Wenn man eine multikulturelle Beziehung führt, stellen die Unterschiede zwischen den beiden Kulturen anfangs meist noch gar keine Hürde dar. Doch nach gewisser Zeit kann es durchaus hier und da auch zu Unstimmigkeiten und Konflikten kommen, wenn die unterschiedlichen Sitten nicht so richtig zusammenpassen. Kulturelle Differenzen können in verschiedenen Bereichen aufkommen. In Ausdrucks- und Verhaltensweisen, bei Gewohnheiten, Wertvorstellungen oder der Religion. Auch der Umgang mit Sexualität und Geschlechterrollen ist oftmals sehr unterschiedlich in verschiedenen Kulturen.
In der Beziehung treffen dann gegensätzliche Blickwinkel aufeinander. Die andere Kultur erscheint einem dann manchmal nicht nachvollziehbar. Es entstehen Missverständnisse und Konflikte, weil zum Beispiel das Verhalten an gewissen Punkten unterschiedlich verstanden wird und die eigenen Grenzen überschritten werden (auch wenn das nicht beabsichtigt ist). Manchmal begegnen sich nun einmal zwei grundverschiedene Sichtweisen.
Diese können in der Beziehung eventuell auch zu Einschränkungen führen. Das kann zum Beispiel durch Äußerungen des Partners geschehen. Ein Satz ähnlich wie “Ich möchte nicht, dass du … machst!” reicht hier schon aus, um dem anderen ein ungutes Gefühl zu geben. Wenn man dem Partner oder der Partnerin sogar Dinge verbietet, liegt das natürlich nochmal schwerer auf den Schultern. Daraus kann sich eine dauerhafte Unzufriedenheit entwickeln, da man seine eigenen Werte nicht so ausleben kann, wie man es gerne möchte und auch braucht.
Um hier eine Lösung zu finden kann man sich im ersten Schritt natürlich Wissen über die andere Kultur aneignen und recherchieren, ob bestimmte Verhaltens- oder Sichtweisen ein fester Bestandteil der jeweiligen Kultur sind oder ob das vielleicht nur bei dem Partner oder der Partnerin oder in der Familie der Fall ist. So kann man die Situation nochmal besser einschätzen. Auch ist es wichtig, einmal intensiv zu reflektieren, was einem überhaupt selbst wichtig ist und welche Werte man hat. Darüber kann man sich dann mit dem Partner oder der Partnerin austauschen.
In diesem Rahmen könnt ihr euch daran machen, entstandene emotionale Verletzungen gemeinsam auflösen. Ihr könnt euch fragen, wann das erste Mal ein ungutes Gefühl in Bezug auf die kulturellen Differenzen entstanden ist und gemeinsam analysieren, was hier der Auslöser war. Mit diesem Wissen könnt ihr Leid anteilig zurücknehmen und euch dafür entschuldigen. Es hilft in dieser Situation auch, dem Partner oder der Partnerin einen Aublick zu geben, wie man in Zukunft stattdessen handeln würde oder was man aus dieser Erfahrung mitnimmt.
Auch die Bereitschaft, ungewohnte Merkmale des anderen zu tolerieren ist in diesem Zusammenhang sehr bedeutend. Jedenfalls solange die eigenen Grenzen nicht überschritten und man eingeschränkt wird. Ihr könnt für euch selbst prüfen, welche Veränderungen für euch selbst stimmig sind und versuchen, gemeinsam eine Lösung zu finden.
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