Verlustangst und Bindungsangst
Spricht man von Verlustangst, meint das die Angst, eine geliebte Person zu verlieren. In Hinblick auf eine Partnerschaft fürchten sich Personen mit Verlustangst davor, dass es zu einer Trennung kommt. Diese möchten sie dann unbedingt verhindern. Dabei ist es egal, ob es eine glückliche oder sogar eine toxische Beziehung ist.
Die Ursache dahinter liegt meist in negativen Erlebnissen aus der eigenen Kindheit, zum Beispiel der Trennung der Eltern, fehlender Selbstständigkeit oder Vernachlässigung. Oder aber in Ereignissen aus vergangenen Beziehungen, wie einer plötzlichen Trennung oder betrogen worden zu sein. Dies kann das Selbstbewusstsein beeinträchtigen und in folgenden Beziehungen einen übermäßigen Wunsch nach Bestätigung oder Liebesbeweisen hervorrufen.
Zur Folge hat das oft eine emotionale Abhängigkeit vom Partner oder der Partnerin. Das äußert sich darin, dass man nicht mehr ohne den anderen sein kann und alles nach ihm oder ihr ausrichtet. Daraus entwickeln sich meist Misstrauen, Eifersucht und in manchen Fällen auch ein Kontrollzwang, der beiden nicht gut tut.
Ganz anders als bei der Verlustangst handelt es sich bei einer Bindungsangst um die Angst davor, verbindlichen Beziehungen einzugehen. Es fällt einem dann schwer, Bindungen überhaupt zuzulassen und sich für jemanden zu öffnen. Wenn man mit einer Person vertrauter wird, kommt schnell das Gefühl auf, eingeengt zu werden und daraus folgt häufig eine Flucht. Betroffene Personen fällt es folglich sehr schwer, eine Liebesbeziehung einzugehen und sich fest an jemanden zu binden. Dafür kann es viele Gründe geben.
Wie bei der Verlustangst, lassen sie sich auch hier oft in unschönen Erlebnissen aus Beziehungen oder der Kindheit finden. Wenn die Bindung zu den Eltern oder einem Elternteil sehr schwierig war, man lange Zeit getrennt war oder die Eltern zu hohe Erwartungen an einen hatten, kann die Bindungsangst bedingt haben. Aber ebenso einschneidende Erfahrungen aus vorherigen Beziehungen können Auslöser gewesen sein. Diese Gründe können das Gefühl in einem hervorgebracht haben, nicht gut genug zu sein.
Äußern kann sich das zum Beispiel darin, dass man zwar eine Bindung eingeht, die Person aber kurz darauf wieder abweist. Personen mit Bindungsangst haben auch häufig ein Problem, über Gefühle zu sprechen und sind in der Hinsicht sehr verschlossen und ziehen sich lieber zurück.
Um eine Verlustangst oder eine Bindungsangst zu überwinden, braucht es bestimmte nötige Schritte, damit dies wirklich gelingt. Diese erklären wir euch in diesem Podcast.
Wenn ihr nach diesem Thema etwas zum Nähe und Distanz erfahren möchtet, schaut gerne mal im Beitrag "Nähe-Distanz-Problem in der Beziehung: So stärkt ihr eure Liebe!" vorbei. Auch wenn ihr das Thema "Beziehung retten" interessant findet, haben wir da einige Beiträge für euch online.