen, was man machen kann. Und wenn man dann mal ehrlich und vielleicht später nochmal neutral auf den Zusammenhang und die Situation blickt, bringt einen Rache im Leben nicht weiter. Rache ist ein kurzfristiges Gefühl, so ein bisschen eine kurzfristige, vielleicht auch eine Art Glücksgefühl. Aber die negativen Konsequenzen, die daraus entstehen, sind deutlich größer und es ist halt nicht nachhaltig. Ich werde dadurch nicht zufrieden, ich bekomme meine Verletzung dadurch nicht weg, ich verschiebe es nur. Die eigene Verletzung bleibt.

Trennung kann mehr als "nur" die Trennung von der/dem Partner/in bedeuten

Das ist vielleicht ein wichtiger Grundsatz, den man einfach anbringen kann, weil viele ja auch dann mit Freunden, mit der Familie vielleicht schlecht über den Partner oder die Partnerin sprechen und dadurch ja auch gerade, wenn man lange Zeit zusammen ist, andere Bindungen kaputtgehen können. Also so eine Trennung kann ja dadurch größer werden, dass wenn man sich trennt, man sich damit auch vielleicht automatisch von der Familie des anderen trennt, die dann wegfällt. Vielleicht vom Freundeskreis, der eher dem anderen sich zugehörig fühlt. 

Sprecht nicht schlecht übereinander

Da ist ganz wichtig, dass man nicht schlecht über den anderen redet, also nicht lästern. Sondern man kann sich eines immer so als Grundregel ganz gut merken, dass man über den Partner oder die Partnerin (oder in dem Fall einen Ex-Partner/-Partnerin) so spricht, als wenn derjenige mit im Raum wäre. Also nur, wenn das in Ordnung wäre, derjenige ist mit im Raum, und das würde bei dem kein schlechtes Gefühl machen, dann ist das okay. Meistens ist es okay über Fakten zu sprechen oder seine eigenen Gefühle und weniger, dass man über den anderen urteilt oder interpretiert, was der andere falsch, macht was auch immer. 

Überprüft, ob die Trennung wirklich die größte Herausforderung darstellt

Dann kann man nochmal für sich prüfen, ob wirklich die Trennung das größte emotionale Problem gerade ist, oder ob es vielleicht ganz andere Ängste und Sorgen sind, die eine Rolle spielen oder andere Glaubenssätze. Also bei unserem Coaching-Beispiel würde ich sagen, die Trennung war nur ein Teilproblem. Ein Hauptproblem waren Glaubenssätze, Prägungen aus der Kindheit, Ängste alleine zu sein, die Angst nicht wieder jemanden zu finden, der zu einem passt. Also da war die Trennung zwar so die Spitze des Eisbergs, aber hat ganz viele andere Dinge ins Rollen gebracht, also ganz viele andere versteckte Prägung vielleicht, die bis dahin noch gar keine Rolle spielten. Versteckte Ängste, die sonst im Leben nicht vorkommen, wenn ich gar nicht weiß, kann ich alleine sein, kann ich meinen Alltag so bestreiten. Bei manchen sind es auch finanzielle Ängste, das ist ja auch ein großer Anteil zu sagen „okay, ich kann mich schwer trennen, ich kann mich schwer lösen, weil ich hatte immer so eine finanzielle Sicherheit dadurch, wie wird das in Zukunft sein“.

Setzt euch damit auseinander, ob ihr wirklich für die neue Beziehung bereit seid

Genau, dann ist ja die Frage, woran erkennt man nun, dass man bereit für die neue Beziehung ist, dass man die Dinge nicht mit in die neue Beziehung hineinträgt. Wir wollen ja am liebsten erreichen, dass man am Anfang einer Beziehung so auf dieser Fundamentsebene stabil ist und dadurch die neue Beziehung wieder mit Leichtigkeit und vollem Vertrauen starten kann. Ich glaube das ist erstmal so ein Gedankenspiel als erstes, dass man sich überlegt: Kann ich mir jemanden in meinem Leben vorstellen wieder, auf Partnerschaftsebene? Fühlt sich das erstmal grundsätzlich für mich stimmig an? Also fühlt sich das stimmig an, dass ich wieder in einer Beziehung lebe? Darf der andere bei mir im Leben einen Platz haben? Oder ist irgendwas in mir drin was sagt, da ist noch gar kein Platz frei? Die Fragen sich zu stellen.

Ein zweiter Punkt, der eine Bereitschaft signalisiert, ist unserer Erfahrung nach, wie man sich dem Ex-Partner oder der Ex-Partnerin gegenüber verhält. Wenn man da in einem respektvollen, wertschätzenden Verhalten ist. Und sei es gar nicht, weil man sich nicht mehr trifft, also wenn man jetzt Elternpaar bleibt, dann trifft man sich und kann das am wahrhaftigen Verhalten sehen, oder halt rein wie ist es gedanklich. Also sind meine Gedanken über den Ex-Partner die Ex-Partnerin respektvoll/wertschätzend, oder sind meine Gedanken eher abwertend, immer noch vielleicht von eventuellen Rachegedanken geprägt? Oder sehr leidvoll? Wenn ich bei der Arbeitsstätte von der Person vorbeifahre, kommen ungute Gefühle auf? Wenn ich den an der Ampel stehen sehe, denke ich dann „der Tag ist gelaufen?“ Wie empfinde ich das, wenn jemand bei Social Media was postet, eine Statusmeldungen bei WhatsApp hat, macht das bei mir gleich wieder ein ungutes Gefühl? Dann häng ich da anscheinend irgendwie noch fest, entweder mit Verletzungen, mit anderen unguten Gefühlen, habe mich noch nicht ganz gelöst. Dann bin ich wahrscheinlich noch nicht ganz offen für eine neue Beziehung.

Stärkt euer Selbstvertrauen und euren Selbstwert

Das letzte ist dann Selbstvertrauen/Selbstbewusstsein und so dieses Thema Selbstliebe. Wie ist es da um mich gestellt, also habe ich ein gutes Selbstvertrauen, ein gutes Selbstbewusstsein? Habe ich vielleicht auch für mich reflektiert, welche Anteile hatte ich, dass die alte Beziehung nicht funktioniert hat und kann ich an diesen Punkten für mich arbeiten? Genau, wie fühle ich mich eigentlich nach der Trennung? Was brauche ich als Person nach der Trennung? Ist das überhaupt jetzt ein Thema, eine neue Beziehung einzugehen, oder ist vielleicht erstmal das Thema bei mir selbst zu schauen, was brauche ich, um zu heilen, um mir Gutes zu tun und mehr Selbstbewusstsein zu bekommen?

junges paar streitet sich auf einer bruecke im park lebensidealisten neumuenster

Unser Fazit

Also dann zum Abschluss: Nehmt euch genug Zeit für die Verarbeitung einer vergangenen Beziehung. Da braucht ihr übrigens nicht nach irgendwelchen Formeln online schauen und so weiter. Es gibt verschiedenste verrückte Formeln die einem sagen sollen, wie lange es dauert, um Liebeskummer zu verarbeiten und sich von einer Beziehung zu lösen. Ich glaub ich hab sogar einen Rechner gefunden oder so, wo man das wirklich so eintragen kann: Wie lange war man zusammen und so weiter… Kann man dann wenigstens die Gründe angeben, warum es auseinandergegangen ist? Weil wenn jetzt zum Beispiel mein Partner fremdgeht, dann ist das eine ganz andere Ausgangslage, als wenn ich sag „Mensch, wir haben uns ein bisschen auseinanderentwickelt, es war ein schleichender Prozess“. Ne, das sind relativ oberflächliche Texte, die man so online machen kann.

Aber auch Glaubenssätze. Ich hab gerade gestern im Kennenlern-Termin den Glaubenssatz gehört, dass das genauso lange dauert Konflikte und Verletzungen wieder abzubauen, wie sie aufzubauen. Also die sind jetzt 8 Jahre zusammen gewesen und hatten dadurch das Gefühl, es wird 8 Jahre dauern, bis man aus diesem Tief wieder herauskommt. Das hört sich ein bisschen wie der Schwangerschaftsgedanke an, dass man sagt, die Frau ist so und so viele Monate schwanger und so und so viele Monate braucht der Körper dann, um sich zurückzubilden. Aber das ist ja ein ganz anderes Thema und kann man ja auch nicht pauschalisieren. Manche sehen nach 8 Wochen wieder topfit aus und andere brauchen halt einfach länger. Ja gut, das war jetzt auch auf medizinische Sachen bezogen und nicht auf das Aussehen. Aber hier ist es auch so, wenn man den richtigen Weg weiß, dann kann es schneller gehen. 

Aber diese Glaubenssätze „wenn ich 11 Jahre mit jemandem zusammen war, brauche ich 11 Jahre um davon loszukommen“, das stimmt nicht. Warum stimmt das nicht? Weil letztendlich der Kern häufig fehlt, nämlich das Auflösen emotionaler Verletzungen, Prägungen, Ängste und Konflikte, die da waren, reflektieren, was waren meine Anteile, Verantwortung dafür zu übernehmen und sich somit im Guten, im Mindestmaß mal innerlich (auch wenn man es real mit dem Ex-Partner / der Ex-Partnerin nicht machen kann, dann zumindest innerlich) zu lösen. Das war ein gutes Schlusswort finde ich.

Wenn ihr dazu Fragen habt, dann schreibt uns doch sehr gerne eine Nachricht. Zum Beispiel bei Instagram, da einfach nach „Lebensidealisten“ schauen, da findet ihr uns. Gerne eine Direct Message senden und wir antworten euch. Ansonsten freuen wir uns natürlich sehr, wenn ihr unseren Podcast abonniert und vielleicht sogar bei iTunes eine gute Bewertung für uns hinterlasst, das würde uns sehr weiterhelfen, dass wir weiterhin diese Podcast-Folgen für euch aufnehmen können. Ansonsten vielen Dank für‘s Zuhören! Vielen Dank und wir hoffen, die Folge hilft euch weiter. Bis bald!

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