Um gute Beziehungen mit anderen Menschen zu führen, ist die Selbstliebe eine bedeutsame Komponente. Sie prägt unser Leben und die Interaktion mit unserem Umfeld, obwohl uns das gar nicht unbedingt bewusst ist. Über Selbstliebe wird heute in den sozialen Medien sehr viel gesprochen. Was sich jedoch wirklich hinter diesem Begriff verbirgt, wissen die wenigsten. Das möchten wir ändern. Wir zeigen dir im Nachfolgenden, was es mit Selbstliebe überhaupt auf sich hat, welche Folgen mangelnde Selbstliebe hat und was du tun kannst, um Selbstliebe zu erlangen.
Inhalt im Überblick:
Selbstliebe ist nicht gleich egoistisch
Die Selbstliebe ist ein Begriff, der in unserer Gesellschaft sehr verschieden interpretiert wird. Häufig wird er mit Selbstverliebtheit, Egoismus oder gar Narzissmus verwechselt. Bei der Selbstliebe geht es jedoch um etwas ganz anderes. Nicht etwa darum, auf andere herabzuschauen, sich auf ein höheres Podest zu stellen, weil man sich besser fühlt. Sich selbst zu lieben bedeutet, sich so wertzuschätzen, wie man auch andere geliebte Personen wertschätzt. Es geht darum, sich selbst nicht immer nur an zweiter Stelle zu sehen, sondern sich so anzunehmen wie man eben ist - mit allen Ecken und Kanten.
Der Grund, warum Selbstliebe mit Egoismus verbunden wird, kann auch durchaus in der Kindheit liegen. Vielleicht hat man als Kind gelernt, dass es egoistisch ist, an sich selbst zu denken. Man hat gelernt, seine Bedürfnisse hinten anzustellen und sich für andere zurückzunehmen. Daraus resultiert manchmal, dass wir euch im heutigen Leben immerzu an die Bedürfnisse anderer Menschen denken und die eigenen vergessen. Natürlich ist es gut, hilfsbereit zu sein und anderen Menschen Liebe und Wertschätzung entgegenzubringen. Doch es ist genauso wichtig, sich selbst auch mal etwas Gutes zu tun - sich genug Zeit dafür zu nehmen, sich um die eigenen Bedürfnisse zu kümmern.
„Selbstliebe ist die Basis für ein zufriedenes Leben“
Was ist, wenn ich mich nicht selbst liebe?
Es geht vielen Menschen so, dass sie nicht zufrieden mit sich selbst sind. Sei es aufgrund des Aussehens oder wegen bestimmten Charaktereigenschaften. Oft sind es negative Glaubenssätze, die einen an sich zweifeln lassen. Diese entstehen schon in der Kindheit und Jugend durch Meinungen anderer, die man sich doch irgendwie zu Herzen nimmt und die einem in Erinnerung bleiben. Sie begleiten uns in unserer Entwicklung und schränken uns in unserer Persönlichkeit und unserer Entfaltung ein.
Wenn wir uns selbst nicht so annehmen und lieben lernen wie wir sind, macht uns das auf Dauer unglücklich. Einige versuchen dieses Problem mit materiellen Dingen zu lösen oder sich von anderswo Zufriedenheit zu holen. Das führt allerdings für gewöhnlich nicht zu einer nachhaltigen Lösung. Es kommt immer wieder das Gefühl von Unzufriedenheit auf. Denn mit einer solchen Methode deckelt man nur das eigentliche Problem - man löst es nicht in seinem Ursprung.
Ebenso kann man nicht darauf bestehen, dass uns alleinig die Menschen um uns herum glücklich machen. Denn egal wie viel Liebe und Anerkennung du von anderen Menschen bekommst, solange du dir nicht selbst auch einen Wert zusprichst, kannst du nicht vollkommen zufrieden mit deinem Leben werden. Das kannst nur du selbst bewirken, indem du auf dich achtest und dich selbst zu schätzen weißt.
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Warum ist Selbstliebe so wichtig für eine Beziehung?
In erster Linie kann man sich als Mensch nur selber glücklich machen, nämlich indem die eigenen Bedürfnisse im Einklang sind man sich selbst wertschätzend behandelt. Wenn wir immerzu erwarten, dass unser Partner oder unsere Partnerin uns glücklich macht, obwohl wir uns selbst nicht ausstehen können, kann das auf Dauer nicht funktionieren. Sich selbst zu lieben ist nicht nur die Basis für ein zufriedenes Leben im Allgemeinen, sondern auch für eine gesunde und glückliche Beziehung.Viele Menschen haben Schwierigkeiten damit, sich selbst zu akzeptieren. Da gibt es zum Beispiel äußerliche Dinge, die einem am eigenen Körper nicht gefallen. Man fragt sich dann auch, warum der Partner oder die Partnerin einen überhaupt liebt. Die Liebe, die man vom Partner / von der Partnerin bekommt, kann man dann gar nicht richtig annehmen. Mangelnde Selbstliebe kann aber auch bewirken, dass man unterbewusst den Anspruch hat, der Partner oder die Partnerin müsse einem die Liebe geben, die man benötigt. Das ist jedoch keine besonders gesunde Grundlage für eine Beziehung.
Man sollte seine Zufriedenheit und sein Glück nicht allein vom Partner oder von der Partnerin abhängig machen, sondern zunächst in der Lage sein, sich selbst glücklich zu machen und die eigenen Bedürfnisse ins Gleichgewicht zu bringen. Für eine gesunde Partnerschaft ist es sehr bedeutend, dass beide Partner mit sich selbst im Reinen sind. Versorgst du dich selbst im ersten Schritt selbst mit Liebe und Anerkennung, kannst du im Anschluss auch deinen Partner und genauso andere Menschen leichter lieben und wertschätzen. Was du nun konkret tun kannst, um deine Selbstliebe zu steigern, zeigen wir dir im nächsten Abschnitt.
Selbstliebe: Übungen, damit du dich selbst lieben kannst
Selbstliebe gibt dir die Stärke, deinen eigenen Weg zu gehen. Sie hilft dir, dich von den Meinungen und Erwartungen der Gesellschaft zu lösen und auch auf andere Menschen Positivität und eine gewisse Sicherheit auszustrahlen. Sich selbst zu lieben ist etwas sehr Gutes und Bereicherndes. Nun stellst du dir wahrscheinlich die Frage, wie du es schaffen kannst, dich selbst zu lieben. Total klasse wäre es natürlich, wenn man einfach einen Hebel umlegen könnte, der unsere Selbstliebe steigert und somit alle Schwierigkeiten ausschaltet. Doch das funktioniert leider nicht so einfach.
Wir müssen hier selbst aktiv werden und uns mit dem Thema und uns selbst als Person auseinandersetzen, um mehr Selbstliebe zu erlangen. Im Gegensatz zu kurzzeitig aufkommenden Gefühlen wie Angst oder Wut, ist die Selbstliebe ein Gefühl, was uns durch unser ganzes Leben begleitet. Es ist eine Haltung, auf die wir Einfluss haben und die wir durch Übungen erlangen können. Wenn du noch nicht so recht weißt, wo du auf dem Weg zu mehr Selbstliebe ansetzen kannst, haben wir hier ein paar Tipps für dich gesammelt, die du dafür nutzen kannst.
Verbringe Zeit mit dir selbst
Gerade dann, wenn du oft und viel an andere Menschen denkst und dich dabei manchmal selbst vergisst, kann es passend sein, dir auch mal Zeit für dich zu nehmen, in der du dich nur mit dir selbst beschäftigst. Dazu kannst du darüber nachdenken, was dich eigentlich glücklich machst, was du magst und auch was zu nicht magst. Es geht folglich darum, dass man sich eigener Werte und Interesse bewusst wird. Dabei findest du vielleicht neue Themen, die dich beschäftigen oder neue Dinge, die dir Freude bereiten könnten und die du mal ausprobieren möchtest. Möchtest du zum Beispiel mal wieder öfter spazieren gehen, weil du den Eindruck hast, dass du dich zu wenig bewegst oder nicht oft genug an der frischen Luft bist? Dann kannst du das angehen mit dem Gedanken, dass du etwas für dich selbst tust. Und damit sind wir auch schon beim zweiten Tipp.
Setze dir Ziele und freue dich über Erfolge
Hast du es dir zum Ziel gemacht, öfter Spaziergänge zu machen oder einem eingestaubten Hobby wieder vermehrt nachzugehen, was dir einst so viel Spaß gemacht hat, ist das eine tolle Gelegenheit, um deine Selbstliebe zu steigern. Kommst du deinen Ziel näher, kannst du das als einen Erfolg ansehen und dich darüber freuen. Hey, du hast seit endlich mal wieder etwas nur für dich getan - wodurch du jetzt ein gutes Gefühl hast! Und an dieser Stelle kannst du weitermachen. Sich Ziele zu setzen und sich auch bei kleinen Fortschritten zu loben kann sehr bestärkend sein und dir auf dem Weg hin zu mehr Selbstliebe helfen.
Akzeptiere deine Schwächen
Jeder Mensch hat Stärken, aber auch Schwächen. Das ist etwas ganz natürliches und es gibt Dinge, die man an sich nicht ändern kann, auch wenn man es sich wünscht. Es beweist Stärke, sich seine Schwächen einzugestehen und sie anzunehmen. Versuche also, dich aufgrund deiner schwächeren Eigenschaften nicht die ganze Zeit selbst runterzuziehen und immer nur über das Negative nachzudenken. Es bringt uns viel weiter, wenn wir lernen, mit diesen Schwachen umzugehen und uns so zu akzeptieren, wie wir sind. Das stellt einen ganz bedeutenden Schritt in unserer Persönlichkeitsentwicklung dar.
Vergleiche dich nicht mit anderen
Viel zu oft erwischt man sich dabei, sich selbst mit anderen Menschen zu vergleichen. Vergleiche machen sehr viel in Bezug auf unsere Selbstwahrnehmung aus. Sie passieren auf der Straße, beim Einkaufen, aber vor allem auch im Internet. Gerade heutzutage sind soziale Medien wie Instagram oder TikTok voll von gut aussehenden und attraktiven Menschen. Das große Problem ist dabei, dass man oft gar nicht einschätzen kann, ob das Aussehen einer Person im Internet echt ist, oder ob ein Bild bearbeitet wurde. Außerdem unterziehen sich heute viele Influencer schon in jungem Alter ersten Schönheitsbehandlungen, ohne das öffentlich zu kommunizieren. Wir können also gar nicht wissen, ob das was wir uns auf Social Media ansehen überhaupt der Realität entspricht.
Durch die sozialen Medien werden uns bestimmte Schönheitsideale übermittelt und wir fangen an, am eigenen Aussehen zu zweifeln. Häufig ist es dagegen auch so, dass wir Dinge an uns sehen, die anderen Menschen überhaupt nicht auffallen. Ähnlich oft kommt es vor, dass wir uns auch charakterlich mit anderen Menschen vergleichen. Da ist vielleicht diese eine Influencerin, die dauernd gute Laune hat und immer total nett zu ihren Zuschauern ist. Was man hierbei allerdings nicht vergessen darf ist, dass wir diese Vergleiche auf Basis von kurzen, vielleicht fünfminütigen Ausschnitten aus dem Leben einer anderen Person, die wir nicht mal richtig kennen.
Unabhängig davon, ob dich innerliche oder äußerliche Eigenschaften an dir beschäftigen, raten wir dir, dich nicht ständig mit anderen Leuten zu vergleichen, sondern deine Stärken anzuerkennen und an diesen zu bauen.
Verändere deinen Blickwinkel
Selbstliebe ist eine Entwicklung, ein Prozess, bei dem der Weg das Ziel ist. Du benötigst dafür nur Geduld und den Glauben an dich selbst. Veränderung braucht Zeit und es ist völlig okay, wenn du auf deinem Weg mal stolperst. Wichtig ist es, nicht den Mut zu verlieren und immer nach vorne zu schauen. Wenn du einmal nicht genügend auf deine Bedürfnisse achtest und mal wieder ungute Gefühle aufkommen, kann es passend sein, einmal den Blickwinkel zu wechseln. Erinnere dich daran, nicht zu verzweifeln, sondern auf dich und deinen Körper zu hören.
Rede mit deinem Partner / deiner Partnerin
Es kann auch hilfreich sein, zu überprüfen, ob die eigene Unzufriedenheit mit einem Beziehungskonflikt zusammenhängt, der noch gelöst werden muss. Vielleicht werden aber auch immer wieder eigene Werte vom Partner oder von der Partnerin verletzt, ohne dass dies unbedingt bewusst geschieht. Ein Gespräch mit dem Partner oder der Partnerin kann dann positives bewirken, wenn damit Konflikte oder Gefühlsverletzungen aus der Vergangenheit aufgelöst werden, die dazu beitragen, dass man noch immer ungute Gefühle mit sich trägt. Außerdem kann es grundsätzlich gut tun, sich mit seinem Partner oder seiner Partnerin einmal über das Thema auszutauschen.
„Du hast es verdient, gut zu dir zu sein.“
Fazit
Die Selbstliebe ist das Fundament für ein glückliches Leben und auch eine gesunde und harmonische Partnerschaft. Wenn man sich selbst nicht so akzeptiert, kann das auch in Hinblick auf die Beziehung zum Partner oder zur Partnerin Auswirkungen haben. Nimmt man sich selbst nicht so an, wie man ist, ist es schwer, die Liebe des Partners oder der Partnerin richtig anzunehmen. Um nachhaltig eine gesunde Beziehung führen zu können, ist die Selbstliebe ein wichtiger Baustein, an dem es sich lohnt zu arbeiten.
Um deine Selbstliebe zu steigern, kannst du dich aktiv mit dir selbst beschäftigen, um herauszufinden, was dich eigentlich glücklich macht und was du dafür in deinem Alltag ändern kannst. Ebenso kann es eine Hilfe für dich darstellen, dich mit deinen Schwächen auseinanderzusetzen und diese anzunehmen. Jeder hat Makel und niemand ist perfekt. So kannst du bestimmte Eigenschaften annehmen und auch deine Stärken ausbauen, um durch sie zu wachsen. Wenn mal wieder Zweifel aufkommen kann es helfen, einmal die Perspektive zu wechseln noch einmal zu erkennen, dass die Selbstliebe ein Weg ist, der manchmal Stolpersteine enthalten kann, aber im Endeffekt die Bemühung wert ist.
Du möchtest mehr zum Thema Selbstvertrauen lesen? Auf unserer Themenseite "Selbstvertrauen aufbauen" geht es rund um das Thema Selbstvertrauen, Selbstwert und Selbstbewusstsein. Außerdem erhaltet ihr in einem unserer Blog-Beiträge 8 relevante Tipps, durch die ihr euch ebenfalls auf den Weg machen und euer Selbstbewusstsein stärken könnt. Dort kannst du dich gerne mal umschauen.