Der Haushalt ist eines der häufigsten Streitthemen bei Paaren. Das bedeutet, dass in Bezug auf die Sauberkeit und Ordnung, anfallende Haushaltsaufgaben oder die fehlende Absprache in diesem Bereich gerade in Liebesbeziehungen oftmals Konflikte auftreten. Tatsächlich kommt es in der Realität oft dazu, dass ein Großteil der Hausarbeit an eine Person abfällt. Dies lässt sich dann beispielsweise damit erklären, dass diese Person weniger arbeitet oder ein höheres Sauberkeitsempfinden hat. Allerdings kann sich die Arbeitsverteilung mit der Zeit natürlich auch einfach so ergeben haben und seitdem nicht mehr verändert worden sein. In Bezug auf den Haushalt (sowie auch andere Bereiche in der Beziehung) ist es wichtig, dass ihr stimmige Absprachen trefft. Wenn einer von euch beispielsweise mehr im Haushalt erledigt, sollte sich dies für euch beide stimmig anfühlen. Ist das nicht der Fall, kann es regelmäßig zu unguten Gefühlen und Stress mit der Partnerin oder dem Partner kommen.
Stellt der Haushalt aktuell noch ein schwieriges Thema in eurer Beziehung dar? Dann seid ihr hier genau richtig. Wir zeigen euch in diesem Blog-Artikel, welche Probleme und Folgen aufkommen können, wenn das Haushalt regelmäßig zum Streitpunkt wird. Außerdem erklären wir euch detailliert, wie ihr Konflikte in diesem Bereich lösen könnt und stimmige Regeln für den Haushalt vereinbart.
Inhalt im Überblick:
Das Problem: Die Haushaltsaufgaben sind nicht stimmig verteilt
Die Herausforderungen in Bezug auf den Haushalt können sich auf ganz verschiedene Bereiche beziehen. Zusätzlich sind sie sehr individuell. Es kommt hier natürlich darauf an, was ihr überhaupt im Haushalt erledigt bzw. erledigen müsst, was euer Empfinden ist und welche Absprachen bei euch bestehen. Wir haben für euch drei der häufigsten Konfliktursachen herausgearbeitet. Anhand derer könnt ihr für euch schon einmal prüfen, ob es in einem der Bereiche aktuell Herausforderungen gibt:
- Die allgemeine Arbeitsverteilung: Einer macht mehr als der andere
Ein häufiges Problem in Beziehungen besteht darin, dass die Aufgaben im Haushalt nicht gleichmäßig bzw. nicht stimmig verteilt sind. Oft ist zu beobachten, dass viele Erledigungen an der Frau hängen bleiben. Wurden hier in der Vergangenheit keine stimmigen Absprachen getroffen, kann dies ungute Gefühle auslösen und zum Streitpunkt in der Beziehung werden. - Die Ausführung: Einer würde den Haushalt anders erledigen als der andere
Beide Personen in einer Beziehung sind natürlich anders aufgewachsen. Deshalb kommt es auch hin und wieder vor, dass eine unterschiedliche Vorstellung in Bezug auf die Erledigung der Haushaltsaufgaben existiert. Konflikte entstehen in so einer Situation dadurch, dass das Vorgehen der anderen Person angezweifelt wird oder dass Vorwürfe aufkommen. - Das Grundmaß an Sauberkeit: Einer hält es für zu unordentlich
Dadurch, dass jeder in seiner eigenen Familie aufgewachsen ist, kann es auch dazu kommen, dass das Empfinden in Bezug auf die Sauberkeit und Ordnung verschieden ist. Manche fühlen sich dann zum Beispiel erst wohl, wenn alles an seinem Platz ist, während andere auch ein paar herumliegende Socken nicht als störend empfinden. Weichen die Vorstellungen hier voreinander ab, können Streitigkeiten aufkommen.
Wenn der Haushalt immer wieder zum Streitthema wird, dann kann dadurch dauerhaft Unzufriedenheit in der Beziehung entstehen. Auch Trauer darüber, dass man sich in diesem Bereich so uneinig ist bzw. keine stimmige Lösung findet, kann sich breit machen. Hinzu kommt hin und wieder auch Wut, die sich auf die individuell bestehenden Probleme bezieht. Man ist dann beispielsweise wütend, weil die Partnerin oder der Partner weniger macht oder ihr / ihm der Haushalt nicht wichtig zu sein scheint. Auch eine gewisse Angst, dass sich an der Situation nichts verändert, ist manchmal präsent.
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Die Folgen: Ständiger Streit wegen Haushalt und Ordnung
Wenn der Haushalt regelmäßig zum Konfliktthema in der Beziehung wird, dann kann dies für die Partnerschaft sowie für die einzelnen Personen sehr belastend sein.
Als Paar besteht in so einer Situation die Gefahr, dass man immer tiefer in die Konfliktspirale gerät. Das lässt sich damit erklären, dass man mit der Partnerin oder dem Partner ständig wegen der gleichen Dinge streitet. Bisher ist es hier nicht möglich, dass geeignete Lösungen gefunden werden. Deshalb kommen die Themen nach einer gewissen Zeit wieder auf den Tisch und das Streitgespräch beginnt von vorne. Dadurch werden immer wieder emotionale Verletzungen hervorgerufen, die sehr belastend sind.
Hinzu kommt, dass sich durch die wiederkehrenden Konflikte zum gleichen Thema Brillen entwickeln. Man setzt dann beispielsweise die Brille auf, dass die Partnerin oder der Partner nie sein Geschirr wegräumt oder dass für sie / ihn der Haushalt zweitrangig ist. Diese Interpretation wird dann durch das weitere Verhalten in den kommenden Tagen entweder bestätigt oder widerlegt. Kommt es zur Bestätigung, kann auch dies verletzend sein und bei der betroffenen Person ungute Gefühle auslösen.
Wenn man ständig über den Haushalt spricht, aber sich einfach keine Verbesserung ergibt, dann können auch unbewusste Rückverletzungen entstehen. Beobachtet man beispielsweise selbst, dass die andere Person nichts im Haushalt macht, schränkt man womöglich seine Arbeit ebenfalls ein oder nimmt sich in einem anderen Bereich zurück. So gelangt man immer tiefer in die Konfliktspirale.
Betroffene berichten in so einer Situation häufig von einem Gefühl der Hilflosigkeit und dem Gedanken an eine Trennung. Schließlich wurde schon so oft über das Thema “Haushalt” gesprochen und auch gestritten, aber es tritt einfach keine Besserung ein. Die eigene Verzweiflung trägt dann dazu bei, dass man nicht mehr weiß, wie es in der Zukunft weitergehen soll.
Die Lösung: Tipps, damit die Ordnung im Haushalt nicht mehr zum Streitpunkt wird
Ihr streitet euch ständig wegen des Haushalts und schafft es einfach nicht, diesbezüglich eine geeignete Lösung zu finden? Dann ist dieser Abschnitt besonders wichtig für euch! Wir zeigen euch nachfolgend, durch welche drei einfachen Schritte ihr aktuell bestehende Konflikte lösen könnt. Zeitgleich erklären wir, wie ihr es endlich schafft stimmige Absprachen in Bezug auf den Haushalt zu treffen. Seht euch also unbedingt in Ruhe die Schritt-für-Schritt-Anleitung an, wenn ihr Streitigkeiten im Haushalt noch heute auflösen möchtet.
Schritt 1: Gespräch suchen und Unstimmigkeiten aussprechen
Wenn ihr Konfliktthemen lösen möchtet, dann ist es hierfür natürlich zuerst einmal notwendig, dass ihr einen passenden Rahmen für ein gemeinsames Gespräch schafft. Euer Austausch kann beispielsweise abends oder am Wochenende stattfinden. Wichtig ist, dass ihr genug Zeit zur Verfügung habt und nicht unterbrochen werdet. So schafft ihr einen harmonischen Rahmen, in dem ihr euch den unguten Gefühlen widmen könnt, die aktuell bestehen.
Vor Beginn des Gesprächs könnt ihr euch außerdem schon einmal Gedanken darüber machen, welche Themen ihr ansprechen möchtet. Prüft hierfür, in Bezug auf welche Dinge ihr ungute Gefühle verspürt. Genau an diesen Punkten solltet ihr beim Austausch mit eurer Partnerin oder eurem Partner nachfolgend auch ansetzen.
Damit das Gespräch harmonisch und ruhig verläuft, kann es passend sein, vorab ein paar stimmige Gesprächsregeln zu vereinbaren. Versucht beispielsweise ohne Vorwürfe zu kommunizieren und bleibt wertschätzend und respektvoll. Sprecht aus was ist und versucht die Meinung eurer Partnerin oder eures Partners zu verstehen und zu akzeptieren.
Schritt 2: Emotionale Verletzungen auflösen
Euer Gespräch könnt ihr nun dafür nutzen, um die entstandenen emotionalen Verletzungen und unguten Gefühle zu finden und aufzulösen. Hierfür könnt ihr die SystemEmpowering Methode nutzen. Dafür solltet ihr zuerst an den Punkt in der Vergangenheit zurückgehen, an dem es mal gut war. Dies kann bei euch der Moment gewesen sein, bevor ihr zum ersten Mal wegen des Haushalts gestritten habt. Wenn ihr euch innerlich in die Situation zurückversetzt habt, kann nun die verletze Person ihr Leid zeigen. Die verursachende Person hat die Möglichkeit, dieses nun zu sehen und die Wut anteilig von der Partnerin oder dem Partner zu nehmen. Außerdem kann in Aussicht gestellt werden, wie man sich beim nächsten Mal verhalten hätte, hätte man gewusst, welche unguten Gefühle hierbei entstehen.
Durch die Auflösung der ersten emotionalen Verletzungen erhaltet ihr beide neue Power und könnt wieder eine positive Haltung einnehmen. Nun könnt ihr den gleichen Ablauf für die nachfolgend entstandenen Verletzungen durchspielen. Betroffene merken hierbei oft, dass diese gar nicht entstanden wären, hätte man das Wissen von heute schon damals gehabt. Wenn nach und nach alle emotionalen Verletzungen gelöst werden, schiebt sich auch der Punkt, an dem es mal gut war, immer weiter in die Gegenwart. Ihr könnt nun wieder harmonisch kommunizieren und habt euch von den unguten Gefühle befreit.
Schritt 3: Stimmige Regeln für den Haushalt vereinbaren
Da nun alle emotionalen Verletzungen gelöst sind, geht es natürlich auch darum zu garantieren, dass es nicht noch einmal zu so einer Situation kommt. Deshalb kann es für euch im Anschluss an die Arbeit wider SystemEmpowering Methode passend sein, ein paar geeignete Routinen für den Haushalt zu entwickeln. Hierfür könnt ihr die folgenden Fragen nutzen:
- Wer von euch macht welche Aufgaben im Haushalt gerne?
- Welche Aufgaben übernehmt ihr ungern?
- Wer übernimmt wie viele Aufgaben im Haushalt?
- Ist es für euch stimmig, wenn ihr mehr / weniger im Haushalt macht als eure Partnerin / euer Partner?
- Welches Maß an Sauberkeit wünscht ihr euch?
- Wie möchtet ihr die anfallenden Aufgaben im Haushalt erledigen?
- Was sind eure Vorstellungen in Bezug auf den Haushalt?
- Ist es euch wichtig, dass ihr den Haushalt gemeinsam erledigt?
Durch diese Fragen könnt ihr euch stimmigen Routinen für euren Alltag nähern. Habt ihr zum Beispiel festgestellt, dass einer von euch gerne den Abwasch erledigt und der andere kein Problem damit hat, den Müll rauszubringen, könnt ihr auf Basis dieser Erkenntnis eine neue Routine etablieren. Außerdem könnt ihr euch auch damit auseinandersetzen, welche Aufgaben ihr gemeinsam als Team erledigen möchtet. Hinzu kommt, dass ihr euch damit auseinandersetzt, wer wie viel im Haushalt macht. Da es gerade in Bezug auf die Aufgabenverteilung oft Streit gibt, ist dies eine zentrale Frage, der ihr euch widmen solltet. Prüft, wie viel zeit ihr im Alltag für den Haushalt habt und welche Verteilung sich wirklich für euch stimmig anfühlt. So könnt ihr den Haushalt meistern und er wird für euch nicht mehr zur Herausforderung!
Unser Fazit
Der Haushalt wird bei vielen Paaren im Laufe der Beziehung irgendwann mal zum Streitthema. Damit ihr diese Phase gut übersteht und zeitnah einen Ausweg findet, haben wir euch eine wirksame Methode zur Konfliktlösung vorgestellt. Dadurch könnt ihr schon entstandene emotionale Verletzungen lösen. Außerdem schafft ihr die Grundlage dafür, dass nicht noch einmal solche unguten Gefühle entstehen. Zusätzlich setzt ihr euch auch damit auseinander, wie ihr den Haushalt stimmig aufteilen könnt. So schafft ihr eine harmonische Grundlage für euren Beziehungsalltag.
Ihr möchtet gerne noch mehr zu dem Thema "mit Freundin oder mit Freund zusammenziehen" erfahren? Dann könnt ihr gerne mal unseren dazugehörigen Blog-Beitrag lesen. Wenn euch nach diesem Artikel das Thema "Glückliche Beziehung führen" noch näher interessiert, könnt ihr auch gerne mal in unseren Beitrag darüber reinschauen. Außerdem könnt ihr gerne mal in unserem Podcast vorbeischauen. Dort gibt es wöchentlich eine neue spannende Folge rund um ein Thema in der Beziehung.