Beziehung kaputt?! Daran erkennt ihr, dass eure Beziehung am Ende ist

liebevoll verfasst von 
Laura
Aktualisiert am 22. Mai 2023,  veröffentlicht am 6. Mai 2021 in ,
 veröffentlicht am 6. Mai 2021 in

Eine gute und harmonische Kommunikation ist in einer Beziehung unerlässlich. Sie entscheidet häufig über die Qualität der Partnerschaft sowie über ihren Fortbestand. Der US-amerikanische Psychologe und Paartherapeut John Gottman hat im Rahmen seiner Forschung herausgefunden, dass sich das Ende einer Partnerschaft meist durch vier Vorboten ankündigt. 

Diese Vorboten möchten wir euch in diesem Blog-Beitrag näher vorstellen. Wir zeigen dir, woran du jede einzelne Phase erkennst und was du tun kannst, um dich aus dieser zu befreien und die Beziehung zu retten.

Die vier Vorboten für das Ende einer Beziehung

John Gottman hat auf Basis seiner Forschungsergebnisse ein Modell entwickelt, mit welchem er ziemlich genau vorhersagen kann, ob eine Beziehung kurz vor dem Ende steht oder nicht. Diese vier Stufen negativer Kommunikation lehnt er namentlich an die vier apokalyptischen Reiter aus der biblischen Erzählung an. Diese stellen dort die Vorboten für das Ende der Welt, also die Apokalypse, dar. 

Die Vorboten einer scheiternden Partnerschaft Beziehung sind laut Gottman:

  1. Kritik
  2. Verachtung
  3. Defensivität/Mauern
  4. und Rückzug.

Bahnt sich eine Trennung oder Scheidung an, dann durchlaufen die Paare in diesem Prozess eine Reihe von Stufen, die sich in charakteristischen Verhaltensmustern manifestieren. Diese möchten wir dir in den folgenden Abschnitten genauer vorstellen.

Der erste apokalyptische Reiter: Die Kritik

In Gottmans Modell ist die erste Stufe bzw. der erste apokalyptische Reiter die Kritik. Genauer gesagt handelt es sich hier um destruktive Vorwürfe, Anklagen und Bemerkungen, die im Gegensatz zur Beschwerde die Person als Ganzes angreifen. Es wird somit nicht nur die konkrete Verhaltensweise der Partnerin oder des Partners kritisiert, sondern vielmehr der Charakter und seine Persönlichkeit. 

Ein Beispiel

Situation: Deine Partnerin oder dein Partner kommt zu spät zu einer Verabredung, ohne dir vorher Bescheid zu sagen.

Beschwerde: Ich war besorgt. Warum hast du mich denn nicht angerufen und Bescheid gesagt, dass du zu spät kommt. Ich dachte wir hätten das so abgemacht?

Kritik: Du denkst nie auch nur eine Sekunde darüber nach, wie dein Verhalten sich auf andere auswirkt. Du bist nicht vergesslich, sondern nur egoistisch. Alles ist dir gleich. Niemand bedeutet dir etwas, nicht mal ich!

Eine kritische Haltung dem Partner gegenüber ist laut Gottman keineswegs ein automatisches Zeichen dafür, dass eine Beziehung scheitern muss. Problematisch ist die Kritik vielmehr, weil sie den Weg zur nächsten Stufe „Verachtung“  ebnet. Der Partner fühlt sich die Worte des Partners verletzt und abgelehnt. Häufig fallen beide Partner, dann in ein Kommunikationsmuster, in welchem die Kritik zu einem festen Bestandteil wird und schließlich in der Verachtung mündet.

Der zweite apokalyptische Reiter: Die Verachtung

Auf der zweiten Stufe entwickeln beide Partner für den jeweils anderen eine verachtende Haltung. Diese wird durch Beleidigungen, zynische Bemerkungen, Provokationen und Abwertung immer weiter angefeuert. Wichtig ist hierbei, dass die Verachtung immer vorsätzlich geschieht. Es besteht also immer wieder die Absicht den anderen zu beleidigen oder ihn sogar emotional zu verletzen. Dieses verächtliche Verhalten erwächst aus einer negativen Wahrnehmung des Partners. 

Neben Beleidigungen, Spott und feindseligem Humor sind auch Gesten wie auch das Verdrehen der Augen oder ein spöttisches Lächeln Ausdruck von Verachtung. Der zweite apokalyptische Reiter zeichnet sich im Gegensatz zu dem ersten Reiter somit nicht nur durch eine Kritik des Partners bzw. seiner Persönlichkeit aus, sondern bringt eine moralische Überlegenheit zum Ausdruck.  

Ein Beispiel

Situation: Deine Partnerin oder dein Partner kommt nach einem langen Arbeitstag nach Hause und setzt sich auf das Sofa.

Verachtung: Das war ja mal wieder klar. Du bist müde. Das habe ich ja schon tausend Mal gehört. Du kommst von der Arbeit nach Hause und sofort bist du auf der Couch und spielst diese dämlichen Videospiele, wie ein Kleinkind. Wir haben ja schon drei, um die ich mich den ganzen Tag kümmere, da kann ich mich nicht auch noch um ein erbärmliches Kleinkind wie dich bemuttern.

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Der dritte apokalyptische Reiter: Die Rechtfertigung

Diese Stufe zeichnet sich durch Schuldzuweisungen und Gegenvorwürfen als eine Art Abwehrreaktion auf die geäußerte Kritik aus. Durch dieses Verhalten wird die Situation jedoch typischerweise eher verschlimmert als gelöst. Viele Menschen neigen dazu sich aus der Affäre zu ziehen, die Verantwortung von sich zu weisen und ihre Unschuld zu beteuern. Sie versuchen also das Opfer zu spielen und rechtfertigen sich mit dem Verweis auf äußere Umstände, welche sich ihrer persönlichen Kontrolle entziehen. 

Defensivität beschränkt sich hierbei nicht nur darauf, dass sich einer der Partner aus der Affäre zieht. Es geht ebenfalls darum, dass er zum Gegenangriff übergeht und dem anderen die Schuld zu schiebt. Auf die von einem geäußerten Beschwerden folgen somit als Reaktion Gegenbeschwerden und Vorwürfe.  

Ein Beispiel

Situation: Deine Partnerin oder dein Partner hat vergessen den Geschirrspüler auszuräumen.

Rechtfertigung: Ups, das hatte ich heute wirklich total vergessen. Ich habe doch jeden Montag so viel zu tun, dass ich zu nichts anderem mehr komme. Das hätte dir doch schon von Anfang an klar sein können.

Statt zu versuchen die Position des anderen zu verstehen, wird auf dem eigenen Standpunkt behaart. Dieser wird gegebenenfalls auch mehrmals im Gespräch betont. Eine nicht defensive Reaktion wäre stattdessen Verantwortung zu übernehmen, sich die eigene Schuld einzugestehen und den Standpunkt des Partners zu verstehen. Eine Rechtfertigung kann insofern schädlich sein, da sie es nicht erlaubt den Konflikt konstruktiv zu lösen.

Der vierte apokalyptische Reiter: Der Rückzug

Auf der letzten Stufe zieht sich einer der Partner zurück, meidet den Kontakt und die Kommunikation mit dem anderen und nimmt eine defensive Haltung ein. Gerät die andere Person in Rage, so wird dies gekonnt ignoriert. Die Antwort fällt dann zum Beispiel nur ganz knapp aus oder das Thema wird schnell in eine andere Richtung gelenkt. 

Auch dieses Verhalten hat Folgen bei der Kommunikation. Es mag zwar sein, dass die zurückziehende Person denkt, dass sie eine für den Partner neutrale Haltung einnehmen würde. Dabei hat sie eher eine negative Wirkung. Der Partner fühlt sich vom anderen missbilligt und nimmt die abweisende Haltung als Distanzierung und/oder Selbstgefälligkeit wahr. 

Die Aussage „Sprechen ist Silber und Schweigen ist Gold“ trifft hier somit nicht zu.

Der Rückzug ist ein unter Männern weiter verbreitetes Kommunikations- bzw. Handlungsmuster als bei Frauen, welche auf das Abblocken ebenfalls physiologische Reaktionen zeigen. Der Herzschlag erhöht sich zum Beispiel drastisch. Männer hingegen zeigen keine physiologische Reaktionen, wenn die Partnerin in den Rückzugsmodus geht.

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Den Weg aus der Konfliktspirale finden - So geht's!

Wenn man sich in einem der benannten Phasen von Gottman wiedergefunden hat, dann steht man nun vor der Herausforderung sich dieser zu stellen und sich nach und nach aus der Konfliktspirale zu befreien. Dieser Schritt gelingt mit der SystemEmpowering Methode.

Im System Empowering dreht sich alles um die Einhaltung der Systemgesetze. Werden diese zunehmend häufiger verletzt und gewinnen die Konflikte an Intensität, so ist das ein Zeichen dafür, dass man sich in einer Konfliktspirale befindet. Diese Konfliktspirale kann sich unter anderem in den Phasen widerspiegeln, die von Gottman beschrieben wurden.

Emotionale Verletzungen Schritt für Schritt auflösen

Um aus der Konfliktspirale auszubrechen und die Beziehung zu retten sollte man innerlich an den Punkt in der Beziehung zurückgehen, an dem es mal gut war. Es handelt sich hierbei um den Moment, an dem die erste emotionale Verletzung entstanden ist. Wenn ihr diesen Augenblick gefunden habt, könnt ihr genau dort ansetzen und damit beginnen die Verletzung schrittweise aufzulösen.

Damit eine emotionale Verletzung aufgelöst werden kann, sollte die verletzte Person der verursachenden Person ihr Leid zeigen. Dazu zählen zum Beispiel ungute Gefühle wie Angst und Wut, die in der damaligen Situation entstanden sind. Bei diesem Schritt geht es nicht darum dem anderen Vorwürfe zu machen, sondern die Situation zu beschreiben, die zu der emotionalen Verletzung geführt hat. Die verursachende Person kann anschließend das Leid sehen und es anteilig zurücknehmen. Auch kann sie dir eine Aussicht geben und sagen, dass sie sich anders verhalten hätte, wenn sie gewusst hätte, dass ihr Verhalten so verletzend wirkt.

Wenn die erste emotionale Verletzung aufgelöst wurde, könnt ihr euch gedanklich weiter in Richtung Gegenwart bewegen und die nachfolgenden Verletzungen mit der gleichen Vorgehensweise auflösen. Paare stellen bei diesem Prozess oft fest, dass die nachfolgenden emotionalen Verletzungen mit dem neuen Wissen und ohne die erste Verletzung gar nicht entstanden wären.

Positive Veränderungen bewirken

Dieser Ablauf kann nun so lange wiederholt werden, bis ihr wieder in der Gegenwart angelangt seid. Durch die Auflösung der unguten Gefühle habt ihr neue Energie erhalten und könnt eurer Partnerin oder eurem Partner gegenüber eine neue Haltung einnehmen. 

Wenn ihr euch zuvor in einer der von Gottman beschriebenen Phasen wiedergefunden habt, so könnt ihr nun überprüfen, ob ihr euch aus ihr befreien konntet. Nach Anwendung der System Empowering Methode verachtet ihr das Verhalten eurer Partnerin oder eures Partners nicht mehr. Auch müsst ihr euch nicht mehr für eine bestimmte Verhaltensweise rechtfertigen. Auch die Äußerung von destruktiver Kritik ist nun nicht mehr notwendig, da ihr bestehende Konfliktthemen gelöst habt.

Unser Fazit

Die vier Vorboten, die Gottman während seiner Forschung identifiziert hat, eignen sich dazu, um sein eigenes Verhalten in der Beziehung einzuordnen und zu überprüfen, ob man in eine Konfliktspirale geraten ist. Falls man erkannt hat, dass es immer mehr emotionale Verletzungen und ungute Gefühle gibt, kann man diese mit Hilfe der System Empowering Methode systematisch auflösen.

Falls ihr euch Unterstützung bei der Auflösung von emotionalen Verletzungen wünscht, könnt ihr euch gerne in unserem Blog-Beitrag umsehen, in dem wir die SystemEmpowering Methode detailliert vorgestellt haben. Solltet ihr bei der Frage "Trennung: Ja oder Nein?" bereits die Entscheidung für die Beendigung der Beziehung getroffen haben, könnt ihr in unserem Blog erfahren, wie ihr eine Trennung verarbeiten könnt.

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