Wir erleben häufig, dass Paare erst dann einen Termin für eine Paartherapie machen, wenn sie schon mitten in der Krise stecken. Manchmal kann es dann schon zu spät sein, um die Beziehung zu retten.
Aber wann sollte man denn eine Paartherapie machen? Wann macht sie Sinn und wie trifft man die richtige Entscheidung? Das erklären wir dir in dieser Folge.
Viele Menschen empfinden Unsicherheiten vor der Paartherapie und hinterfragen, ob ein Coaching noch etwas bringen könnte. Das hängt womöglich auch mit den Paartherapie-Kosten zusammen. Wenn man die Entscheidung für eine Paartherapie herauszögern, rutscht man jedoch immer mehr in die Krise herein.
Auch Unsicherheiten bezüglich der Beziehung lassen einen unzufriedener werden und lösen Enttäuschung und Trauer aus… Doch was kann man dagegen tun?
Vorerst kann es helfen, sich mit der Partnerin / dem Partner zusammenzusetzen und einmal gemeinsam darüber zu reden. Haben wir einen gemeinsamen Nenner? Was möchten wir erreichen?
Zudem hilft es auch, die Unsicherheiten, welche man hat, auszusprechen und sie gemeinsam zu reflektieren.
Unterhalb findet ihr das Transkript dieser Folge.
Hallo und herzlich Willkommen zu dieser Podcast-Folge der Lebensidealisten! In dieser Folge geht es darum „Wann macht eine Paartherapie noch Sinn?“, also in welcher Lage ist das eine Chance und in welcher vielleicht eher Unsinn? Darum wollen wir uns kümmern. Wir sind Ina und Florian von den Lebensidealisten, wir sind Paartherapeuten und Coaches und bringen Paare raus aus der Krise hinein in eine glückliche und harmonische Beziehung.
Eine Paartherapie wird von vielen Paaren meistens erst im letzten Moment in Erwägung gezogen, wenn häufig einer schon die Trennung ausgesprochen hat oder angedroht hat. Also wenn der Leidensdruck extrem groß ist und man sagt „wir müssen was verändern, wir halten es so als Paar nicht mehr aus in diesem Zustand miteinander umzugehen, da ist keine Lebensqualität, wir wollen als Familie so nicht leben, wir wissen gar nicht, wie es weitergehen kann“. Dann überlegen viele: Was kann ich tun? Dann wird es interessant und viele überlegen in diesem Moment dann „wäre eine Paartherapie nicht noch ein Weg näher zusammenzukommen?“.

Inhalt im Überblick:
Das Problem: Paare entscheiden sich oft zu spät für eine Paartherapie
Wir haben eben schonmal ganz kurz diskutiert: Eigentlich ist das auch ganz spannend zu überlegen, wann eine Paartherapie noch Sinn macht oder nicht, weil Paare häufig – hatten wir ja gesagt – deutlich zu lange warten, bis sie sich entscheiden Hilfe zu holen. Häufig macht es unserer Erfahrung nach deutlich mehr Sinn, wenn man am Anfang, also wenn die Probleme am Anfang auftauchen, sich dann schon Hilfe zu suchen. Dann sieht man häufig vielleicht noch nicht so den Leidensdruck oder der ist noch nicht so groß, aber wenn man sich frühzeitig Hilfe holt, ist die Chance größer, dass man noch als Paar gut hervorgeht und dass man die Partnerschaft noch eng zusammenhalten kann.
Der Einstiegspunkt ist häufig sehr sehr spät. Wir sagen immer „wir helfen Paaren raus aus der Krise“. Wenn man bei Wikipedia schaut, was eine Krise ist und was eine Katastrophe ist, dann sind Paare eigentlich häufig in der Katastrophe, wenn sie bei uns eintreffen. Das ist also eigentlich noch viel schlimmer als die Krise. Das ist immer sehr schade, weil deutlich früher hätten wir halt viel mehr und viel einfacher die Dinge angehen können.
Warum warten die Menschen?
- Weil das noch so ein Klischee in vielen drin ist, zu sagen „wir müssen es selber schaffen“.
- Vielleicht ist es auch so ein Schamgefühl sich Hilfe zu holen, gerade bei so ganz persönlichen Themen. Also das sind schon Themen, die bei uns zur Aussprache kommen, die total persönlich und intim sind, weil da halt die größten Probleme drin liegen und dass deshalb abgewartet wird.
- Oder halt auch natürlich, weil gesagt wird „der finanzielle Faktor ist einfach noch ein Grund, der einen zurückhält“.
- Ich glaube es liegt am Begriff „Therapie“ einfach, dass die Menschen / die Paare das als letzten Ausweg sehen. Also wenn man selber alles probiert hat und einfach nicht mehr weiter weiß, dann ist die Paartherapie der letzte Ausweg.
Das ist halt die Schwierigkeit, dass es eben der letzte Ausweg im Mindset ist. Das sollte eher viel früher sein. Deswegen haben wir auch das Thema Paarcoaching mit bei uns aufgebracht, wo es darum geht, wenn die ersten Konflikte aufkommen oder auch schon mehr Konflikte da sind, man aber insgesamt noch recht gut miteinander sprechen kann und sich eben noch nicht in der Krise fühlt oder das Gefühl hat, „wenn das so weitergeht, läuft auf eine Trennung hinaus“. Wenn mehr Paare da kommen würden, würden wir viel mehr Leid ersparen können.
Darum solltest du dir zeitnah Hilfe holen, wenn du Unstimmigkeiten feststellst
So entsteht die Unsicherheit, ob die Paartherapie noch etwas bringt, weil die Menschen zu lange warten. Also wenn du diesen Podcast hörst und das Gefühl hast „irgendwie läuft die Beziehung nicht so richtig rund an einigen Stellen“, dann ist davon auszugehen, dass die Konfliktspirale, wenn man das nicht nachhaltig löst, dahin führt, dass sich die Themen verstärken / intensiver werden, dass die Emotionen weiter hochkochen, die Zündschnur kürzer wird. Dann macht es Sinn so früh wie möglich an die Thema ranzugehen.
Ich finde immer, wenn Paare in diesem Modus sind so einen Rundumschlag zu machen, also wenn man so alte Sachen immer wieder rauskramt oder wenn man das Gefühl hat „jetzt kommt der Dauerbrenner wieder, der Vorwurf wieder, der andere sagt das“, wenn dieses Pingpong-Spiel untereinander schon besteht, dann ist es immer schon ein klares Indiz dafür, dass es in die Krise reingeht. Und zwar, weil sich dann – wie bei so einem Berg – immer mehr Sachen anstapeln und man immer fleißig oben drauf packt. Wenn man den Berg nicht angeht, irgendwann der Berg größer ist als man ihn bewältigen kann alleine.
Das Problem ist halt, dass Unsicherheit bezüglich der Beziehung nachher entsteht und dann nämlich die Frage aufkommt: Kann die Beziehung überhaupt noch gerettet werden? Das ist ein bisschen wie in der Medizin, wenn man zu spät hinkommt, dann heißt das „leider zu spät, sie haben einige Signale überhört oder hätten jetzt auch schon vor einem Jahr damit kommen können, dann hätten wir noch so viel für sie tun können“. Das ist letztendlich in der Paartherapie ähnlich. Wenn man deutlich früher kommt, dann kann man sich viel Leid ersparen und viele Probleme treten gar nicht mehr auf.
Das heißt eigentlich ist der Start eher so ein Appell daran viel früher zur Paartherapie zu gehen, als man sich das eigentlich vorstellt. Nämlich vielleicht nicht als letzten Ausweg. Warum muss das überhaupt der letzte Ausweg sein? Das ist nicht so schlimm. Wir müssen nicht der letzte Ausweg sein. Hier ist das wirklich nicht schlimm.
Die Folgen: Das kann passieren, wenn ihr die Paartherapie aufschiebt
Die Folge, die entsteht, ist halt wirklich die steigende Unzufriedenheit in der Beziehung. Weil letztendlich auch mit immer wieder neuen Ansätzen und Versuchen, weil man etwas in Foren gelesen hat, Tipps bei Facebook bekommen hat, weil vielleicht Freunde gesagt haben „mach mal XY, du musst nur mal raus, mach mal eine Woche alleine Urlaub, dann ist schon wieder alles gut“, wenn man diverse Dinge probiert hat, die einfach nicht klappen und man immer wieder an neue Konfliktpunkte gerät bzw. die alten Muster immer wieder bleiben und sich verstärken, macht das natürlich immer mehr Wut / Enttäuschung, das macht die Menschen traurig, dass die Ansätze nicht funktionieren.
Dann liest man den nächsten Ratgeber, hört sich den nächsten schlauen Podcast an und merkt dann halt „irgendwie wird‘s trotzdem schlimmer“ oder es hält halt nur für 2-3 Wochen, aber dann kommt auch wieder die Enttäuschung. Oder man ist so dauerhaft angetriggert, denn man sieht andere glückliche Paare und denkt so „war das jetzt schon alles für mich in meinem Leben, also möchte ich nicht eigentlich auch glücklich sein, habe ich nicht auch das Recht darauf eine glückliche Ehe / Beziehung zu haben?“.

Die Lösung: In diesen Momenten macht eine Paartherapie noch Sinn!
In unserer Folge geht es um die Frage: Macht das noch Sinn eine Paartherapie zu starten? Wir haben jetzt so ein bisschen schon gequatscht darüber, warum Paare so lange warten. Was würdest du sagen? Also das ist häufig auch so eine Frage am Anfang, wenn Paare kommen, wenn sie ihr Problem schildern beim Kennenlern-Gespräch bei uns. Sie fragen danach: Wie viele Paare schaffen das, also statistikmäßig, wie ist die Erfolgsquote? Was würdest du sagen, wie kann man das einschätzen?
Also als erstes würde ich sagen: Dazu haben wir einen sehr spannenden Blog-Beitrag geschrieben. Also gerne bei uns im Blog vorbeischauen!
Die Paartherapie ist sinnvoll, wenn ihr ein gemeinsames Ziel verfolgt
Das erste wichtig ist aus meiner Sicht das Ziel zu finden. Welches Ziel habt ihr denn als Paar? Was wollt ihr erreichen? Dann könnt ihr schauen: Findet ihr einen kleinsten gemeinsamen Nenner? Das ist erstmal so für uns, auch wenn hier bei uns starten, der erste wichtige Punkt. Das, wenn wir erstmal so grob das Thema erschlossen haben, worum es sich bei euch überhaupt dreht (das kann ja auch differenzieren, ob man Konflikte hat, ob es zu einer Affäre gekommen ist, da gibt es auch verschiedene Anlässe, warum jemand zu uns kommt), können wir erstmal den kleinsten gemeinsamen Nenner finden.
Im seltensten Fall sitzen beide dort und haben exakt das gleiche Ziel. Der häufigste Fall ist eigentlich, dass einer von beiden unsicher ist, ob die Beziehung so noch Sinn macht. Er will erstmal im ersten Step Klarheit darüber, ob „Trennung: Ja oder Nein?“. Der andere ist meistens da, weil er sagt „ich möchte die Beziehung auf jeden Fall retten“ oder auch unsicher. Das ist so die meiste Konstellation.
Da ist es wichtig, diesen kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden und dann auch zu sagen, dass das okay ist. Manche sind ganz entsetzt, dass der andere sagt „ich bin mir unsicher, ich brauch erstmal Klarheit“ und gar nicht in der Paartherapie jetzt mit dabei ist, weil er auf jeden Fall die Beziehung retten möchte. Das ist für uns ein ganz wichtiger Punkt.
Wenn man dieses gemeinsame Ziel findet, auch wenn es erstmal nur den kleinsten gemeinsamen Nenner gibt, dann mach das auf jeden Fall Sinn da in die Paartherapie zu starten, wenn das mit der Kombination verbunden ist, dass ihr für diese Dinge selbst keine Lösung findet. Dann macht es Sinn dort von außen draufschauen zu lassen, neue Methodiken zu kennen zu lernen und so weiter.
Die Paartherapie ist sinnvoll, wenn ihr offen für externe Hilfe seid
Ich glaube auch dieses „jemand Drittes ins Boot holen“ hat mehrere Effekte, die dann entstehen. Viele sagen auch man hat…
- jetzt einen festen Termin, den man sich als Paar nimmt, wo man die Probleme wirklich angeht,
- vor Ort den geschützten Rahmen, man kommt von zu Hause raus, fährt irgendwo hin, nimmt sich bewusst Zeit, um über die Problematik zu sprechen,
- keine Kinder, die da herumwuseln, keinen Arbeitsstress,
- online natürlich einfach auch die Möglichkeit, dass man sich diesen Zeitraum blockt und sich Zeit dafür nimmt,
- das Gefühl, dass jemand, der ohne einen vorher zu kennen (also ohne parteiisch zu sein, ohne irgendein Vorurteil zu haben), sich das einmal anhört und die Gedanken vielleicht ordnet. Häufig, wenn man in der Krise ist, ist es auch so ein Gedankendurcheinander, dass man die Situation selber als ganz schlimm empfindet natürlich und das nochmal gut tut, so jemanden zu haben, der das nochmal ordnet, das nochmal aufbaut, der nochmal die Blickwinkel zusammenbringt.
Meiner Erfahrung nach sind die Paare manchmal gar nicht so weit voneinander entfernt, die möchten eigentlich das Gleiche oder sehen das Problem schon irgendwie gleich, haben aber das Gefühl, sie sind total weit auseinander. Wenn man das dann ordnet und sagt „guck mal, dass ist das Ziel von dir, dass ist das Ziel von dir“, sind sie manchmal ganz überrascht, wenn sie erkennen „ach, das wünscht du dir auch, dass das möchtest du auch, dass das wiederkommt, ich dachte jetzt, dass dir die körperliche Nähe zum Beispiel fehlt oder ich dachte nicht, dass dir der Gutenachtkuss fehlt, hast du noch nie gesagt“. Das ist glaube ich wichtig diese Aha-Momente auch zu haben. Wir haben so einen geschützten Rahmen, der bringt uns schon allein deswegen auch voran.
Die Paartherapie ist sinnvoll, wenn ihr bestimmte Themen endlich angehen möchtet
Was auch ein besonderer Fall ist, ist dieses Thema „Fremdverlieben“. Also wenn Paare zu uns kommen und die Frage stellen „macht das noch Sinn?“. Sie sagen dann „okay, wenn derjenige sich doch schon fremdverliebt hat, macht das überhaupt noch Sinn, das jetzt hier zu machen, wenn da Gefühle für jemand anderen da sind?“. Das finde ich ist auch nochmal ein spannender Fall, das haben wir auch gar nicht so selten. Das ist ein typischer Fall, wo halt erstmal Klarheit werden muss. Warum ist das so entstanden? Häufig hat das doch irgendwie eine Ursache, dass man bereit dafür geworden ist, sich halt fremdzuverlieben. Das ist ein typisches Ding, wo halt erstmal Klarheit gebraucht wird.
Wo das auf jeden Fall Sinn macht ist, wenn sich beide über ihre Gefühle klar sind. Also wenn beide sagen „wir lieben uns, aber wir haben irgendwie dauernd Konflikte, die uns stören, wir streiten uns dauernd und wir wissen gar nicht warum wir da nicht herauskommen, das stört uns, aber wir sind uns sicher wir lieben uns, wir wollen zusammen bleiben“. Das ist auf jeden Fall etwas, wo eine Paartherapie Sinn macht.
Ein Beispiel aus unserem Alltag als Paartherapeuten In diesen ganzen unsicheren Situationen, wo halt erstmal Klarheit gebraucht wird, macht das auch Sinn. Ich habe zum Beispiel jetzt ein Paar, die sind noch nicht so lange zusammen. Da bin ich mit ihm erstmal drei Sitzungen im Einzelcoaching, um überhaupt rauszufinden: Warum ist sein Gefühl weggegangen? Da ist das Gefühl weggegangen und er weiß nicht warum, weil eigentlich für ihn alles passt, alles gut ist, aber das Gefühl ist irgendwie auf einmal verschwunden. Das finden wir jetzt heraus, woran das liegt. Dann sehen wir, ob es in der Paartherapie / im Paarcoaching weitergeht oder eben halt nicht, weil er dann weiß, ob seine Gefühle vielleicht nur gedeckelt sind, weil er sich schützen muss vor irgendetwas, weil alte Muster reaktiviert worden sind. Da haben wir viele verschiedene Optionen gefunden, die wir gemeinsam durchgehen und wo so Parallelen sind. Oder eben ob das Gefühl wirklich weggegangen ist. Das finden wir grade heraus und dann geht es weiter. Also das ist halt wieder so ein typischer Fall, wo erstmal die Klarheit gebraucht wird, in welche Richtung läuft das. |
Wann macht eine Paartherapie keinen Sinn mehr?
Gibt es einen Fall, wo du sagen würdest und der dir spontan super schnell einfallen würde, wo man sagt: Das ist Unsinn eine Paartherapie zu machen?
Festgefahrene Glaubenssätze, die die Paartherapie betreffen
Ja, wenn einer von beiden den Glaubenssatz hat „ich bin nicht therapierbar“ oder „eine Paartherapie hilft sowieso nicht“, „ich möchte keine Veränderung eigentlich“ oder „ich lehne eigentlich alles schon so ab“.
Schwierig ist auch, wenn einer von beiden der festen Überzeugung ist „nur der andere hat Schuld, ich selber bin lupenrein, bei mir ist nix los, ich habe auch keine Prägungen, keine Themen, eigentlich müsste der andere nur alleine kommen“. Also wo man sagt „man schickt den anderen“, das ist schwierig, weil die Erfahrung ist, dass nie einer alleine die Verantwortung trägt. Es gibt nicht den Schuldigen, jeder trägt einen Teil der Verantwortung. Jeder hat anteilig Verantwortung dafür, wie es gerade ist. Das ist immer sehr schwierig, wenn man sagt „das ist unsere Beziehung, aber nur du hast Schuld, deswegen musst auch nur du hingehen“. Das ist doch die gemeinsame Beziehung.
Zur Hochzeit sagt man ja auch nicht „du hast mehr Bock auf die Hochzeit, geh‘ alleine hin“. Also das ist irgendwie Quatsch. Also das ist ein schwieriger Fall.
Verweigerung gegenüber einem Einzelcoaching
Und auch innerhalb der Paartherapie ist das ein Problem, wenn wir an gewisse Grenzen stoßen, weil Prägung aus der Vergangenheit in die Beziehung hineinspielen und einer von beiden sagt „ich möchte auf keinen Fall in ein Einzelcoaching gehen und das, was die Beziehung belastet, in diesem Einzelcoaching lösen“. Also wenn dieser Zusammenhang ausgeschlossen wird, das ist auch immer schwierig da dann irgendwie rauszukommen. Dann macht eine Paartherapie keinen Sinn.
Auswahl der falschen Paartherapeutin / des falschen Paartherapeuten
Dann gibt es vielleicht noch natürlich spezifische Gründe, warum man sagen kann „bei einem speziellen Paartherapeuten macht es keinen Sinn“. Wenn jemand zum Beispiel überhaupt keinen Bock hat auf irgendwelche Übungen, Vertrauensübungen, Körperübungen und diese Sachen, dann gibt es vielleicht Paartherapeuten, wo es gar keinen Sinn macht.
Wenn jemand sagt „ich kann mir nicht vorstellen, dass die zwei jungen Typen von den Lebensidealisten mit Mitte 30 schon wissen, wie Beziehungen vernünftig laufen, da muss man noch Mitte 50 sein, um die Erfahrungen gesammelt zu haben“. Wenn das so ein Glaubenssatz ist, dann ist man bei uns vielleicht nicht genau richtig. Dann gibt es wiederum andere die sagen „cool, die sind Mitte 30, die stehen voll im Leben, die haben auch ein Kind und bauen ein Unternehmen auf, haben ähnliche Themen wie wir, da passt das vielleicht noch vom Lebenslauf (wenn man sagt Ina hat studiert, Florian nicht, der hat ein Unternehmen gegründet und so weiter)“. Dann ist das eher so, dass man sagt, dass das vielleicht da matcht.
Da muss man halt auch gucken, dann schließt sich vielleicht der ein oder andere Paartherapeut oder die andere Methodik aus. Das muss auch von der Sympathie passen und deswegen ist es ist uns auch sehr wichtig so ein Kennenlerngespräch zu haben.

Können wir als Paartherapeuten eine Prognose in Bezug auf die Paartherapie abgeben?
Also es gibt Gründe, warum sich eine Paartherapie auf jeden Fall noch lohnt. Aber es gibt einfach auch Situationen, wo man sagt „okay, schwierig“, da sollte man das gut überdenken. Was ich aber auf jeden Fall auch interessant finde, ist einmal die Frage, die mir jemand gestellt hat beim Kennenlerngespräch. Diese war, ob ich auch klar sagen würde als Rückmeldung, wenn ich jetzt das Gefühl habe, dass wird sich bei denen nicht lohnen. Also ob wir auch Paare ablehnen und sagen würden „nee, lohnt sich bei euch eh nicht oder so“. Also eine Prognose.
Das machen wir, nur ein bisschen anders, als dass man sich das vorstellt. Nämlich in der Form, dass wir sagen „aus unserer Sicht und auch wie wir vorgehen in unserer Methodik, haben wir einen Punkt erreicht, wo wir als Paar gerade nicht weiterkommen, wo es gebraucht wird, dass einer oder beide etwas im Einzelcoaching lösen, um an der Stelle weiter voranzukommen“. Wir würden sozusagen einmal so die Grundlagen erklären, was wichtig wäre, auf was sie sich einlassen müssten, um sozusagen mit uns zu starten.
Aber wenn das erfolgt, wenn sie sagen sie sind offen dafür, dann würden wir keinen ablehnen, weil wir von vornherein uns kein Urteil nach 30 Minuten wagen würden zu geben und zu sagen „wir urteilen über eure Beziehung“. Das machen wir auf jeden Fall nicht. Das passiert eher so im Coaching-Prozess genau, dass einfach, wenn jemand an gewissen Steps nicht weiter machen möchte (was dann ja okay ist), dann kommen wir halt irgendwann vielleicht nicht weiter. Das ist dann okay, das ist ja auch eine Entscheidungssache. Dann passt vielleicht unsere Methodik nicht, das kann ja sein. Oder man findet nochmal andere Wege. Oder man wird doch offen dafür, es gibt verschiedene Varianten.
Das könnt ihr tun, wenn ihr im Hinblick auf die Paartherapie unsicher seid
Das wichtige ist denke ich, dass ihr Unsicherheiten offen aussprecht. Denn wenn ihr halt unsicher seid, ob eine Paartherapie Sinn macht oder nicht, oder da Gefühle wie Scham dahinterstecken oder andere, dass ihr das offen versucht miteinander zu kommunizieren und dafür eine Lösung findet. Denn was halt auch ein Punkt ist, ist dass sehr viele schon darüber sprechen und das dann abgeblockt wird und dann aber 1-2 Jahre später der Punkt kommt, wo das dann losgeht. Das ist auch immer so ein doofer Moment, wenn dann jemand da sitzt und sagt „endlich machst du das, vor 2 Jahren habe ich schon gesagt, wir hätten das machen sollen, wir hätten uns das die letzten 2 Jahre ersparen können“.
Vor allen Dingen, wenn wir dann starten und dann die Methodik erklären, wenn wir so in die Tiefe gehen, wie so eine Konfliktspirale entsteht, was die verändert, wie man sie löst, wo dann viele sagen „Mist, wenn wir früher da gewesen wären, hätten wir uns so viel ersparen können“, dann kommt nochmal so ein Vorwurf „hättest du dich 2 Jahre früher darauf eingelassen, dann wären wir auch schon früher hier gewesen, ich habe doch gesagt, dass wir das brauchen“. Das entsteht. Also dann einfach die Initiative ergreifen, Erstgespräch nutzen, das ist bei vielen Paartherapeuten – wie bei uns auch – kostenfrei.
So verläuft das Kennenlernen mit den Lebensidealisten
Man kann uns kennenlernen, man kann Lukas und Nike, die bei uns mit coachen, kennenlernen – je nachdem, wer gerade zur Verfügung steht und Zeit hat, kann man den jeweiligen Coach / Coachin kennenlernen. Man kann schauen: Matcht das mit der Sympathie? Passt das mit der Methodik? Fühle ich mich hier im Raum wohl oder fühle ich mich im Online-Coaching-Setting wohl, in dem ich gerade bin? Möchte ich einfach starten? In den 30 Minuten bekommt man eigentlich ein sehr gutes Gefühl dafür, ob das matcht oder nicht.
Dann ist bei uns auch der Staat immer noch ziemlich entspannt, weil wir eigentlich bei uns so einen Popcorn-Kinostart machen. Die erste Stunde ist eigentlich davon geprägt, dass wir euch im Detail zeigen: Wie entstehen emotionale Verletzungen und Konflikte? Was verändern die in euch? Warum entsteht dass, das ihr später bei Kleinigkeiten emotional werdet und hoch geht? Und wie könnt ihr das Ganze nachhaltig lösen? Dort entstehen ganz viele Impulse und Aha-Momente. Ihr seid eigentlich erstmal dabei und könnt euch selbst reflektieren, zuhören und vielleicht mal die eine oder andere Frage stellen.
Nach dem Kennenlernen habt ihr die Möglichkeit, mit der Paartherapie zu beginnen
Das heißt, wenn man das mal zusammenfasst, dann habt ihr die ersten 90 Minuten – zumindest bei uns – ein sehr entspanntes Ankommen und könnt dann sehr fundiert entscheiden (nach diesen 90 Minuten): Wollt ihr das machen oder nicht? Weil ihr bei uns halt zumindest in dem Paartherapie-Kontext keinen festen Rahmen bucht. Ihr macht dann die erste Stunde, habt dann vielleicht Summe X bezahlt (aktuell sind es 130€ oder 150€, die ihr dann zahlt) und danach kennt ihr uns, ihr kennt die Methodik (das ist sehr fundiert, wie diese ganzen Sachen entstehen) und könnt eine super Entscheidung treffen, ob das zu euch passt oder nicht. Wenn ja, dann macht ihr den nächsten Termin (und nicht fünf Termine auf einmal oder so) und wenn nein, dann mach ihr keinen neuen Termin.
Und auch mitten im Prozess könnt ihr jederzeit sagen „war ganz nett mit euch, aber irgendwie passt das doch nicht oder die Wege haben sich verändert“. Ihr könnt dann jederzeit beenden und müsst nicht zehn Termine auf einmal buchen oder irgendetwas. Das ist halt ganz entspannt. Genau, die ersten 30 Minuten, um das nochmal so klar hervorzugehen, sind ja kostenlos vom Kennenlernen. Also da geht ihr sowieso kein Risiko ein.
Unser Fazit
Grundsätzlich zusammengefasst würde ich sagen: Eine Paartherapie macht in den überwiegenden Fällen Sinn, eigentlich ab dem Moment, wo mir das erste Mal das Wort „Paartherapie“ in den Sinn kommt, macht es Sinn das auch zu tun. Das ist meistens der Punkt, wo man schon Dinge probiert hat und irgendwie nicht mehr weiter weiß.
Wir sind immer sehr dankbar darüber, wenn Paare zu uns kommen, die sagen „wir kommen zu euch, uns geht es eigentlich ziemlich gut miteinander, aber wir haben 2-3 Themen, da hakt das, die wollen wir ganz gerne lösen, damit das gar nicht erst zu einer größeren Konfliktspirale führt“. Da können wir eigentlich nur applaudieren und sagen „das ist so gut, ihr jetzt kommt, in 5-6 Jahren wäre das an einem ganz anderen Punkt, denn diese 2-3 Kleinigkeiten, die ihr jetzt habt, die werden sich steigern in den meisten Fällen, der Stein wird ins Rollen gebracht“. Natürlich ist das Leid noch nicht so groß an der Stelle, man sieht das vielleicht nicht. Vielleicht weiß man auch gar nicht, dass diese Dinge sich dahin entwickeln können und macht es deswegen nicht.
Aber je früher ihr kommt und je früher ich euch dafür entscheidet, desto besser. Denn am Ende wird es auch in jedem Fall günstiger, man braucht weniger Termine, man hat weniger Leid. Es ist nur gut, das frühzeitig anzugehen.
Also wenn ihr bis jetzt immer noch zugehört habt und überlegt so etwas anzugehen, aber unsicher seid, ob das jetzt in eurem individuellen Fall noch Sinn macht, meldet euch einfach gerne bei uns. Wir beraten euch da auch gerne und schnacken mal darüber, wie die Situation so aussieht. Ansonsten hören wir uns beim nächsten Mal. Bis zur nächsten Folge, ciao!