Richtig Feedback geben in der Beziehung: So klappt es!

Liebevoll verfasst von
Florian
vom
7. Oktober 2024

Feedback ist ein integraler Bestandteil unseres täglichen Lebens, besonders in Partnerschaften. Jeden Tag geben wir einander Rückmeldungen, sei es in kleinen Alltagssituationen, bei Verhaltensweisen oder in festgefahrenen Routinen. Doch obwohl Feedback so allgegenwärtig ist, stellt es für viele Paare eine große Herausforderung dar. Allzu oft wird Feedback als Kritik wahrgenommen, die negative Gefühle auslöst. Diese Kritik kann verletzend wirken, was dazu führt, dass der andere in die Defensive geht und sich emotional verschließt.

Die Folge ist, dass das Feedback nicht das gewünschte Ziel erreicht. Statt zur Verbesserung beizutragen oder Verständnis zu fördern, verschlechtert es die Kommunikation und das gegenseitige Vertrauen. Viele Paare wissen einfach nicht, wie sie Feedback geben können, so dass es konstruktiv ist und zu positiven Veränderungen führt. Es fehlt das Wissen und die Fähigkeit, Feedback in einer Weise zu formulieren, die weder verletzt noch abgelehnt wird.

Als Paartherapeuten und Coaches haben wir die Erfahrung gemacht, dass viele Paare die Kunst des Feedbackgebens erst in einem Coaching-Prozess erlernen. Fast niemand beherrscht intuitiv die richtige Methode. Wie kann man also der Partnerin oder dem Partner mitteilen, was einen stört oder bewegt, ohne dass dies zu Konflikten führt? Wie kann man ehrlich sein und trotzdem eine konstruktive Atmosphäre schaffen, in der das Feedback nicht nur gehört, sondern auch angenommen wird?

In diesem Artikel wollen wir euch zeigen, wie ihr Feedback richtig geben könnt– auf eine Weise, die die andere Person erreicht und von ihr nicht als Kritik, sondern als wertvolle Rückmeldung wahrgenommen wird. Wir werden euch eine wirksame Methode an die Hand geben, die dabei hilft, das Gesprächsklima zu verbessern und Feedback so zu formulieren, dass es wirklich ankommt und zu einer positiven Veränderung führt.

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Florian
Lebensidealisten Gründer, ausgebildeter Coach und Mediator
Florian ist der Gründer der Lebensidealisten. Als Unternehmer, Ehemann und Vater kennt er die vielseitigen Herausforderungen, die im stressigen Alltag auftreten können. Er weiß, wie ihr wieder mehr Energie und Power erhaltet und eure Partnerschaft auf das nächste Level bringt.

Was ist Feedback und was bedeutet "Feedback geben"?

Feedback ist ein wesentlicher Bestandteil zwischenmenschlicher Kommunikation, der oft missverstanden oder falsch eingesetzt wird. Im Kern ist Feedback eine Rückmeldung, die wir einer anderen Person zu ihrem Verhalten, ihren Handlungen oder ihren Äußerungen geben. Es dient dazu, die Wahrnehmung und die Auswirkungen dieses Verhaltens auszusprechen, damit die andere Person ihre Handlungen besser verstehen und gegebenenfalls anpassen kann.

Viele Menschen - insbesondere diejenigen, die in ihrer Kindheit wenig darüber gelernt haben, was Kommunikation und Feedback wirklich bedeuten - haben Schwierigkeiten damit, Feedback richtig zu verstehen und zu geben. In solchen Fällen wird Feedback häufig als Vorwurf, Kritik oder sogar als Angriff auf die eigene Person wahrgenommen. Anstatt als hilfreiche Rückmeldung zu dienen, die zur Weiterentwicklung anregen soll, löst es negative Gefühle aus und führt zu Missverständnissen oder Abwehrhaltungen.

Als Paartherapeuten wissen wir: Ein zentrales Problem beim Feedback geben ist, dass Feedback oft auf der Identitätsebene transportiert wird, anstatt sich auf die Verhaltensebene zu beschränken. Das bedeutet, dass die Person das Feedback nicht als Beschreibung einer bestimmten Handlung oder eines bestimmten Verhaltens versteht, sondern als Bewertung ihrer gesamten Persönlichkeit. Dies kann schnell verletzend wirken und dazu führen, dass die eigentliche Botschaft des Feedbacks verloren geht.

Es ist wichtig, Feedback klar von Forderungen, Erwartungen, Vorwürfen und anderen verwandten Begrifflichkeiten zu unterscheiden:

  • Feedback ist eine Rückmeldung zu einem Verhalten oder einer Äußerung mit dem Ziel, Verständnis und Verbesserung zu fördern.
  • Eine Forderung ist eine klare Anweisung oder Erwartung, dass eine bestimmte Handlung ausgeführt wird.
  • Eine Erwartung ist die Annahme, dass jemand ein bestimmtes Verhalten zeigen wird, oft ohne es direkt auszusprechen.
  • Kritik ist eine negative Rückmeldung, die Schwächen oder Fehler in einem Verhalten aufzeigen soll.
  • Ein Vorwurf ist eine negative Bewertung oder Anschuldigung, die meist Schuldzuweisungen impliziert.

„Feedback geben“ bedeutet also, eine Rückmeldung so zu formulieren, dass sie als hilfreiche und wertschätzende Information verstanden wird. Es geht darum, dem anderen gegenüber zu beschreiben, wie sein Verhalten wahrgenommen wird und welche (Basis-)Gefühle es hervorgerufen hat, ohne dabei Vorwürfe zu erheben oder die Person selbst in Frage zu stellen. Richtiges Feedback bleibt auf der Verhaltensebene und wird nicht auf die Identitätsebene übertragen, was entscheidend dafür ist, dass es positiv aufgenommen und als Chance zur Verbesserung genutzt werden kann.

Wenn Feedback nicht richtig gegeben oder angenommen wird, bleibt automatisch auch die Möglichkeit zur Verhaltensänderung aus. Dies führt oft dazu, dass sich Missverständnisse und ungelöste Probleme anstauen, was letztendlich in eine Konfliktspirale und emotionale Verletzungen münden kann. Rechtzeitig und konstruktiv Feedback zu geben und zu empfangen, ist daher entscheidend, um Eskalationen zu vermeiden und eine positive Entwicklung in der Beziehung zu fördern.

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Florian und Ina
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Typische Probleme, wenn Feedback geben in der Beziehung zur Herausforderung wird

In vielen Beziehungen ist die fehlende Fähigkeit, Feedback geben oder Feedback annehmen zu können, eine zentrale Ursache für wiederkehrende Streitigkeiten. Wenn keine Verhaltensänderungen möglich sind und Feedback stets als Kritik oder Vorwurf empfunden wird, beginnen sich Kleinigkeiten anzustauen. Diese ungeklärten und unausgesprochenen Frustrationen führen oft zu einer sich intensivierenden Konfliktspirale, die das Zusammenleben belastet.

Mit der Zeit stellt sich dann häufig bei einem oder auch beiden Partnern eine gewisse Form der Resignation ein: Gespräche werden immer oberflächlicher, und die Bereitschaft, wichtige Themen anzusprechen, schwindet. Der Gedanke „ich sage lieber nichts mehr, ansonsten kommt es wieder zum Streit“ wird zur neuen Normalität. Selbst wenn es nur um scheinbare Kleinigkeiten geht, vermeiden beide das Gespräch, aus Angst vor erneuten Eskalationen. Das "Totschweigen" ist die neue Überlebensstrategie.

Diese unterdrückten Spannungen können sich auch in körperlichen Symptomen äußern. Ein schlecht verlaufenes Gespräch am Abend auf dem Sofa kann zu einem endlosen Gedankenkarussell führen, das Kopfschmerzen oder Schlaflosigkeit verursacht. Vielleicht merkt ihr aber auch ab und zu das Gefühl, als würde Hitze aufsteigen oder ein Stich ins Herz treffen. Dies führt zu emotionaler Distanzierung, Trauer und Wut. Gerade dadurch, dass entstandene emotionale Verletzungen nicht korrekt gelöst werden und ihr als Paar immer tiefer in die Konfliktspirale geratet, bleiben die unguten Gefühle dauerhaft bestehen.

Mit der Zeit entsteht der Gedanke, dass man als Paar einfach nicht richtig kommunizieren kann. Die ständige Frustration und das Gefühl, nicht verstanden zu werden, werfen die Frage auf, ob die Beziehung noch Zukunft hat. In manchen Fällen kann dies sogar ein Trennungsgrund sein, wenn keine Lösung für die Kommunikationsprobleme gefunden wird. Dann entscheidet man sich dafür die Beziehung zu beenden, da man keine Hoffnung oder Veränderungsmöglichkeit mehr sieht - auch wenn man die Themen im Rahmen einer Paartherapie effektiv und zeitnah hätte lösen können.

Unwirksame Ansätze, um besser Feedback geben und annehmen zu können

Viele Paare stoßen auf Schwierigkeiten, wenn es darum geht, Feedback in ihrer Beziehung konstruktiv zu gestalten. Als Paartherapeuten erleben wir es sehr oft, dass sich Paare im Internet über verschiedene Vorgehensweisen und Methoden zum Thema Feedback belesen. Dies ist grundsätzlich auch kein schlechter Ansatz – sich mit einem Thema auseinanderzusetzen, ist immer ein guter Schritt, um zu stimmigen Lösungen zu finden. Doch leider sind die Ansätze, die im Netz gefunden werden, häufig kritisch zu betrachten und erweisen sich in der Praxis nicht als so effektiv, wie erhofft.

Oft werden dann zunächst einmal verschiedene Lösungsansätze ausprobiert, die jedoch nicht die gewünschte Wirkung erzielen. Diese Ansätze sind zwar gut gemeint, führen aber in vielen Fällen nicht zu einer Verbesserung der Kommunikation. Im Folgenden werden drei solcher Ansätze näher beleuchtet, die viele Paare in ihrer Kommunikation eher behindern als fördern. Wir möchten diese für euch kurz erläutern, damit ihr wisst, worauf es ankommt und welche Methoden womöglich nicht so wirksam sind, wie sie euch zunächst erscheinen.

<i class="fa-light fa-lightbulb-on"></i> Ein Hinweis: Die in den folgenden Abschnitten beschriebenen Ansätze sind Vorgehensweisen, von denen Paare uns im Coaching berichten und die sie genutzt haben, bevor sie zu uns in die Paartherapie gekommen sind. Die Ansicht, die wir hierzu teilen, basiert alleinig auf unserer persönlichen Sichtweise. Wenn eine bestimmte Methode für ein Paar jedoch gut funktioniert und zu positiven Veränderungen führt, obwohl wir sie als wenig erfolgversprechend einstufen, dann freuen wir uns sehr für euch und ermutigen euch, diese Methode beizubehalten. Es geht nicht darum, eine Methode grundsätzlich abzulehnen, sondern darum, die Ansätze kritisch zu prüfen und gegebenenfalls anzupassen, um die Kommunikation nachhaltig zu verbessern.

Feedback nach "bewährten" Methoden aus dem Internet geben

Es gibt zahlreiche Methoden, die im Internet als Lösung für bessere Kommunikation angepriesen werden. Zu diesen gehören Techniken wie die Sandwich-Methode, bei der Kritik zwischen zwei positiven Aussagen verpackt wird, oder die SAG ES-Methode, die darauf abzielt, spezifisch, affirmativ und gewaltfrei zu kommunizieren. Viele Paare versuchen, diese Methoden anzuwenden, stoßen dabei jedoch oft auf das gleiche Problem: Das Feedback wird trotz dieser Techniken immer noch als Kritik empfunden und kommt nicht richtig bei der Partnerin oder dem Partner an. Anstatt die Kommunikation verbessern zu wollen, fühlen sich die Paare dann häufig eher missverstanden oder hilflos, da auch die im Internet vermittelte Methode einfach keine Wirkung erzielt.

Feedback immer sofort geben, auch wenn die Situation unstimmig ist

Ein weiteres häufiges Problem besteht darin, Feedback sofort zu geben, unabhängig von der emotionalen Verfassung der Beteiligten. Viele Paare glauben, dass es wichtig ist, Kritik direkt auszusprechen, um Missverständnisse sofort zu klären. Doch wenn das Feedback in einem emotional aufgeladenen Moment gegeben wird, ist die Bereitschaft, es anzunehmen, oft nicht vorhanden. Gleichermaßen ist Feedback geben und annehmen nicht ratsam, wenn ihr Zeitdruck habt, eure Kinder in unmittelbarer Nähe sind oder ihr gerade nicht genug Energie für das Gespräch aufbringen könnt.

Anstatt konstruktiv zu sein, wird das Feedback dann schnell zum Auslöser für einen Streit. In solchen Momenten ist es besser, zunächst die Emotionen abklingen zu lassen und das Gespräch in einer ruhigeren, weniger konfrontativen Atmosphäre zu führen. Vereinbart hierfür gerne einfach einen Termin, damit ihr beide die Klarheit habt, wann es zum Feedbackgespräch kommen wird.

Ich-Botschaften als einziges Mittel verwenden

Ich-Botschaften gelten als ein guter Ansatz, um persönliches Feedback zu geben, das nicht anklagend wirkt. Sie helfen, das eigene Empfinden darzustellen, ohne dem anderen die Schuld zuzuschieben. Doch wenn dieser Ansatz der einzige ist, der in eurer Beziehung verwendet wird, reicht das nicht aus, um tiefere Kommunikationsprobleme zu lösen. Oft wird zwar Feedback gegeben, aber der Schritt der Annahme – also wie der Empfänger mit dem Feedback umgeht – bleibt aus oder wird nicht richtig durchgeführt. Außerdem bleibt auch die Beschreibung der entstandenen Gefühle dadurch häufig auf der Stecke.

harmonisches paar im wohnzimmer

Feedback geben und Feedback annehmen lernen: So funktioniert es!

Feedback ist ein sehr wichtiger Bestandteil eurer Beziehung, der dazu beiträgt, Missverständnisse zu klären und das Zusammenleben zu verbessern. In vielen Partnerschaften gibt es jedoch Schwierigkeiten beim Geben und Annehmen von Feedback, was oft zu Konflikten und Frustrationen führt.

Um konstruktives Feedback erfolgreich in der Beziehung zu integrieren, ist es zunächst einmal entscheidend, ein stabiles Beziehungsfundament zu haben. Falls bereits eine Konfliktspirale mit vielen emotionalen Verletzungen entstanden ist, sollte diese zuerst nachhaltig von euch gelöst werden, bevor ihr euch dem Thema “Feedback” widmet. Für diesen entscheidenden Schritt würden wir euch zur Arbeit mit der SystemEmpowering Methode raten, da ihr hierdurch effektiv und nachhaltig an eurer Partnerschaft arbeitet und keine oberflächliche Harmonie schafft, sondern in der Tiefe eine stabile Zufriedenheit generiert. Gerne begleiten wir euch auch in der Paartherapie intensiv bei diesem wichtigen Schritt.

In den folgenden Abschnitten beschreiben wir für euch in der Tiefe, wie ihr Feedback geben und Feedback annehmen könnt. Im ersten Abschnitt konzentrieren wir uns auf eine effektive Methode, durch die ihr konstruktives Feedback geben könnt, das nicht nur klar und verständlich ist, sondern auch die Beziehung stärkt und nicht in einem Vorwurf endet. Im darauffolgenden Abschnitt beleuchten wir, wie ihr dieses ausgesprochene Feedback annehmen könnt, um die Rückmeldung anzuerkennen und für eine stimmige Veränderung in der Zukunft zu sorgen.

Feedback geben

Um Feedback effektiv zu geben, ist eine wertschätzende Haltung von entscheidender Bedeutung. Diese Haltung stellt sicher, dass das Feedback nicht als Angriff, sondern als hilfreiche Rückmeldung wahrgenommen und auch ausgesprochen wird. Was es noch braucht, um ein Feedback stimmig auszugestalten und zu kommunizieren, haben wir hier für euch zusammengefasst:

  1. Wertschätzende Haltung: Beginnt das Gespräch mit einer positiven und respektvollen Einstellung. Dies fördert eine offene Atmosphäre, in der sich eure Partnerin oder euer Partner nicht angegriffen fühlt. Zeigt Anerkennung für die Bemühungen und das Engagement der anderen Person, auch wenn dabei ungute Gefühle entstanden sein sollten oder ihr euch etwas anders vorgestellt hättet.
  2. Verhalten beschreiben: Konzentriert euch auf konkrete Verhaltensweisen, die ihr ansprechen möchtet. Vermeidet Verallgemeinerungen oder persönliche Angriffe. Statt „du bist immer so unordentlich“ sagt lieber „mir ist aufgefallen, dass die Dinge nach dem Kochen oft nicht aufgeräumt werden“.
  3. Entstandene Gefühle beschreiben: Teilt eure eigenen Gefühle und Reaktionen auf das Verhalten eurer Partnerin oder eures Partners mit. Dies hilft, die persönliche Dimension der Rückmeldung klarzumachen, ohne den anderen zu beschuldigen. Zum Beispiel: „Wenn die Küche nach dem Abendessen unaufgeräumt bleibt, fühle ich mich unwohl und auch gestresst, weil ich dann am nächsten Morgen zusätzliche Arbeit habe.“
  4. Ausblick auf die Zukunft geben: Schließt das Feedback mit einem Ausblick auf mögliche Lösungen oder Verbesserungen ab. Dies gibt der anderen Person eine klare Vorstellung davon, was sich ändern könnte und wie die Situation für euch stimmiger gewesen wäre. Beispielsweise: „Vielleicht können wir gemeinsam einen Plan erstellen, um die Küche nach dem Kochen aufzuräumen.“

Neben dieser Vorgehensweise, durch die ihr eurer Partnerin oder eurem Partner ein stimmiges Feedback geben könnt, ist natürlich auch der Zeitpunkt überaus entscheidend. Denn auch wenn das Feedback mit dieser Vorgehensweise nicht mehr zu einem Streit führt, sollte der Rahmen für euer Gespräch trotzdem passend sein. Wir würden euch immer empfehlen, die Bereitschaft der jeweils anderen Person zu erfragen. Das ist essenziell, damit ihr beide auf Augenhöhe kommunizieren könnt. Ist die Bereitschaft gerade nicht vorhanden (z.B. weil ihr wenig Zeit habt, die Ressourcen fehlen oder man gerade erst nach Hause gekommen ist), dann könntet ihr einen Termin für euer Gespräch vereinbaren.

Feedback annehmen

Das Annehmen von Feedback ist ebenso wichtig wie das Geben. Es erfordert eine offene und wertschätzende Haltung, um die Rückmeldung als Chance zur Verbesserung zu nutzen. Ist diese Haltung nicht gegeben, verfallt ihr beide wahrscheinlich recht schnell in eine Position, aus welcher heraus ihr euch verteidigt und defensiv agiert. Das ist nicht das Ziel, wenn es darum geht Feedback zu geben und anzunehmen. Wie ihr stattdessen vorgehen könnt, um das Feedback annehmen und anerkennen zu können, seht ihr hier:

  1. Wertschätzende Haltung: Geht das Feedback mit der gleichen respektvollen und offenen Haltung an, wie ihr es beim Geben erwartet. Zeigt eurer Partnerin oder eurem Partner, dass ihr ihre bzw. seine Rückmeldung ernst nehmt und bereit seid, daran zu arbeiten.
  2. Aufmerksam zuhören und aussprechen lassen: Hört eurer Partnerin oder eurem Partner aufmerksam zu, ohne sie oder ihn zu unterbrechen. Zeigt Interesse und Verständnis für das, was gesagt wird. Es ist wichtig, dass die andere Person das Gefühl hat, dass ihre Rückmeldung gehört und berücksichtigt wird. Vermeidet es außerdem, euch zu rechtfertigen. Dies wird im gesamten Prozess in keiner Weise gebraucht.
  3. Verantwortung übernehmen: Wenn die andere Person ihre Sichtweise sowie die entstandenen unguten Gefühle beschrieben hat, könnt ihr Verantwortung für euer Verhalten übernehmen. Wenn es angebracht ist, entschuldigt euch aufrichtig. Dies zeigt, dass ihr die Rückmeldung sowie das entstandene Leid seht und es anerkennt.
  4. Verhalten mit neuem Wissen in Aussicht stellen: Wenn ihr möchtet, könnt ihr außerdem in Aussicht stellen, wie ihr euer Verhalten auf der Grundlage des erhaltenen Feedbacks ändern möchtet. Dies zeigt der anderen Person, dass ihr die Rückmeldung in die Tat umsetzen möchtet und nicht noch einmal für diese unguten Gefühle verantwortlich sein möchtet. Beispielsweise: „Ich werde beim nächsten Mal darauf achten, die Küche nach dem Kochen aufzuräumen, damit du dich nicht gestresst fühlst.“

Wenn ihr das Feedback annehmen konntet, dann ist der Prozess zunächst einmal abgeschlossen. Wir laden euch beide ein nun einmal zu prüfen, welche Wirkung diese neue Vorgehensweise bei euch gemacht hat. Habt ihr eure Ansichten äußern können, ohne dass es zum Streit gekommen ist? Und war es möglich, dass ihr das Feedback nicht auf Identitätsebene, sondern auf Verhaltensebene aussprechen konntet? Wenn ihr diese Fragen mit einem “ja” beantworten könnt, dann seid ihr auf einem sehr guten Weg. Gebt dem Prozess dennoch etwas Zeit und Raum. Erfahrungsgemäß kann es ein bisschen dauern, bis man die neue Methode wirklich verinnerlicht und sie nutzt, ohne darüber nachzudenken.

Feedback geben und Feedback annehmen - Ein Beispiel

Ihr wisst bereits, wie ihr vorgehen könnt, um eurer Partnerin oder eurem Partner ein Feedback zu geben oder es entsprechend anzunehmen. Das nachfolgende Beispiel soll noch einmal zeigen, wie diese Vorgehensweise im Alltag erfolgen könnte. Es geht um ein Haushaltsbeispiel:

Anna: Hey Matthias, bist du gerade offen für ein Feedback?
Matthias: Klar, worum geht es denn?
Anna: Du hast den Müll heute nicht mit nach unten genommen. Das hat bei mir Bauchschmerzen und Unwohlsein ausgelöst. Bitte nimm' den Müll das nächste Mal mit, wenn du nach draußen gehst. Wäre das in Ordnung für dich?
Matthias: Danke, dass du mir das Feedback gibst. Es ist stimmig und verständlich für mich. Nächstes Mal nehme ich den Müll direkt mit.

In diesem Beispiel wird das Feedback direkt, konkret und respektvoll formuliert. Anna beschreibt das Verhalten, teilt ihre Gefühle mit und bietet eine klare Bitte für die Zukunft an. Matthias zeigt Verständnis und Bereitschaft zur Veränderung, was zu einer positiven und produktiven Kommunikation beiträgt. Beide können die unguten Gefühle sofort lösen und das Thema hinter sich lassen.

Unser Fazit

Viele Paare lernen im Laufe ihrer Beziehung nach und nach, wie sie richtig Feedback geben und auch Feedback annehmen können, ohne dass es zu einer emotionalen Verletzung kommt. Allerdings stehen auf diesem Weg nicht selten viele Hindernisse, die es zuerst einmal zu meistern gilt. Damit ihr schnell lernen könnt, wie man ein Feedback richtig geben und annehmen kann, haben wir euch in diesem Beitrag eine besonders wirksame Vorgehensweise dargestellt. Dies ist auch der Ansatz, den unsere Paare in der Paartherapie kennenlernen und in ihren Alltag integrieren. Sie berichte regelmäßig, dass die Kommunikation dadurch noch einfacher geworden ist und es zu weniger Konfliktsituationen kommt.

Ihr möchtet noch mehr zum Thema “Kommunikation in der Beziehung” erfahren? Dann schaut doch einfach mal in unserem Blog auf der Website vorbei. Dort haben wir schon zahlreiche Artikel mit vielen passenden Inhalten für euch vorbereitet, die ihr euch gerne ansehen könnt. Falls ihr lieber Podcast hört, seid ihr auch da bei uns richtig. In unserem Lebensidealisten-Podcast sprechen wir wöchentlich über spannende Themen rund um die Paarbeziehung und berichten aus unserem abwechslungsreichen Alltag als Paartherapeuten und Coaches. Falls das für euch interessant klingt und ihr gerne direkt mit uns zusammen an eurer Beziehung arbeiten möchtet, dann tragt euch für das kostenlose telefonische Erstgespräch ein. Wir freuen uns auf euch!

Wer sind die Lebensidealisten?
Die Lebensidealisten sind zertifizierte Paartherapeuten und Empowerment Coaches. Wir begleiten euch auf dem Weg zu eurer Wunschbeziehung. Bereits mehr als 1000 Paare haben mit uns Affären, Konflikte und anderen Krisen verarbeitet und führen nun einen harmonischen Alltag voller Energie, Leichtigkeit und Glück.
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Wir sind Ina und Florian, die Gründer der Lebensidealisten. Wir durften bereits weit über 1.000 Paare auf dem Weg zu einer harmonischeren und glücklicheren Beziehung begleiten. Mithilfe der SystemEmpowering Methode lösen wir dabei immer wieder gezielt emotionale Verletzungen und ungute Gefühle auf.
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