So kommt ihr im Alltag noch besser miteinander ins Gespräch und führt eine glückliche Beziehung!
Im stressigen Alltag nimmt man sich oftmals nur wenig Zeit für sich selbst. Jeder Tag scheint wie der andere zu sein und es gibt oftmals nur wenig Abwechslung. Durch ein Spiel für Paare könnt ihr besser miteinander ins Gespräch kommen und euch über Themen unterhalten, die sonst eher unter den Tisch fallen.
In dieser Podcast-Folge haben wir ein solches Spiel exklusiv für euch getestet. Wir zeigen euch, wie ein solches Kartenspiel aufgebaut ist, wann und wo es gespielt werden kann und was dabei genau auf euch zukommt.
Typischerweise ist ein Kartenspiel für Paare immer so aufgebaut, dass es viele verschiedene Fragen gibt, die man sich gegenseitig stellen kann. Manchmal handelt es sich hier um kurze Fragen, die ganz schnell beantwortet werden können. Es gibt jedoch auch andere Themen, über die ihr euch ausführlich und intensiv austauschen könnt.
Ein Spiel kann übrigens auch immer dann gespielt werden, wenn ihr gerade dazu bereit seid. Falls ihr Lust habt, könnt ihr aus dem Kartenspiel sogar eine Routine entwickeln. Dann lest ihr euch zum Beispiel immer Abends vor dem Schlafengehen ein paar Fragen vor.
Ein Kartenspiel macht nicht nur viel Spaß, sondern kann auch eure Beziehung stärken. Wenn ihr euch oftmals in festgefahrenen Alltagsstrukturen wiederfindet, bietet ein Spiel viel Abwechslung und schenkt dadurch neue Energie.
Außerdem kommt ihr noch besser mit eurer Partnerin oder eurem Partner ins Gespräch und könnt euch über Themen austauschen, über die ihr sonst nicht so häufig redet. Der gemeinsame Austausch führt nach und nach auch dazu, dass ihr einander noch besser kennenlernt. Ihr könnt die Ansichten und Werte des anderen nun sehen und sie richtig verstehen.
Aus unserer Sicht sind Spiele ein sehr spannender Weg, um besser miteinander ins Gespräch zu kommen. Sie bieten eine geeignete Abwechslung vom langweiligen und immer wieder gleichen Alltag. Außerdem regen Kartenspiele zum Nachdenken über spannende Themen an.
Falls ihr gerne noch mehr über Kartenspiele erfahren möchtet und einen Erfahrungsbericht zu ein paar Spielen lesen möchtet, dann könnt ihr sehr gerne in unserem neuen Blog-Beitrag vorbeischauen. Dort haben wir drei Spiele für euch getestet.
Unterhalb findet ihr das Transkript dieser Folge.
Hallo und herzlich Willkommen zu dieser neuen Folge der Lebensidealisten! Mein Name ist Florian, ich bin Ina, wir sind Paartherapeuten und Coaches und helfen euch dabei raus aus der Krise zu kommen hinein eine glückliche Beziehung. In dieser Folge soll es um Spiele, also speziell Kartenspiele für Paare geben, Fragespiele, die es da so gibt. Können die euch bei der Beziehung helfen, eure Beziehung stärken? Und welches Spiel würden wir euch empfehlen? Gerade zu Corona vielleicht eine Möglichkeit mit Ausgangssperren und Lockdowns trotzdem spannende Momente zu erleben. Viel Spaß, bis gleich!
Gerade im Alltagstrott, wenn man das Gefühl hat, man erlebt jeden Tag das gleiche, kann so ein Kartenspiel nochmal neue Impulse geben in der Partnerschaft sich einfach nochmal andere Fragen zu stellen, als abends auf der Couch zu sitzen und über den Alltag zu sprechen, was passiert am Tag, Kinder. Sondern man kommt nochmal in eine andere Tiefe. Deswegen haben wir gedacht, möchten wir einmal das Thema Kartenspiele für Paare aufgreifen. Wir haben einmal drei Kartenspiele uns näher angeschaut und würden euch gerne mal eines empfehlen. Welche haben wir uns angeschaut?
Inhalt im Überblick:
Kartenspiel "Was ich an dir liebe: Das Fragespiel für Paare"
Hier haben wir einmal das Kartenspiel „Was ich an dir liebe: Das Fragespiel für Paare“ und man zieht dann eine Karte und stellt sich das gegenseitig – wie bei den anderen Kartenspielen auch – als Fragespiel. Da sind 64 außergewöhnliche und liebevolle Fragen (wie es hinten drauf steht) drin, die auf eine spielerische Art ins Gespräch kommen sollen. Das haben wir. So funktionieren die eigentlich alle, die drei Spiele sind genau gleich aufgebaut.
Kartenspiel "Trau dich: Das Fragespiel für Paare"
Also „Trau dich: Das Fragespiel für Paare“, die verlinken wir euch auch alle unten in den Shownotes. Hier steht:
- Gute Kommunikation ist die Basis einer guten Beziehung. Das würde ich schon einmal unterstreichen. Gute Kommunikation ist auf jeden Fall die Basis einer guten Beziehung.
- Du erfährst von deinem Partner, was er wirklich denkt und fühlt. Das würde ich gleich leider begrenzen und limitieren, das hängt nun davon ab, ob derjenige dann auch aussprechen kann, was er wirklich denkt und wirklich fühlt. Wenn da irgendeine Prägung oder irgendein Thema hinter steckt, warum er nicht wirklich darüber sprechen kann oder nicht sagen kann was er denkt oder nicht viel rauskommen kann, dann wird ein Fragespiel vielleicht einen Impuls setzen. Es kann aber auch zu Druck führen, dass das eher ein ungutes Gefühl macht, wenn sich jemand dadurch unter Druck fühlt. Aber grundsätzlich ja, man erfährt was er denkt und fühlt.
- Du erfährst, was dein Partner von seinem Leben erwartet.
- Du lernst mehr über gegenseitige Ansichten und Vorlieben kennen. Okay, da muss man sagen dieses Spiel hier „Trau dich: Das Fragespiel für Paare“, das ist aus unserer Sicht eher eines für die Kennenlernphase. Als wir das aufgemacht haben, hatten wir gleich ein paar Karten, wo wir dachten „okay, es ist spannend, wenn man sich gar nicht kennt oder sehr wenig kennt, aber für ein Paar was länger zusammen ist, sind da manche Fragen halt nicht so passend“.
- Hier steht nochmal drauf so als große Überschrift „220 spannende und tiefsinnige Fragen für alle Paare mit einer besonderen Beziehung“. Also bei dem tiefsinnigen sind wir halt ins Stocken gekommen, aber mit besonders bin ich auch gerade ins Stocken gekommen, warum in einer besonderen Beziehung? Also das ist bestimmt so ein Marketing-Ding. Ich finde eher das sind halt so Fragen, die halt am Anfang der Beziehung relevant sind
Zwei Beispiele für Fragestellungen aus diesem Spiel
Also „Gibt es etwas, was du nicht verzeihen könntest?“ Das ist vielleicht eine typische Frage irgendwie für die ersten Monate. Genau, da war ja die Frage meine ich auch mit dem Haustier: Kannst du dir ein Haustier vorstellen? Das ist halt auch so eine Sache, das checkt man ja eigentlich schon am Anfang, spätestens wenn man überlegt zusammenzuziehen, ab. Das ist jetzt vielleicht deswegen eher was für Paare, die sich gerade kennenlernen. Hier ist auch gerade die Frage: „Könntest du dir vorstellen, dass wir uns einen Hund oder eine Katze kaufen?“. Würde ich jetzt nicht als besonders tiefsinnige Frage für besondere Paare stellen. Aber gut, sie mussten vielleicht auch ein bisschen auf die Fragen-Anzahl kommen.
Also spannend ist sicherlich auch, wenn man sich am Anfang die Frage stellt, die kann ja eigentlich fast nur in eine Zwickmühle führen. Die Frage: „Wie weit würdest du gehen, um mich zu retten?“. Was soll der Partner da antworten? Finge ich ein bisschen schwierig, also könnte in eine Zwickmühle führen. Wenn der Partner sagt „ich würde alles geben, ich würde für dich sterben“, dann sagt der andere vielleicht „oh, das würdest du nicht tun, ich aber schon“.
In diesen Situationen ist dieses Spiel für euch (un)geeignet
Ich finde grundsätzlich muss man natürlich sagen, dass die Kartenspiele mit einem gewissen Humor auch zu betrachten sind. Manche Fragen, dass muss man auch natürlich sagen, können auch verletzend wirken. Man sollte so ein Kartenspiel vielleicht nicht rausholen, wenn man gerade in einer absoluten Krise ist oder sich ein paar Stunden vorher gestritten hat und beide noch ein bisschen angepiekst sind. Ich finde, das nicht so im Moment wo man sagt „lass uns mal jetzt ein paar Fragen gegenseitig beantworten“ und jeder ist noch so ein bisschen innerlich verletzt. Dafür ist so ein Abend dann einfach nicht geeignet zum Kartenspiel.
Das finde ich ist ein ganz guter und wichtiger Hinweis, dass man das nicht macht, um aus einer Krise / aus dem Streit herauszukommen, denn dazu sind die Fragen tatsächlich ungeeignet. Im Gegenteil, sie können ja sogar sehr antriggern. Ich suche die Karte gerade, eben hatte ich nämlich eine Frage, da stand drin: „Was findet du ist das Schlimmste an mir?“. Und das ist natürlich was, da geht man voll ins Leid. Wenn ich die jetzt im Konflikt stelle oder wenn gerade irgendwie ungute Gefühle oder ein Konflikt da waren, dann ist das jetzt nicht die richtige Frage. Ich finde aber auch die Formulierung schon so ein bisschen fragwürdig „das schlimmste“. Also macht bei mir schon gerade ein ungutes Gefühl, dass ich dir sagen soll, was das Schlimmste ist. Finde ich irgendwie so ein bisschen, weiß ich nicht, ich möchte jetzt ja nicht meinem Partner das Schlimmste erzählen. Denn was ist „das Schlimmste“, aber voll subjektiv. „Was ist deiner Meinung nach das Schlimmste an mir?“. Mich stört gerade der Begriff „das Schlimmste“, das finde ich irgendwie sehr weit entfernt von wertschätzend und liebevoll.
Also ich würde da auf jeden Fall resümieren, dieses Spiel hier ist für den Start einer Beziehung tendenziell geeignet. Ich würde dieses Spiel nicht spielen, wenn man gerade in der Krise / im Streit / im Konflikt war oder einen stressigen Tag hatte und ich würde auch dazu raten, nicht jede Frage beantworten zu müssen. Also hier ist das so, dass es auf jeder Karte zwei Fragen gibt, man kann sich für eine entscheiden, die man stellt. Aber ich würde bei dem Spiel immer offenhalten, dass der Partner auch sagen kann „die Frage mag ich gerade nicht beantworten oder die mag ich nicht stellen“. Also wenn du sagst „Was ist das Schlimmste an mir?“, dass ich vielleicht auch sagen kann „das möchte ich so nicht beantworten, ich glaube das führt nicht zu einem schönen Abend, lass‘ uns die Frage doch umdrehen, was ist denn das Schönste an mir gerade zurzeit?“ und dann eher zu gucken was ist das Positive, also mit unter Vorbehalt sozusagen.
Kartenspiel "Sag mal für Paare"
Dann haben wir noch ein drittes und das ist ja auch das, was wir mit am besten finden, das heißt „Sag mal: Ein Kartenspiel für Paare“. Da geht es halt darum, da steht hinten drauf: „Durch Kommunikation den anderen kennenlernen, tiefgründige Fragen stellen, aufschlussreiche Antworten bekommen. Ist ein Spiel für all die Paare, die mehr erfahren, mehr wissen und mehr lieben möchten.“
Ich finde das Spiel auch ganz schön aufgebaut, also die Box hier. Und wir haben jetzt gedacht, dass wir einfach mal ein paar Karten hier oben wegnehmen und mal selber das Spiel spielen. Wollen wir drei Karten nehmen oder was meinst du, oder zwei? Schauen wir mal, wie schlimm die Karten werden. Jetzt haben wir uns hier was eingebrockt. Wir können ja mal gucken, was da so vorkommt. Aber auf jeden Fall, wir haben die ja schon alle vorher mal durchgeguckt, also man muss sagen, dieses hier „Was ich an dir liebe: Das Fragespiel für Paare“ von Riva ist tiefgründig, schön verpackt, da sind wirklich gute Fragen und auch „Sag mal für Paare“ hat auch gute Fragen und auch schöne Ansätze, die wir auch sehr gut finden.
Hier steht immer nur eine Frage drauf, das heißt auch hier würde ich dazu neigen zu sagen, wenn ich die Frage gerade nicht stellen mag, dass ich sie weglegen kann. Es muss auch irgendwie zum Ziel und zur Situation passen.
Beispielfrage: "In welcher Situation hast du dich von mir unfair behandelt gefühlt?"
Also jetzt ist ja die Frage zum Beispiel, ob das gerade zu dem Ziel des Spiels passt, wenn ich die Frage habe „In welcher Situation hast du dich von mir unfair behandelt gefühlt?“. Das ist ja gleich so eine hammer Frage. Wenn das so der Start ist und man hat e schon schlechte Laune, dann ist halt schwierig. Aber wenn man dafür offen ist und das okay ist, dann kann es natürlich dazu führen, dass wir hier sagen „okay, in welcher Situation hast du dich von mir unfair behandelt gefühlt“, würden wir jetzt ja aus unserer Sicht sagen, dann geh mal dahin, wo du es mal gut war (zum Kennenlernen oder irgendwann wo der Punkt war, wo man sich sicher ist) und dann geht man langsam vor und schaut, wann entsteht das erste ungute Gefühl, wann hat man sich unfair im Sinne der Lebensregeln / Systemgesetze gefühlt, also was hat ein ungutes Gefühl gemacht und da können wir hinschauen. Unfair würde für mich auf die 3. Lebensregel hinweisen, unfair wäre für mich Ausgleich von Geben und Nehmen vielleicht oder Wertschätzung / Anerkennung ist ja auch so typisch.
Ein Beispiel aus dem Alltag der Lebensidealisten
Jetzt darf ich die Frage beantworten? Wenn du möchtest. Die meisten Sachen lösen wir natürlich Lebensidealisten-konform auf. Also wir haben eine Situation, wir können ja mal ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern, die haben wir aber auch schon aufgelöst, das war letzte Woche Freitag oder so. Da waren wir beide verabredet zum Sport und wir gehen immer zusammen hin und es war 6 Minuten bevor Sport anfing, ich schon fertig in Sportklamotten zuhause wartend und du kamst nicht. Da wusste ich nicht, soll ich jetzt alleine losgehen, soll ich jetzt warten, ich habe versucht dich anzurufen, du bist nicht ans Telefon gegangen und da habe ich gedacht so „okay…“. Also unfair passt vielleicht nicht ganz der Begriff, aber das war auf jeden Fall so, wo es bei mir ein ungutes Gefühl gemacht, weil ich dachte „okay, wir hatten eine Abmachung, du weißt den Termin, ich stehe jetzt hier fertig, bin nicht abgeholt“. Und nicht zu wissen gehe ich jetzt los und ich glaub dann immer noch den anderen nicht zu erreichen.
Letztendlich genau, du warst während der Fahrt noch am Telefonieren und deswegen bist du nicht ran gegangen, das wusste ich in dem Moment nicht. Und du bist ja eine Minute später zu Hause angekommen. Aber das Gefühl zu wissen „okay, jetzt müssen wir uns noch mehr beeilen“, das ist vielleicht so diese Art von Wertschätzung / Anerkennung. Aber wir haben das dann ja geklärt. Das ist vielleicht wichtig, wenn man so eine Frage schon stellt, dann finde ich auch wichtig, dass man danach das auch löst. Sonst wäre jetzt doof, wenn ich das jetzt nur sagen würde, das wäre ein reiner Vorwurf. Wir müssen ja irgendwas daraus machen finde ich.
Ungute Gefühle und emotionale Verletzungen im gleichen Zug auflösen
Die Gefahr ist ja auch, dass so ein Ping-Pong-Spiel entsteht, das darf nicht passieren. Aber wenn ich dir dann eine Sache sage, dann kann es ja sein, dass dir eine ähnliche Situation einfällt und du gleich wieder das Ding zurückhaust und sagst „du hast mich ja dann auch dann auch schon mal warten lassen“. Schon hängen wir uns bei der ersten Frage an einem schönen Freitagabend mit Süßigkeiten und leckeren Getränken auf der Couch auf. Es ist auch eine gewisse Gefahr dahinter finde ich. Deswegen sag ich ja, wird eigentlich gebraucht, damit nämlich nicht das Ping-Pong-Spiel entsteht (das ja genau das, was die Paare erleben, wenn sie in der Krise bei uns sind und wir da wieder raushelfen), dass wir nicht aufs heute schauen, sondern an den Punkt gehen „wann war es mal gut?“. Wenn du das erste nimmst und davor war es gut, wo du dich unfair behandelt gefühlt hast, dann kann es vielleicht noch sein, dass ich was finde, was davor war und das auch noch vielleicht nehmen, aber dann haben wir es eigentlich auch. Dann dürften die zwei Sachen irgendwie da stehen.
Wenn wir die dann lösen und sagen „Mensch, das kann ich sehen, dass das bei dir ein ungutes Gefühl gemacht hat, dass du in Zeitdruck geraten bist und das war nicht meine Absicht, tut mir leid“ dann kannst du sagen „okay“, das kommt bei dir an, dass ich das so sehen kann. Dann bin ich ja der Verursacher, entsprechend gebe ich dir mit „okay, mit dem Wissen, dass das bei dir ein ungutes Gefühl macht, wäre ich das nächste noch frühzeitiger losgefahren oder aber hätte dir auf dem Weg zum Auto eine kurze Nachricht geschickt „jetzt fahr ich los“, dass du Bescheid weißt. So warst du nicht informiert, es war Unklarheit da, Unsicherheit / Stress“.
Ich finde man kann diese Fragen sehr gut stellen, wenn man noch zwei oder drei Dinge mit berücksichtigt. Der Rahmen muss stimmen, aber sa kommen wir glaube ich auch nochmal drauf. Also wieder das Resümee: Nicht, wenn man gestresst ist, nicht, wenn man in der Krise ist. Man muss eigentlich schone einen entspannten Abend haben, man Lust drauf haben.
Beispielfrage: "Wofür bist du mir besonders dankbar?"
Jetzt darfst du nochmal einer ziehen, oder nein ich muss jetzt. Jetzt wird es spannend. Eine wunderschöne Frage, eine sehr gute Frauenfrage und sehr klischeemäßig, aber: „Wofür bist du mir besonders dankbar?“. Oha, da würde ich so ganz typisch klischeehaft sofort antworten, „dass du uns so einen wunderbaren Sohn geschenkt hast“. Oh Gott, sehr theatralisch, das trieft.
Das könnte man dann an so einem Abend antworten. Wie gesagt, da gibt es ja von bis, was man da preisgeben mag. Man kann es ja auch oberflächlich halten, du könntest auch sagen, „dass du mir gestern meinen Lieblingsjoghurt mitgebracht hast“. Also da kann man ja auch so ein bisschen die Tiefe bei einigen Fragen dann bestimmen. Besonders bei „besonders dankbar“ ist immer die Frage, ob dieses Besonderegebraucht wird. Wir haben ja zuvor mal über Tagebücher und Journale für Paare gesprochen und es ist ja nicht ganz unwichtig auch für die kleinen Dinge im Alltag Wertschätzung, Anerkennung und auch Dankbarkeit zu zeigen. Das heißt, das Besondere ist auch wichtig und das kann man dann mal so aussprechen. Aber vor allen Dingen sind es auch die kleinen Sachen, dass man für die Anerkennung und Wertschätzung zeigt.
Wenn wir letztendlich wieder mal auf die Paare bei uns schauen, die bei uns ankommen, dann sind es manchmal die großen Dinge, die dazu führen, dass man zu uns kommt. Aber es sind meistens die kleinen Dinge, die sich aufgestaut haben, die dazu führten, dass überhaupt diese Große entstehen kann. Ganz typisches Beispiel ist eine Affäre oder Fremdgehen, wo man dann auf einmal von heute auf Morgen in der Krise sich fühlt, aber dann, wenn die Paare ein Stück weit runterkochen und die Emotionen ein bisschen nachlassen und anfangen sich zu reflektieren, in Gespräche gehen, dann stellen die meisten fest, dass eigentlich über Monate, meistens über Jahre schon eine Unzufriedenheit da war. Deswegen nicht nur nach dem besonderen quasi suchen, sondern auch nach den kleinen Dingen, die stauen sich häufig an.
Beispielfrage: "Hast du das Gefühl, dass wir uns genug Zeit füreinander nehmen?"
Das ist auch wieder eine sehr schöne Frage, das finde ich ist eine wirklich gute Reflexionsfrage, die man sich regelmäßig auch stellen kann. Jetzt bin ich gespannt: „Hast du das Gefühl, dass wir uns genug Zeit füreinander nehmen?“. Ich finde da sollte man sich regelmäßig reflektieren und schauen, ob man sich genug Zeit füreinander nimmt.
Finde ich nicht. Ich finde das auf jeden Fall ausbaufähig, aber ich glaub das liegt einfach an verschiedenen Faktoren, die jetzt glaub ich wir auch genauso wie viele andere Paare auch merken. Also wir sind ja auch ein Paar, das gerne aktiv ist. Wir sind gerne unterwegs, wir gehen gerne Essen, verreisen gerne. Da ist auch immer so der Unterschied zwischen quantitativer Zeit und qualitativer Zeit und ich glaube mehr Zeit wäre schon schön. Wir arbeiten ja auch zusammen, aber dennoch arbeiten wir selten auch zusammen. Also jeder hat ja so seine Paare und man sieht sich zwar, aber so wirklich die Zeit zusammen haben wir ja eigentlich nur abends, wenn unser Sohn schläft dann. Da glaube ich geht es auch eher um die qualitative gute Zeit, also mehr Abwechslung bald wieder, wenn hoffentlich bald Corona mehr Leichtigkeit wieder zulässt, dass man einfach das Gefühl hat als Paar wieder mehr zu leben. Wie gesagt: Essen zu gehen, Ausflüge mehr zu machen, zu verreisen.
Dann lohnt es sich auch so ein bisschen wieder einen Babysitter zu nehmen. Also das ist ja auch so, als wir die letzten Male jetzt einen Babysitter hatten, ist es dann doch schon so, dass man irgendwas „was machen wir jetzt?“. Also in dem Sinne von „wir haben eigentlich Lust etwas Aktives zu machen, aber es ist ja eingeschränkt“. Das stimmt, wobei - wir haben da ja gerade drüber gesprochen – wir reflektieren diese Fragen auch regelmäßig, weil gemeinsame Paarzeit ja im Ausgleich zur Familienzeit, zu der Zeit, die jeder für sich hat, immer wichtig ist. Das sind ja schon Phasen, die wir dann teilweise auch bewusst eingehen und dann auch bewusst begrenzen.
Insights aus dem Alltag der Lebensidealisten
Also jetzt gerade haben wir eine Phase, wo wir einfach sehr sehr viele neue Paare haben, wir sehr viele neue Anfragen bekommen und wo wir gesagt haben „auf die Phase lassen wir uns jetzt kurzfristig mal ein und gucken, wie sich das so entwickelt“. Wir merken aber auch, dass das einfach sehr viele Coachings sind, die dann halt auf Familienzeiten auf Paarzeit gehen. Wir haben dann für uns überlegt, was können wir tun / lernen / verändern, damit das dann auch sich kurzfristig wieder verändert und das wirklich nur eine Phase bleibt und nicht eine lange lange Zeit wird und man dann aufhört sich da zu reflektieren oder auf einmal sagt „Oh Gott, jetzt ein 3 Jahre um und wir haben uns fast gar nicht mehr gesehen, ist halt toll, dass wir ganz vielen Paaren geholfen haben, aber jetzt brauchen wir jemanden, der uns hilft“.
Da haben wir ja schon gesagt, dass wir da wieder eine Lösung brauchen und jetzt - gespoilert - haben wir auch eine Lösung gefunden. Wir werden jetzt zwei neue Coaches, die die gleiche Ausbildung wie wir durchlaufen haben, mit ins Team holen, so dass wir bald nicht mehr zu zweit für die Paare da sind, sondern zu viert. Das wird dazu führen, dass wir dann eine gewisse Umverteilung haben, dass neue Paare auch dann zu unseren beiden neuen Coaches dazukommen, so dass für uns ein bisschen Entlastung da sein kann. Weil wir auch unglaublich viel Spaß daran haben Inhalte hier zu produzieren, Podcasts zu machen und dass auch gerne ausbauen möchten. Aber dafür braucht es auch einfach Zeit.
Beispielfrage: "Welche kleine Geste / Gewohnheit würdest du gerne für die nächsten 7 Tage einführen?"
Okay, eine machen wir noch. Aber das ist dann auch die letzte: „Welche kleine Geste / Gewohnheit würdest du gerne für die nächsten 7 Tage einführen?“
Eine Geste oder Gewohnheit für die nächsten 7 Tage? Also könntet ihr auch als Ritual vielleicht sagen oder so. Ich hätte gerne die Frage gestellt bekommen. Ich weiß spontan keine gute Antwort, sag‘ du doch mal. Naja, man könnte ja ganz egoistisch für sich denken: Dann würde ich gerne jeden Abend eine Rückenmassage bekommen. Sehr gut! Aber das darfst du jetzt nicht mehr nehmen, das war meine Idee. Dann hätte ich gerne als eine kleine Geste… Da müsste man jetzt wieder differenzieren, ob das, wenn du mir jeden Abend ein 3-Gänge-Menü kochst, ob das nun klein oder groß oder ökologisch ist. Das ist dann die andere Frage.
Aber das finde ich eigentlich ganz schön auch, um nochmal so einen Impuls zu haben vielleicht zu überlegen, was könnte man mal Neues ausprobieren? Weil es nur für 7 Tage ist. Ich finde einfach es sollte genau das passieren, was wir so machen, dass man anfängt zu brainstormen, zu überlegen, mal in die Richtung und mal scherzt macht, mal Quatsch macht, mal überreißt und dann wieder zurück. Das da einfach so eine entspannte und lustige Dynamik daraus entsteht und keine Schwere, dass das eine Leichtigkeit ist. Und dass wenn du sagst „die Frage hätte ich gerne gestellt bekommen“, dass man dann auch sagst: „Dann beantworte sich doch, wenn du grad was cooles weißt“ und dann einfach da nicht so dogmatisch vorgeht und sagt „du musst die Frage, ich die Frage und jeder 2 Antworten und das muss dann auch gemacht werden und da halten wir uns jetzt dran“. Sondern wie du es machst, auch einfach mal zu hinterfragen. Ist das wirklich stimmig? Ist das ökologisch? Macht das Sinn zu sagen die Geste führt man auch wirklich ein oder spinnt man erstmal ein bisschen rum („das wäre lustig“, „das wäre cool“, „das wäre vielleicht mal interessant“) und dann muss man natürlich überlegen: Passt das jetzt gerade in den nächsten 7 Tagen auch rein?
Ein spannender Impuls für eine neue Routine in eurer Familie
Aber man könnte auch weiterspinnen und sagen z.B. auch als Familie: Was könnten wir als Familie nur für einen Monat? Nicht täglich, das muss ja nicht täglich sein. Jetzt fällt mir z.B. ein, das haben wir früher als Familie, also mit meinen Eltern mal eine Zeit lang gemacht, dass wir alle zwei Wochen am Wochenende einen Tag essen gegangen sind, aber immer in andere Restaurants, um sozusagen einmal sich durchzutesten. Und auch für uns Kinder hatte das den Effekt, dass wir ein bisschen lernen sollen in Restaurants Essen zu gehen, uns darauf einzulassen was Neues auszuprobieren. Das könnte ja zum Beispiel auch seine Sache sein. Das man als Familie sagt zu Corona: Wir bestellen uns einmal die Woche etwas, wir machen einmal einen Tag wo wir auswärts essen und uns etwas zum Essen holen, könnte ja auch ein schönes Ritual sein.
Fazit zum Spiel "Sag mal für Paare"
Genau, also das ist so das Spiel „Sag mal“. 2 Spieler oder mehr, kann man also auch als Familie machen. Also nicht nur für Paare. 2+ heißt ja, man kann das vielleicht auch mit älteren Kindern machen. Also hier steht „Alter 14+, 112 Fragen, 112 Karten“. Also eine schöne Geschichte.
Man kann super miteinander ins Gespräch kommen, man sollte aber auch eine gewisse Leichtigkeit schon mitbringen. Das kann, wenn man sich gut fühlt, glaube ich die Stimmung noch verbessern und noch mehr Spaß bringen. Aber ich glaube auch, wenn du in einer schlechten Stimmung bist, kann das die Stimmung auch verschlechtern. Wenn man sagt „Welche Gewohnheit möchtest du für 7 Tage einführen?“ und dir geht es total schlecht gerade und die Beziehung läuft aus seiner Sicht nicht gut, dann sagst du vielleicht: „Ich wüsste nichts, was das gerade verändern kann“. Zack, schon hängt man da irgendwie wieder im Tief drin.
Dann ist noch wichtig die Ansichten des anderen und die Werte zu akzeptieren, offen zu sein. Man kann gemeinsame Visionen entwickeln. Es kann halt Abwechslung in den Alltag bringen, wenn man wirklich aus dem Spiel heraus zum Beispiel eine neue Gewohnheit entwickelt und sagt „das machen wir immer 7 Tage“, dann entsteht daraus ja nicht nur in dieser Spielzeit etwas, sondern auch danach in den Tagen entsteht etwas. Das kann man für sich super nutzen.
Unser Fazit
Ein Spiel regt zum Nachdenken über spannende Themen an. Wie gesagt, trotzdem immer drauf achten, …
- ... dass das stimmig ist die Fragen zu beantworten
- ... dass man sich in keine Negativspirale verwickelt
- ... dass man (wenn Fragen da sind zu negativen Themen oder Konflikten) dahin geht, wo es mal gut war
- ... dass man sich das nicht nur gegenseitig sagt und sagt „Mensch, dass war eine Situation, die fand ich nicht so gut“, das man das nicht nur sagt, sondern auch gleich löst und auf das Gefühl eingeht, was entstanden ist und dem anderen dann auch gleich sagt „Wenn das bei dir ein ungutes Gefühl gemacht hat, dann würde ich das natürlich anders machen, das war mir nicht bewusst“ (also auch gleich mitgibt „Wie würde ich mich zukünftig anders verhalten?“) und damit auch gleich in die Konfliktlösung hineingeht
Das ist sicherlich nochmal ein ganz wichtiger Aspekt.
Das war es zu den 3 Kartenspielen. Wir freuen uns, wenn euch diese Spiele einen Impuls geben, wie ihr vielleicht auch jetzt gerade in der Corona-Zeit euren Alltag ein bisschen spannender gestalten könnt, wie ihr Paarzeit miteinander verbringen könnt und so einfach ein paar neue Gedanken / Impulse / Anstöße bekommt für ihren Alltag und für eure Beziehung. Oder auch als Anstoß sich zu reflektieren, ist ja auch immer wieder ein Tipp, den wir regelmäßig geben: Nehmt euch eine bewusst Zeit, wenn es gebraucht wird und ihr das nicht so automatisch findet, nehmt euch einmal die Woche eine Zeit, wo ihr sagen könnt „da haben eine Stunde für uns, da reflektieren wir uns, da schauen wir wie die Woche gelaufen ist, was war alles gut, was war nicht so gut, was können wir gemeinsam lösen“, um euch so immer weiter in der Beziehung zu reflektieren und die Beziehung dadurch harmonischer und glücklicher werden zu lassen.
Genau, wenn ihr noch Fragen habt, dann schreibt gerne in die Kommentare, wenn ihr das Video hier bei YouTube gesehen habt. Wenn ihr andere Dinge schon mal getestet habt, andere Spiele gut findet, dann schreibt auch diese gerne in die Kommentare. Ansonsten lasst gerne ein Abo oder ein Like da, das würde uns sehr freuen. Wir sind auch bei Instagram, Facebook und Pinterest sehr aktiv. Auch da freuen wir uns sehr, wenn ihr uns folgt und unsere Inhalte fleißig kommentiert und teilt. Das würde uns sehr freuen. Ansonsten wünschen wir euch eine gute Zeit. Bis zum nächsten Mal!